Tesla-Aktie vor dem Durchbruch? Warum der Juni 2025 entscheidend werden könnte
• Tesla startet im Juni Robotaxi-Test in Austin
• Autonomes Fahren als Schlüssel zur künftigen Bewertung?
• Aktienkurs könnte stark beeinflusst werden
Für Tesla-Aktionäre könnte der Juni 2025 ein entscheidender Monat werden: In Austin, Texas, startet Elon Musks Unternehmen seine erste autonome Robotaxi-Flotte - ein Meilenstein, der weit über einen regionalen Testlauf hinausgeht. Denn das autonome Fahren gilt als der entscheidende Zukunftstreiber für Teslas Geschäftsmodell. Dies könnte maßgeblich darüber entscheiden, ob die Aktie neue Höhen erreicht oder unter Druck gerät.
Teslas Robotaxis: Ein Start mit Signalwirkung
Bislang dominierte Waymo, eine Tochter von Alphabet, den US-Markt für Robotaxis. Seit 2020 bietet das Unternehmen autonome Fahrten in Phoenix an und hat inzwischen auch in Los Angeles, San Francisco und Austin Fuß gefasst. Mit rund 1.500 Fahrzeugen und 250.000 Fahrten pro Woche sammelt Waymo wertvolle Daten und Vertrauen.
Tesla startet nun in genau diesem Umfeld - mit zunächst nur 10 bis 20 Fahrzeugen. Dennoch ist die Erwartung riesig. CEO Elon Musk sagte kürzlich im Interview mit CNBC: "Bis Ende 2026 wird es Hunderttausende, wenn nicht sogar über eine Million selbstfahrende Teslas in den USA geben." Ein ambitioniertes Ziel, das sowohl Begeisterung als auch Skepsis hervorruft.
Tesla-Aktie vor dem Wendepunkt? Robotaxis als Kurstreiber
Im Gegensatz zu Alphabet, bei dem Waymo nur einen kleinen Teil zum Börsenwert beiträgt, hängt bei Tesla laut Branchenkennern extrem viel vom Erfolg des Robotaxi-Projekts ab. Denn das klassische Autogeschäft zeigt Schwächen: Wie die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 zeigten, fielen die Auslieferungen um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Analysten wie Cathie Wood von Ark Invest sehen im autonomen Fahren die entscheidende Chance für Tesla. Laut einer 2024 veröffentlichten Analyse, in der Tesla für das Jahr 2029 mit einem Kursziel von 2.600 US-Dollar pro Aktie bewertet wird, entfallen laut Ark 90 Prozent des Werts auf das Robotaxi-Geschäft. Tesla muss also liefern, um diese Erwartungen zu erfüllen.
Alphabet-Tochter Waymo im Blick: Hat Tesla einen Wettbewerbsvorteil?
Tesla setzt - anders als Waymo - auf eine Kamera-only-Lösung und verzichtet bewusst auf teure Lidar- und Radarsensoren. Wie Musk in der Telefonkonferenz zu den Q1-Ergebnissen erklärte, liegen die Betriebskosten dadurch bei nur 20 bis 25 Prozent im Vergleich zu Waymo. Auch KI-Analyst James Douma bestätigt gemäß The Motley Fool, dass die Abschreibung von Fahrzeug- und Sensortechnik den größten Kostenunterschied zwischen den Anbietern ausmacht.
Gelingt es Tesla, dieses Kostenmodell skalierbar und sicher umzusetzen, könnte sich das Unternehmen laut Experten schnell einen großen Marktanteil sichern. Musk selbst spricht von bis zu 90 Prozent Marktanteil im Segment für autonomes Fahren.
Tesla steht unter hohem Druck: Die Konkurrenz schläft nicht
Waymo bleibt ein ernstzunehmender Rivale. Das Unternehmen baut seine Flotte systematisch aus und hat kürzlich eine neue Produktionsstätte in Phoenix eröffnet. Noch 2025 sollen dort 2.000 weitere autonome Fahrzeuge gefertigt werden. Ziel sei es, künftig zehntausende Fahrzeuge pro Jahr auf die Straße zu bringen - was die Produktionskosten erheblich senken dürfte.
Waymo-CEO Tekedra Mawakana äußerte im Interview mit CNBC zudem Zweifel an Teslas rein kamerabasierter Lösung, vor allem bei Nachtfahrten. Teslas Kameras könnten bei Dunkelheit Dinge übersehen, die Waymos Lidar- und Radarsysteme erfassen würden, so Mawakana. Auch Waymos Ex-CEO John Krafcik sieht laut The Motley Fool langfristig sinkende Sensorpreise und damit eine Schwächung von Teslas Kostenargument.
Schicksalsmonat Juni? Was das für Anleger bedeutet
Der kommende Monat wird zeigen, ob Tesla seine ambitionierte Vision in die Realität umsetzen kann. Ein erfolgreicher Start in Austin könnte die Aktie beflügeln und das Vertrauen in das Robotaxi-Modell stärken. Gelingt dies nicht oder gibt es Sicherheitsprobleme, droht womöglich ein Rückschlag - sowohl operativ als auch an der Börse. Kurzum: Der Juni ist mehr als nur ein Pilotprojekt - er ist ein Lackmustest für Teslas Zukunft.
Redaktion finanzen.net
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