Amadeus Fire-Aktie in Rot: Verluste eingefahren - Jahresziel bestätigt

29.10.2025 14:31:38

Der Personaldienstleister Amadeus Fire wird nach einem schwachen Geschäft und Aufwendungen für den Umbau einer Sparte mit Blick auf das operative Ergebnis etwas vorsichtiger.

Der Ausblick auf die potenzielle wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für den Rest des Jahres 2025 bleibe schwach, hieß es vom Unternehmen am Dienstagabend.

Da sich keine nennenswerte Belebung der Wirtschaft eingestellt habe, rechnet der Konzern beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Firmenwert (Ebita) jetzt mit einem Wert im unteren Bereich der erst im Sommer gesenkten Spanne von 15 bis 25 Millionen Euro.

Das Unternehmen hatte im Juli den Prognosekorridor wegen der vielen Unsicherheitsfaktoren bewusst sehr breit gehalten - unter anderem, weil der Vorstand auf eine wirtschaftliche Belebung gehofft hatte. Diese habe sich jetzt nicht eingestellt. Zudem belastete der eingeleitete Umbau einer Sparte.

In den ersten neun Monaten 2025 fiel das operative Ergebnis wegen schwacher Geschäfte um 79 Prozent auf 9,7 Millionen Euro. Neben niedrigeren Erlösen führte auch die Restrukturierung im Bereich der geförderten Weiterbildung (Comcave) zu einem Gewinnrückgang.

Die eingeleiteten Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit und Ergebniskraft zu sichern, haben das Ergebnis im dritten Quartal einmalig mit etwas mehr als fünf Millionen Euro belastet.

Der Umsatz sank in den neun Monaten bis Ende September um knapp 18 Prozent auf 277 Millionen Euro. Unter dem Strich liege der Verlust nach neun Monaten bei rund einer halben Million Euro, hieß es weiter. Vor einem Jahr hatte Amadeus Fire noch einen Gewinn von 26 Millionen Euro ausgewiesen.

So reagiert die Amadeus Fire-Aktie

Bei den Aktien von Amadeus Fire ist die Blickrichtung der Anleger wieder abwärts gerichtet. Dazu passt, dass der Personaldienstleister in seinem Quartalsbericht größere Vorsicht für das Gesamtjahr walten ließ. Bis zum Nachmittag weiteten die Aktien ihren Abschlag auf 3,6 Prozent aus. Sie näherten sich wieder der 50-Euro-Marke.

Marc-Rene Tonn von Warburg Research urteilte nach den Zahlen, dass die Herausforderungen des Personaldienstleisters anhielten. Amadeus Fire habe es mit einem schwierigen Umfeld zu tun, in dem Unternehmen mit weniger Personal auskommen müssten und die Unsicherheit am Arbeitsplatz zunehme. Viele Einstellungsverfahren und Rekrutierungsentscheidungen würden verschoben oder ganz abgesagt, schrieb der Experte.

Unter diesen Umständen und wegen Aufwendungen für den Umbau der Weiterbildungssparte Comcave geht das Unternehmen jetzt von einem operativen Gewinn (Ebita) aus, der im unteren Bereich der erst im Sommer gesenkten Spanne von 15 bis 25 Millionen Euro liegen soll. Dazu merkte Thomas Wissler von MWB Research jedoch an, dass die Umbaubemühungen gemeinsam mit der Integration des Zukaufs Masterplan dafür sorgen sollten, dass es ab 2026 wieder Wachstum gibt.

Aktuell orientierten sich die Aktien mit der Schwäche am Mittwoch jedoch wieder in Richtung ihres Tiefs seit 2014, das vor gut einem Monat knapp unter 50 Euro markiert wurde. Danach gab es zwar eine kurze Erholungsrally, die die Aktien mit 57,70 Euro in der Spitze an die 50-Tage-Linie heranführte. Doch seit dem Zwischenhoch vom 9. Oktober ist der Kurs nun schon wieder um mehr als elf Prozent gefallen.

/zb/mis/stk

FRANKFURT (dpa-AFX)

Bildquelle: Amadeus Fire AG

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