Nach kräftiger Erholung: So geht es den Aktien von Rheinmetall, HENSOLDT & RENK weiter
• Rüstungsaktien nach Korrektur wieder im Aufwind
• EU- und NATO-Beschlüsse sichern langfristige Wachstumsperspektiven
• Analysten sehen Erholung als Chance für neue Kursimpulse
Rheinmetall-Titel legten zum Wochenstart 2,74 Prozent auf 1.803 Euro zu, RENK -Aktien legten 3,28 Prozent auf 68,07 Euro zu, HENSOLDT-Titel gewannen 3,74 Prozent auf 101,20 Euro.
Damit unterbrachen die hierzulande bekanntesten Vertreter der Rüstungsbranche ihre jüngste Korrektur, die zum Monatswechsel eingesetzt hatte und mit teils deutlicheren Kursverlusten einhergegangen war - ohne dass konkrete Negativnachrichten vorlagen.
Auch am Dienstag wurden weitere Gewinne verbucht: So schloss Rheinmetall im XETRA-Handel 1,50 Prozent stärker bei 1.830,00 Euro, während RENK 2,07 Prozent Kursplus auf 69,48 Euro verbuchten. Für die HENSOLDT-Aktie ging es letztlich 2,57 Prozent auf 103,80 Euro hoch.
Gründe für den jüngsten Kursrutsch
Die Rüstungsaktien, die im ersten Halbjahr 2025 zu den absoluten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt zählten, erlebten einen schwachen Start in den Juli.
Bemerkenswert ist, dass diese Kursrückgänge ohne konkrete negative Unternehmensnachrichten erfolgten. Vielmehr scheint die allgemein negativere Marktstimmung nach den vorangegangenen Kursgewinnen zu einer technischen Korrektur geführt zu haben.
Billionen-Rückenwind: EU-Investitionen sichern langfristiges Wachstum
Trotz der kurzfristigen Kursschwäche bleibt das fundamentale Umfeld für die Verteidigungsbranche äußerst vielversprechend. Die politische Unterstützung manifestiert sich in konkreten Ausgabenplänen: Die EU hat Rüstungsausgaben von bis zu einer Billion Euro bis 2030 angekündigt. Hinzu kommen jüngste NATO-Beschlüsse, die den Unternehmen der Branche eine stabile Auftragslage und nachhaltiges Wachstum in Aussicht stellen.
Diese langfristigen Wachstumstreiber sind es auch, die Analysten trotz der aktuellen Kurskonsolidierung optimistisch stimmen. Nach den starken Quartalszahlen hatten viele Experten ihre Kursziele - insbesondere für Renk - mehrfach nach oben angepasst. Die mittelfristigen Aussichten bis 2028/2030 werden weiterhin als sehr solide eingeschätzt.
Was Anleger jetzt beachten sollten
Daher haben Marktbeobachtern die zwischenzeitlichen Abschläge als temporäre Konsolidierung nach einem außergewöhnlich starken ersten Halbjahr bewertet. Einige Experten hatten bereits zuvor auf Anzeichen einer Überhitzung bei einzelnen Werten hingewiesen und begrüßen nun die aktuelle Kursberuhigung als Chance zur Stabilisierung.
Fakt ist: Auch nach den Kursrückgängen bewegen sich die Bewertungen der Rüstungsaktien auf hohem Niveau. Dies spiegelt die positiven Erwartungen wider, mahnt aber auch zur Vorsicht. Anleger sollten sich bewusst sein, dass nach den massiven Kursanstiegen eine Phase erhöhter Volatilität durchaus normal ist und nicht zwangsläufig eine Trendwende bedeutet.
Starke Auftragsbücher gegen kurzfristige Marktschwäche
Die fundamentalen Geschäftsaussichten für Rheinmetall, HENSOLDT und RENK bleiben intakt. Die Unternehmen profitieren von gut gefüllten Auftragsbüchern und der steigenden Nachfrage nach Verteidigungstechnologie in Europa. Diese strukturellen Wachstumstreiber dürften mittelfristig schwerer wiegen als kurzfristige Marktstimmungen.
Redaktion finanzen.net
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