Europas Börsengewinner 2025: Wo Anleger jetzt noch einsteigen können
Allen voran glänzte Spanien mit einem fulminanten Kursfeuerwerk: Der Leitindex IBEX 35 legte seit Jahresbeginn um über 44 Prozent zu. Damit ließ er selbst die Tech-lastige Nasdaq (+21 Prozent) oder den EuroStoxx 50 (+17 Prozent) klar hinter sich.
Was steckt hinter dieser Rally? Zum einen eine überdurchschnittlich starke Konjunktur - Spaniens BIP soll 2025 um 2,9 Prozent wachsen. Entscheidender jedoch: Die spanischen Banken, traditionell stark gewichtet im Index, erlebten ein historisches Börsenjahr. Kursgewinne von mehr als 90 Prozent (Unicaja und BBVA) trieben den IBEX regelrecht nach oben. Selbst nach der Kursrally sehen Analysten noch weiteres Potenzial von rund 5 Prozent - bei deutlich geringeren Alternativen im Anleihemarkt.
Auch Italien überraschte mit einem Kursplus von gut 27 Prozent im FTSE MIB. Treiber hier: unterbewertete Exporteure, wachsendes Interesse institutioneller Investoren im Immobilien- und Tourismussektor sowie eine zunehmende Fokussierung auf Nachhaltigkeit. Trotz schwacher Wachstumsraten (nur 0,5 Prozent BIP) schoben diese Sondereffekte den Markt an.
Nicht zu vergessen: Osteuropa. Der polnische WIG glänzte in diesem Jahr bislang mit einem Zugewinn von knapp 35 Prozent, der ungarische Aktienmarkt verbesserte sich um 38 Prozent und die tschechische Börse legte sogar um fast 49 Prozent zu. Getragen wurde die Entwicklung von Banken und Konsumgütern sowie der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung im Ukraine-Konflikt. Polen und Tschechien profitieren zudem massiv von EU-Fördermitteln und ihrer Nähe zur deutschen Industrie.
Wer sich an dieser Entwicklung beteiligen möchte, findet inzwischen eine Reihe gut handelbarer Länder-ETFs, die auch in Deutschland gelistet sind. Drei besonders interessante Optionen:
Der Xtrackers Spanish Equity UCITS ETF 1D (ISIN LU0994505336 / WKN DBX0K8) ermöglicht Anlegern den Zugang zu den 40 größten spanischen Unternehmen über den Solactive Spain 40 Index. Mit einer Gesamtkostenquote von nur 0,30 Prozent gehört der Fonds zu den günstigsten Spanien-ETFs am Markt. Das Fondsvolumen beträgt solide 277 Mio. Euro. Der ETF repliziert vollständig physisch und schüttet Dividenden jährlich aus. Der Finanzsektor macht mit 44 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt von Versorgern mit 19 Prozent. Die Performance überzeugt: Plus 52 Prozent seit Jahresbeginn und knapp 46 Prozent auf Jahressicht sprechen für sich.
Für italienische Aktien bietet sich der Amundi FTSE MIB UCITS ETF Dist (ISIN FR0010010827 / WKN A0BLNG) an. Die Kostenquote liegt bei 0,35 Prozent jährlich. Im Portfolio finden sich die 40 größten italienischen Unternehmen, angeführt von den Großbanken Intesa Sanpaolo und UniCredit mit je rund 14 Prozent Gewichtung. Die Wertentwicklung zeigt ein Plus von 33 Prozent in diesem Jahr und über 31 Prozent auf Zwölfmonatssicht. Mit einer attraktiven Dividendenrendite von knapp 3 Prozent und jährlichen Ausschüttungen eignet sich der Fonds auch für einkommensorientierte Anleger.
Der Amundi MSCI Eastern Europe Ex Russia UCITS ETF Acc (ISIN LU1900066462 / WKN LYX02C) erschließt osteuropäische Märkte ohne Russland-Exposure. Der synthetisch replizierende, thesaurierende ETF verfügt über ein Fondsvolumen von 294 Mio. Euro und berechnet 0,50 Prozent TER. Der Fonds investiert schwerpunktmäßig in Polen, Tschechien und Ungarn. Die Performance fällt spektakulär aus: Fast 45 Prozent Plus seit Jahresbeginn, knapp 40 Prozent auf Jahressicht und über 119 Prozent auf drei Jahre. Allerdings zahlen Anleger für diese Rendite den Preis erhöhter Schwankungen - die Einjahresvolatilität erreicht gut 21 Prozent.
Fazit: 2025 war bislang das Jahr der Überraschungssieger in Europa. Wer geografisch diversifiziert investieren will, findet in ETFs auf Spanien, Italien und Osteuropa spannende Möglichkeiten mit Substanz. Trotz bereits erzielter Kursgewinne könnten sich diese Märkte auch 2026 überdurchschnittlich entwickeln - gerade im Vergleich zu den hoch bewerteten US-Tech-Aktien.
Bildquelle: