Tesla-Aktie trotz Positiv-Nachrichten tiefer: Musk will Schuldenkrise mit KI lösen
• Rekordabsatz in Norwegen treibt Tesla-Verkäufe
• Musk fokussiert auf Robotik/Optimismus-Roboter
• Ambitionierte Visionen zu Armut und Schulden
Mit einem Kursplus von rund 6,5 Prozent hat sich die Tesla-Aktie im bisherigen Jahresverlauf an der NASDAQ eher verhalten entwickelt. Dabei schwankte der Anteilsschein aber enorm. Positive Nachrichten haben zum Start in den Dezember nun das Potenzial für Kursgewinne, wirken sich aber tatsächlich nicht so positiv aus wie erhofft: Die Tesla-Aktie verliert vorbörslich zeitweise 1,21 Prozent auf 424,95 US-Dollar.
Absatzrekord in Norwegen
In Norwegen lässt die Veröffentlichung der jüngsten Zulassungsdaten Hoffnung aufkeimen: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat der Elektroautobauer im bisherigen Jahresverlauf mehr Fahrzeuge verkauft als jeder andere Autohersteller in einem vollen Jahr zuvor. Angeführt vom Massenmarkt-Crossover Model Y seien Teslas Verkäufe in Norwegen im bisherigen Jahresverlauf um 34,6 Prozent gestiegen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Damit konnte das Unternehmen die negative Reaktion der Verbraucher, die in weiten Teilen Europas die Marke aufgrund von Musks Unterstützung für den US-Präsident Donald Trump belastet hatte, überwinden.
Tesla hat im November in Norwegen 6.215 Neuwagen zugelassen, womit die Gesamtzahl von Januar bis November auf 28.606 stieg. Den bisherigen Jahresrekord - über zwölf Monate - hat Volkswagen seit 2016 inne, als die Deutschen in Norwegen 26.575 Fahrzeuge zugelassen haben, wie es bei Reuters unter Berufung auf den norwegische Straßenverband heißt.
Vollelektrische Fahrzeuge machten im vergangenen Monat 97,6 Prozent aller Neuwagenverkäufe in dem nordischen Land aus, wie die Zulassungszahlen zeigen. Dies entspricht dem lang gehegten Ziel Norwegens, den Verkauf von Benzin- und Dieselmotoren bis 2025 einzustellen.
Dass sich Tesla in Norwegen so gut schlägt, obwohl erwartet wird, dass die weltweiten Auslieferungszahlen der US-Amerikaner im Gesamtjahr sinken werden, ist den hohen Subventionen für Elektrofahrzeuge im Land zu verdanken. Norwegen war einst Teslas erster Auslandsmarkt und hat seitdem beständig positiv zu den Zulassungszahlen beigetragen.
Musk setzt zunehmend auf Robotik
Während das Elektroautogeschäft weiter wichtiger Konzerntreiber bleibt, konzentriert sich Firmenchef Elon Musk zunehmend auf ein neues Kerngeschäft: Den Robotikbereich. Für den Tesla-Roboter Optimus hat der CEO ambitionierte Ziele formuliert, so soll dieser künftig Armut beseitigen.
Doch auch die Schuldenkrise lasse sich mit KI und Robotik in den Griff bekommen: Wie Musk in einem zweistündigen Podcast mit Nikhil Kamath erklärte, sieht er diese als für das Problem. "Solange die Zivilisation fortschreitet, werden wir KI und Robotik in großem Umfang nutzen. Nur das kann die US-Schuldenkrise lösen", so der Tesla-Chef. Die aktuelle US-Verschuldung sei "unglaublich hoch", durch Zinszahlungen im aktuellen Szenario würde dies noch schlimmer werden. "Das wissen Sie, weil die US-Staatsverschuldung derzeit extrem hoch ist und allein die Zinszahlungen das gesamte Militärbudget der Vereinigten Staaten übersteigen. Und das wird sich zumindest kurzfristig weiter fortsetzen", so Musk im Podcast weiter. "Ich denke daher, dass die einzige Lösung für die Schuldenkrise tatsächlich KI und Robotik sind".
Weiter betonte er, dass KI und Robotik wahrscheinlich zu Deflation führen würden, was wiederum einen Rückgang der US-Staatsverschuldung zur Folge hätte. "Ich vermute, es würde wahrscheinlich eine erhebliche Deflation auslösen, denn Deflation bzw. Inflation beschreibt das Verhältnis der produzierten Güter und Dienstleistungen zur Veränderung der Geldmenge. Wenn die Produktion von Gütern und Dienstleistungen also schneller wächst als die Geldmenge, entsteht Deflation, weil die Dienstleistungen zurückgehen". Zusammenfassend betonte er: "Wenn die reale Produktion von Unternehmensdienstleistungen langsamer wächst als die Geldmenge, entsteht Inflation. So einfach ist das. Wenn also KI und Robotik einen dramatischen Anstieg der Produktion von Gütern und Dienstleistungen bewirken, wird es wahrscheinlich zu Deflation kommen", sagte der Tesla-CEO.
Auch einen konkreten Zeitplan hat der Multi-Milliardär dabei bereits im Kopf: "Ich schätze, in drei Jahren oder weniger wird die Produktion von Waren und Dienstleistungen die Inflationsrate übersteigen", fügte er hinzu.
Redaktion finanzen.net
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