Billig wird doch teuer - Qualität, Spontankäufe & Co. - Dieses Kaufverhalten schadet dem Geldbeutel
Günstig gekauft - doppelt bezahlt
Der Reiz vermeintlich günstiger Angebote ist groß - ob bei Kleidung, Haushaltsgeräten oder Technik. Doch oft entpuppen sich Billigprodukte als kurzlebig und mangelhaft. Die Folge: Ersatz muss her, und das ursprünglich Gesparte ist schnell dahin. "Billig ist unter dem Strich teuer", warnt Michael Heuser, Wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) im Gespräch mit der dpa.
Spontan zum Fehlkauf
Ob zur Belohnung oder als Ablenkung - viele Spontankäufe entstehen aus dem Moment heraus, oft nach einem anstrengenden Tag. Emotionen überlagern dabei den Verstand, rationales Abwägen tritt in den Hintergrund. Die ING spricht in diesem Zusammenhang von "impulsiven Kaufentscheidungen". Besonders bei kostspieligen Anschaffungen empfiehlt Ökonom Michael Heuser gegenüber der dpa: "Besser ist es, vor einem Kauf, der mit hohen Kosten verbunden ist, mindestens eine Nacht darüber zu schlafen."
Reize, Routinen, Rabatte - wie wir zum Kauf verführt werden
Ob Werbung, Musik, Düfte oder ansprechende Produktbilder - viele äußere Reize beeinflussen unbewusst unser Kaufverhalten. Auch situative Faktoren wie Hunger oder sozialer Druck spielen eine Rolle. Laut ING greifen wir dadurch oft mehr zu, als wir eigentlich brauchen. Die Konsequenz: volle Einkaufswagen, leere Konten - und vieles davon bleibt ungenutzt.
Planung statt Konsumrausch
Mit Einkaufslisten, Vorratskontrollen und einem Wochenplan lassen sich unnötige Ausgaben gezielt vermeiden - und nebenbei Zeit und Lebensmittelverschwendung einsparen, so die Verbraucherzentrale. Wer strukturiert einkauft, fällt seltener auf Sonderangebote oder XXL-Packungen herein. Auch bei Kleidung kann sich bewusste Vorbereitung lohnen: Ein Blick in den eigenen Schrank verhindert Spontankäufe, betont die ING.
Qualität bewusst wählen - auch aus Verantwortung
Gerade bei teureren Anschaffungen lohnt sich eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Produkt - nicht nur aus finanziellen, sondern auch aus ökologischen Gründen. Laut ING sind sogenannte extensive Kaufentscheidungen geprägt von gründlicher Information und höherem Nachhaltigkeitsbewusstsein. Reportagen über Produktionsbedingungen oder soziale Missstände können dabei helfen, ein Gefühl für die Folgen des eigenen Konsums zu entwickeln. Wer bewusst einkauft, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern übernimmt auch gesellschaftliche Verantwortung.
Redaktion finanzen.net
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