Eutelsat-Aktie sackt ab: Hat ein Großinvestor massiv Aktien verkauft?

03.12.2025 15:26:00

SoftBank hat wohl einen erheblichen Teil seiner Eutelsat-Beteiligung verkauft und sorgt damit für einen starken Kursrutsch.

• SoftBank stößt wohl rund die Hälfte seiner Eutelsat-Anteile ab
• Starlink dominiert weiter deutlich im Satelliteninternet-Markt
• Frankreich stützt Eutelsat mit Kapitalerhöhung für Europas Tech-Souveränität

Eutelsat-Aktie mit Kurseinbruch nach

Die Anteilsscheine des französischen Satellitenbetreibers Eutelsat erleiden am Mittwoch einen deutlichen Rückschlag. Der Kurs sackt an der Euronext in Paris zeitweise um 5,52 Prozent auf 1,97 Euro ab, nachdem der japanische Investor SoftBank, wie es laut CNBC in einem Bericht von Reuters heißt, einen erheblichen Teil seiner Beteiligung abgestoßen habe. SoftBank habe laut der Nachrichtenagentur 36 Millionen Bezugsrechte veräußert, was ungefähr 26 Millionen Aktien und damit etwa der Hälfte der Beteiligung an dem Satellitenunternehmen entspreche.

Wettbewerb mit Starlink bleibt schwierig

Das französische Unternehmen, dem der Satelliteninternet-Anbieter OneWeb gehört, hatte 2023 mit diesem fusioniert. Ziel war es, der Marktdominanz von Elon Musks Starlink entgegenzutreten. Bislang gelang es Eutelsat jedoch nicht, nennenswerte Marktanteile vom US-Konkurrenten zu erobern.

Der Größenunterschied ist beträchtlich: Während Eutelsat nach eigenen Angaben über mehr als 600 Satelliten im Weltraum verfügt, betreibt Starlink derzeit 6.750 Satelliten.

Starke Kursschwankungen im laufenden Jahr

Die Eutelsat-Aktie hatte Anfang März dieses Jahres einen dramatischen Anstieg um über 600 Prozent verzeichnet. Dieser Kurssprung stand im Zusammenhang mit Europas Bemühungen um technologische Souveränität, nachdem die USA ihre Militärhilfe für die Ukraine zurückgefahren hatten. Seitdem gaben die Papiere jedoch mehr als 70 Prozent nach.

Im Juni führte der französische Staat eine Kapitalerhöhung von 1,35 Milliarden Euro (1,57 Milliarden US-Dollar) bei Eutelsat an und avancierte mit rund 30 Prozent zum größten Anteilseigner. Das Unternehmen wird als zentral für Europas Streben nach technologischer Unabhängigkeit betrachtet.

SoftBanks Portfolioumschichtung für KI-Investitionen

Im November hatte SoftBank bereits seine komplette Beteiligung am US-Chiphersteller NVIDIA veräußert, um Kapital für Investitionen in OpenAI und weitere Projekte bereitzustellen. Gründer Masayoshi Son erklärte am Montag bei einer Veranstaltung, dass dieser Schritt notwendig gewesen sei, um die nächsten Investitionen des Unternehmens im Bereich künstliche Intelligenz zu finanzieren.

Luke Kehoe, Analyst bei Ookla, kommentierte gegenüber CNBC, dass der Schritt des japanischen Konzerns bei Eutelsat dessen "aggressive Monetarisierungsstrategie" im gesamten Portfolio widerspiegele.

"Da nun nicht SoftBank, sondern Regierungen und strategische europäische Investoren die Rekapitalisierung finanzieren, entwickelt sich Eutelsat von einer Wachstumsgeschichte hin zu einer tragenden Säule der digitalen Souveränitätsinfrastruktur Europas", zitiert CNBC Kehoe.

Fokus auf B2B-Segmente statt Privatkundengeschäft

Während Starlink seinen Größenvorteil behält und im Breitband-Einzelhandelsmarkt führend bleibt, positioniert sich Eutelsat nach Einschätzung von Kehoe in den Bereichen Regierung, Luftfahrt, Backhaul und Notfallkonnektivität.

"Die offene Frage ist, ob diese höherwertige, B2B-orientierte Positionierung attraktive Renditen abwerfen kann, sobald die aktuelle Investitionswelle und die Rekapitalisierungen abgeschlossen sind, und ob Europa bereit ist, weiterhin in dem erforderlichen Umfang zu investieren, um die Lücke zu Starlink zu schließen", erklärte der Analyst laut CNBC.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Below the Sky / Shutterstock.com

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