BioNTech-Aktie indes tiefer: Berenberg sieht neues Kurspotenzial - Studiendaten und CureVac-Deal im Fokus

12.12.2025 22:10:00

Positive Studiendaten und eine Übernahme sorgen für Rückenwind - nun hebt Berenberg das Kursziel für BioNTech an und sieht weiteres Potenzial in der Onkologie-Pipeline.

• Milliardenübernahme im Blick
• BioNTech auf dem Weg zum Onkologie-Spezialisten
• Berenberg passt Bewertung an

BioNTech: Milliardenübernahme von CureVac auf der Zielgeraden

Die Übernahme des Tübinger Biotech-Unternehmens CureVac durch BioNTech steht bereits kurz vor dem Abschluss. Rund 81,7 Prozent der CureVac-Aktionäre haben das Angebot angenommen und ihre Anteile in BioNTech-Aktienhinterlegungsscheine (ADS) getauscht - damit ist die erforderliche Mindestannahmeschwelle von 80 Prozent erreicht. CureVac-Aktionäre können ihre Anteile noch bis zum 18. Dezember im Rahmen einer Nachfrist tauschen, danach erfolgt der Umtausch automatisch.

Das im Juni angekündigte Angebot bewertet CureVac mit rund 1,25 Milliarden US-Dollar. Vorstand und Aufsichtsräte beider Unternehmen hatten der Transaktion bereits zugestimmt, der Abschluss wird noch 2025 erwartet. Mit der Übernahme vereint BioNTech zwei der einst größten deutschen Hoffnungsträger der mRNA-Forschung. Nach CureVacs Rückzug aus dem Corona-Impfstoffrennen soll dessen technologische Expertise künftig den Fortschritt von BioNTechs mRNA-basierten Krebstherapien beschleunigen.

Vielversprechende Daten zur Krebstherapie

Zudem rückten zuletzt positive Überlebensdaten zu seinem Immuntherapie-Kandidaten Gotistobart in den Fokus der Anleger. In der frühen Phase der weltweiten Phase-3-Studie PRESERVE-003 zeigte sich bei Patienten mit fortgeschrittenem, nicht-kleinzelligem Lungenkrebs ein deutlicher Vorteil gegenüber der Standard-Chemotherapie: Nach einem Jahr lebten noch 63 Prozent der mit Gotistobart behandelten Patienten, verglichen mit 30 Prozent unter Chemotherapie - das Sterberisiko sank damit um rund 54 Prozent. Der Wirkstoff zielt darauf ab, das Immunsystem gezielt zu aktivieren, indem er regulatorische T-Zellen im Tumorgewebe blockiert, und kommt ohne Chemotherapie aus.

Obwohl die Daten aus einem noch nicht zulassungsrelevanten Studienteil stammen, gelten sie als wichtiger Fortschritt in BioNTechs Strategie, sich als Onkologie-Spezialist zu etablieren. Der zulassungsrelevante Teil der Studie läuft derzeit an über 160 Standorten weltweit. Sollte sich der Effekt bestätigen, könnte Gotistobart eine verträglichere und wirksame Alternative zur Chemotherapie für Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs werden.

Berenberg hebt Kursziel an

Die Privatbank Berenberg hat ihr Kursziel zudem vor dem Wochenende für BioNTech von 150 auf 155 US-Dollar angehoben und die Aktie weiterhin mit "Buy" bewertet. Analyst Harry Gillis betonte laut dpa-AFX, dass die Fortschritte in BioNTechs Onkologie-Pipeline vom Markt bislang unterschätzt würden. Der neue Wirkstoffkandidat Gotistobart habe das Potenzial, sich aufgrund seiner überzeugenden Daten zum Behandlungsstandard bei einer bestimmten Form von Lungenkrebs zu entwickeln.

Am Donnerstag ging es für die an der NASDAQ notierte BioNTech-Aktie moderate 0,28 Prozent auf 96 US-Dollar aufwärts. Am Freitag verlor der Anteilsschein dann letztlich 1,24 Prozent auf 94,81 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Thomas Lohnes/Getty Images

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