Tesla-Aktie im Visier: Elon Musk schießt gegen Analysten - "Halt die Klappe"
• Analyst fordert Tesla-Aufsichtsrat auf, Musks politische Aktivitäten zu kontrollieren
• Musk reagiert auf X mit scharfer Ansage: "Halt die Klappe, Dan"
• Tesla-Anleger zunehmend verunsichert
Elon Musk hat erneut für Schlagzeilen gesorgt - diesmal durch eine öffentlich ausgetragene Auseinandersetzung mit einem prominenten Analysten. Nachdem der Tesla-Chef erst kürzlich die Gründung seiner eigenen Partei "America Party" angekündigt hatte, büßte die Aktie des Elektroautobauers massiv an Wert ein.
By a factor of 2 to 1, you want a new political party and you shall have it!
- Elon Musk (@elonmusk) July 5, 2025
When it comes to bankrupting our country with waste & graft, we live in a one-party system, not a democracy.
Today, the America Party is formed to give you back your freedom. https://t.co/9K8AD04QQN
Zuvor war es bereits zu zahlreichen Boykottaufrufen gegen Tesla gekommen aufgrund von Musks jüngsten politischen Aktivitäten und insbesondere seiner Rolle als Leiter des Department of Government Efficiency (DOGE) in der Trump-Administration. Darüber hinaus hatte Musk zuletzt die von den Republikanern unterstützte "One Big Beautiful Bill"-Initiative heftig kritisiert, was zu einem öffentlichen Schlagabtausch mit Donald Trump geführt hatte. Zwar bemühten sich beide Seiten um Schadensbegrenzung, doch Musks Ankündigung, eine eigene Partei zu gründen, dürfte neue Spannungen provozieren - und bei Tesla-Anlegern für weiteres Unbehagen sorgen.
Tesla-Chef Elon Musk schießt scharf gegen Analyst
Die Gründung der "America Party" wiederum veranlasste den bekannten Wedbush-Analysten Dan Ives zu einem öffentlichen Warnruf an den Tesla-Aufsichtsrat. Ihm zufolge müsse dieser eingreifen und Musk dazu bringen, seinen Fokus wieder auf Tesla zu richten und seine CEO-Rolle dort nicht zu gefährden. Ives bezeichnete den Schritt als Wendepunkt für den Konzern. In einer Analyse schrieb er kürzlich: "Tesla steht an einem der entscheidendsten Wendepunkte seines Wachstumszyklus - mit autonomen Fahrzeugen und Robotik vor der Tür - und kann es sich nicht leisten, dass Musk immer mehr Zeit und Energie in die Gründung einer politischen Partei steckt, die enorme Ressourcen und politischen Einfluss erfordern wird", zitiert Wallstreet Online. Konkret schlug der Analyst vor, Musks Vergütungspaket anzupassen, um seine Zeitverteilung stärker an Tesla zu binden, sowie politische Aktivitäten künftig unter Aufsicht zu stellen, wie er in einem X-Beitrag erläuterte. "Der Tesla-Aufsichtsrat muss handeln und Grundregeln für Musk schaffen; die Seifenoper muss ein Ende haben."
Shut up, Dan
- Elon Musk (@elonmusk) July 8, 2025
Die Reaktion des Tesla-Chefs kam prompt: Via X antwortete er knapp und deutlich "Halt die Klappe, Dan!".
In einer Mail an CNBC betonte Ives darauf: "Elon hat seine Meinung und ich verstehe das, aber wir stehen zu dem, was wir für die richtige Vorgehensweise des Verwaltungsrats halten".
Tesla-Aktie unter Druck
Die jüngsten Aufregungen setzten die Tesla-Aktie zeitweise kräftig unter Druck. Seit Jahresstart hat das Papier bereits mehr als 21 Prozent an Wert eingebüßt. Bei TipRanks zeigt sich ein gemischtes Bild: Von 35 bewertenden Analysten raten 13 zum Kauf, während ebenfalls 13 die Aktie halten würden. Dem gegenüber stehen neun Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel liegt derweil bei 293,38 US-Dollar und damit rund 5,6 Prozent unter dem letzten Schlusskurs von 310,78 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 15. Juli 2025). Während das höchste ausgegebene Kursziel bei 500,00 US-Dollar liegt, hat der pessimistischste Analyst ein Preisziel von 19,05 US-Dollar in Aussicht gestellt.
Redaktion finanzen.net
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