Luftraumverstöße und Lürssen-Deal rücken Aktien von Rheinmetall, RENK und HENSOLDT in den Anlegerfokus

22.09.2025 18:04:00

Der Rüstungskonzern Rheinmetall möchte den Beschäftigten der Lürssen-Marinesparte im Falle einer Übernahme eine Perspektive bieten.

"Es ist Rheinmetalls festes Ziel, den NVL-Standorten eine erfolgreiche Zukunft und den Beschäftigten eine sichere Perspektive zu bieten", teilte ein Sprecher des Konzerns der Deutschen Presse-Agentur mit. Bei Naval Vessels Lürssen (NVL) mit Sitz in Bremen arbeiten derzeit etwa 2.100 Menschen.

"Standortschließungen oder Personalabbau sind nicht Bestandteil unserer Planungen, zumal wir für den Marinebereich großvolumige Beauftragungen erwarten, die erhebliche Umsatzsteigerungen ermöglichen werden", sagte der Unternehmenssprecher.

Sollten die Kartellbehörden zustimmen, könnte die Übernahme Anfang 2026 vollzogen werden. Deutschlands größter Rüstungskonzern würde seine Geschäfte mit der Marine damit deutlich ausbauen. NVL fertigt Schiffe für die Bundeswehr, die Marine anderer Staaten sowie für Behörden. Neben dem Hauptsitz in Bremen gibt es Werften in Wilhelmshaven (Niedersachsen), Hamburg sowie Wolgast (Mecklenburg-Vorpommern). Hinzu kommen Standorte in Bulgarien, Kroatien, Ägypten und Brunei.

Luftraumverletzung durch Russland

Deutsche Rüstungswerte blieben am Montag angesichts von Verletzungen des Nato-Luftraums durch Russland und fehlender Perspektiven für eine Deeskalation gefragt.

Am Montag gewann die Rheinmetall-Aktie via XETRA zeitweise 0,62 Prozent auf 1.940,00 Euro. Das ist auch auf die weiterhin positiven Aussichten für den Rüstungssektor zurückzuführen, wie ein Blick auf die anderen Branchenvertreter zeigt. Denn auch die Aktien von RENK und HENSOLDT legten zu, letztlich um 6,24 Prozent auf 74,36 Euro und 5,87 Prozent auf 99,15 Euro. Analystin Chloe Lemarie von Jefferies Research verwies am Morgen darauf, dass Estland sich nach einem weiteren russischen Luftraumverstoß erneut auf Artikel 4 des Nato-Vertrags berufe. "Dies ist bereits das zweite Mal innerhalb von zwei Wochen", erwähnte die Expertin im Nachgang, dass es zuletzt schon von Polen solch eine Maßnahme gab.

"Dies verdeutlicht unserer Ansicht nach die geringe Wahrscheinlichkeit einer Deeskalation des Konflikts und dürfte die Bereitschaft der europäischen Staaten zu höheren Verteidigungsausgaben weiter stärken", schrieb die Expertin am Montag. Auch der UN-Sicherheitsrat soll am Montag in einer Sondersitzung tagen.

(dpa-AFX)

Bildquelle: Tobias Arhelger / Shutterstock.com, Postmodern Studio / Shutterstock.com

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