Palantir-Aktie im Blick: Gegenwind - Einsatz in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen

15.09.2025 21:18:00

Die Datenanalyse-Software des US-Unternehmens Palantir ist in Deuschland umstritten. Auch Justizministerin Hubig hat starke Bedenken, was den Einsatz angeht.

• Justizministerin Hubig fordert gesetzliche Grundlage für Palantir-Einsatz
• Sorgen um Datenweitergabe und Abhängigkeit von einem Anbieter
• Palantir-Aktie bleibt Börsenstar

Mit der Überwachungssoftware von Palantir sollen Verbrechen schneller aufgeklärt werden können. Doch die Sorge vor einem Missbrauch insbesondere mit Blick auf die erhobenen Daten treibt nicht nur Datenschutzorganisationen um.

Vorbehalte auch in der breiten Öffentlichkeit

So gibt es Bundesjustizministerin Stefanie Hubig zufolge auch in der Öffentlichkeit erhebliche Vorbehalte, was den bundesweiten Einsatz der Analysesoftware angeht. Gegenüber dem "Handelsblatt" betonte die Politikerin: "Manche befürchten, dass sensible Daten von Bürgerinnen und Bürgern an ausländische Stellen weitergegeben werden können". Zudem gebe es Sorgen um eine "gefährliche Abhängigkeit" von einem Anbieter. "Wenn es nicht gelingt, Vorbehalte dieser Art restlos auszuräumen, dann wäre es kaum zu verantworten, diese Software einzusetzen", so die Ministerin weiter.

Bedingungen gestellt

Grundsätzlich ablehnend steht sie dem breiten Einsatz der Palantir-Tools aber nicht gegenüber, sie zeigte sich demnach offen dafür, die Strafverfolgungs- und Sicherheitsbehörden mit "zeitgemäßen Instrumenten" auszurüsten, um Gefahren abzuwehren und Straftaten effektiv zu verfolgen. Zeitgleich sprach sie sich aber für ein Bundesgesetz aus, in dem die Verwendung digitaler Analysetools wie jenen von Palantir geregelt werden soll. "Das stärkt das Vertrauen in unseren Rechtsstaat", erklärte Hubig. Der Einsatz automatisierter Datenanalyse dürfe nur auf gesetzlicher Grundlage erfolgen, und eine gesetzliche Grundlage müsse mit verfassungsrechtlichen Vorgaben in Einklang stehen, zitiert das "Handelsblatt" die SPD-Politikerin weiter.

Software in Deutschland bereits im Einsatz

Die Software von Palantir, mit der unter anderem Querverbindungen in Polizeidatenbanken entdeckt werden sollen, womit unter Umständen Straftäten im Vorfeld verhindert werden könnten, befindet sich bei deutschen Behörden bereits im Einsatz. So setzen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern die Palantir-Software bereits ein, in Baden-Württemberg gibt es ebenfalls entsprechende Pläne. Ein bundesweiter Einsatz in Sicherheitsbehörden des Bundes ist seit geraumer Zeit Gegenstand von Diskussionen.

Palantir-Aktie als Börsenstar

Die Software von Palantir kommt nicht nur in großem Stil bei US-Behörden zum Einsatz sondern findet auch in zahlreichen anderen Ländern Verwendung. Das hat dem Unternehmen ein Milliardengeschäft beschert: Im zweiten Geschäftsquartal erlöste das von Peter Thiel gegründete Unternehmen über eine Milliarde US-Dollar und übertraf damit - ebenso wie mit seiner starken Gewinnentwicklung - die ohnehin bereits hohen Markterwartungen.

Die Palantir-Aktie hat sich zu einem Börsenstar entwickelt: Seit Jahresstart liegt der Anteilsschein an der NASDAQ mit 127 Prozent im Plus, auf Sicht der letzten zwölf Monate ist sogar ein Kursplus von 372 Prozent zu sehen. Dabei gilt Palantir als Profiteur der aktuellen Trump-Administration, der Verbindung des als stark konservativ geltenden Firmengründers Peter Thiel und dessen Einfluss auf die Regierung wird aber auch mit starker Skepsis begegnet. Am Montag zeigt sich die Palantir-Aktie im NASDAQ-Handel zeitweise 0,39 Prozent tiefer bei 170,78 US-Dollar.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Michael Vi / Shutterstock.com, Piotr Swat / Shutterstock.com

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