ArcelorMittal-Aktie dreht ins Minus: Wegen EU-Schutz für Stahlindustrie mehr Gewinn erwartet

06.11.2025 10:24:00

ArcelorMittal setzt darauf, dass die geplante staatliche Unterstützung für die EU-Stahlindustrie das eigene Geschäft im nächsten Jahr und darüber hinaus ankurbeln wird.

Der in Luxemburg ansässige Stahlhersteller rechnet mit einem möglichen Anstieg des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar in den kommenden Jahren, davon 700 Millionen Dollar in diesem und 800 Millionen Dollar im nächsten Jahr.

"Obwohl die Märkte herausfordernd sind und der zollbedingte Gegenwind anhält, sehen wir Anzeichen für eine Stabilisierung", sagte CEO Aditya Mittal. Der Konzern sei deshalb hinsichtlich der Aussichten für das eigene Geschäft im Jahr 2026 optimistisch. Der Manager rechnet damit, von einer unterstützenden Industriepolitik in den Schlüsselmärkten zu profitieren.

Die EU-Kommission prüft Maßnahmen zum Schutz der heimischen Stahlindustrie in einem zunehmend feindseligen Handelsumfeld, einschließlich eines möglichen Zolls von 50 Prozent auf Stahlimporte, die eine bestimmte Quote überschreiten. Das sehen Pläne vor, die hochrangige EU-Vertreter im Oktober vorgestellt haben.

Für das jüngste Quartal verbuchte ArcelorMittal - Europas größter Stahlproduzent - ein EBITDA von 1,51 Milliarden Dollar, ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum, aber mehr als von Analysten erwartet, wie aus einer von Factset durchgeführten Umfrage unter zwölf Sell-Side-Analysten hervorgeht. Das Unternehmen produzierte im abgelaufenen Quartal 13,6 Millionen Tonnen Rohstahl, ebenfalls weniger als im Vorjahr.

ArcelorMittal nach Quartalszahlen in Rot

Die Aktien von ArcelorMittal haben am Donnerstag im frühen Handel deutlich zugelegt. Zuletzt gewann der Stahlwert an der EURONEXT in Paris 1,15 Prozent auf 32,64 Euro. Damit nahm die Aktie wieder Kurs auf das Mehrjahreshoch im Bereich von 35 Euro.

Die Analysten des Investmenthauses Jefferies sprachen zwar von Zahlen zum dritten Quartal, die den Erwartungen lediglich entsprochen hätten, verwiesen aber auf Signale der Stabilisierung.

Zudem sei der Ausblick auf das kommende Jahr von Zuversicht geprägt. Kurzfristig bleibe die Lage unterdessen schwierig und der Gegenwind durch Zölle halte an.

DOW JONES / dpa-AFX Broker

Bildquelle: JEAN-CHRISTOPHE VERHAEGEN/AFP/Getty Images

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