NVIDIA-Aktie zwischen Hype und Risiko: 5-Billionen-Dollar-Vision oder nächste Blase?

08.09.2025 19:50:00

Fünf Billionen US-Dollar oder drohende Blase? Die NVIDIA-Aktie spaltet Experten und Investoren gleichermaßen.

• 5 Billionen Dollar-Prognose vs. Blasenrisiko
• Experten und Marktteilnehmer unsicher
• Cramer hat keine Angst vor einer Blase

Bullenfall: 5-Billionen-US-Dollar-Prognose

Im zweiten Quartal erzielte NVIDIA einen Umsatz von 46,74 Milliarden US-Dollar und einen bereinigten Gewinn von 1,05 US-Dollar je Aktie - deutlich über den Schätzungen der Analysten. Die Prognose für das dritte Quartal entsprach den Erwartungen, ließ jedoch Umsätze aus China außen vor und trug damit zur vorsichtigen Reaktion der Anleger bei.

Nach den starken Zahlen zum zweiten Quartal sorgt NVIDIA für Diskussionen an der Wall Street. Wedbush-Analyst Dan Ives hält die zurückhaltende Marktreaktion auf die Ergebnisse für überzogen und sieht die Aktie klar im Aufwärtstrend, wie BENZINGA berichtet. Er rechne mit einer Marktkapitalisierung von bis zu fünf Billionen US-Dollar: "Ich denke, das ist nur Geschwätz … Und ich glaube, diese Aktie wird auf 5 Billionen Dollar steigen", erklärt er. Aktuell liegt die Marktkapitalisierung von NVIDIA bei 4,17 Billionen US-Dollar. Die jüngsten Finanzergebnisse seien ein "Validierungspunkt" für den KI-Handel und die ungebrochene Nachfrage nach KI-Chips gelte als entscheidender Wachstumstreiber.

Bärenfall: Blasen-Risiko?

Andere Marktbeobachter warnen dagegen vor möglichen Risiken. Alex Tsepaev von der B2PRIME Group betont zwar die zentrale Rolle von NVIDIAs Chips im KI-Bereich, sieht jedoch die Gefahr, dass die KI-Revolution ins Stocken geraten könnte. "Wenn sich KI als bloße Blase herausstellt, kann das den Zusammenbruch des gesamten Marktes und insbesondere von NVIDIA bedeuten", warnt er.

Auch die allgemeine Nervosität an den Märkten nehme zu, wie Fortune erklärt. Steigende langfristige Anleiherenditen sorgen zusätzlich für Unruhe, da Anleger zunehmend an der Finanzstabilität der Regierungen zweifeln.

Eine neue Studie der Deutschen Bank, die Fortune vorliegt, stellt nun die Frage, ob sich die US-Aktien in einer Blase befinden. Analysten verweisen dabei insbesondere auf NVIDIA: Dessen Marktkapitalisierung übertrifft inzwischen die Börsenwerte fast aller Länder außer den USA, China, Japan und Indien. Zusammen mit Microsoft, Alphabet, Apple und Amazon machen die fünf größten Konzerne ganze 30 Prozent des S&P 500 aus - eine Konzentration, die sogar deutlich über der Dotcom-Blase im Jahr 2000 liegt. Zwar sei das kein zwingendes Blasensignal, doch die Abhängigkeit von wenigen Schwergewichten sei hoch.

Jim Cramer: Keine Angst vor der Blase

CNBC-Moderator Jim Cramer wies die Befürchtungen einer KI-Blase jedoch kürzlich zurück und betonte, dass die massiven Investitionen großer Tech-Konzerne in künstliche Intelligenz nachhaltig seien. Entscheidend sei, dass NVIDIA die Schlüsseltechnologie für diesen Trend liefert. "Mir ist die scheinbar himmelhohe Marktkapitalisierung dieser Aktien egal. Mir geht es lediglich darum, ein Unternehmen zu bewerten, das das produziert, was man braucht, um zu einem ernstzunehmenden Player im KI-Bereich zu werden", so Cramer. "Ich habe schon vor langer Zeit gelernt, Amazon, Microsoft, Google, Meta oder sogar Tesla - die großen Kunden - nicht zu hinterfragen. Sie wissen mehr als ich … Ich bin einfach dankbar, dass sie mich mitgenommen haben."

Die Verluste, die die NVIDIA-Aktie nach Veröffentlichung der Finanzergebnisse verzeichnet hatte, seien laut Cramer eine Folge der extrem hohen Markterwartungen. Er sprach von einem "Antiklimax", da die Wall Street uneins sei, ob sich die milliardenschweren KI-Ausgaben auszahlen werden.

Parallelen zur Dotcom-Blase halte Cramer zudem nur bedingt für zutreffend: "Selbst als die Dotcom-Blase platzte, gab es eine Handvoll ziemlich offensichtlicher Gewinner, die schließlich wieder auflebten", so Cramer. "Man musste mutig sein, um sie zu kaufen. Wer 2001 Amazon aufgegeben hat, hat den 2-Billionen-Dollar-Zug verpasst." Er sehe in den heutigen Hyperscalern mit ihren soliden Bilanzen und Wachstumsraten die künftigen Gewinner der KI-Ära.

Redaktion finanzen.net

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