Infineon-Aktie unter Druck: Was sind die Belastungsfaktoren aktuell bei Infineon?

02.06.2025 21:35:00

Infineon-Anleger haben im bisherigen Jahresverlauf bereits starke Schwankungen erlebt. Am Montag prägen bei dem Halbleiterkonzern erneut Verluste das Bild.

• Infineon mit Kursrückgang trotz stabiler Nachrichtenlage
• Trump-Zölle als Belastungsfaktor
• UBS bestätigt Kaufempfehlung

1,30 Prozent büßte die Infineon-Aktie im XETRA-Handel letztlich ein. Mit 33,83 Euro lag sie zwar deutlich über ihrem 52-Wochen-Hoch von 23,17 Euro, das andere Ende der Kurskurve, das bei 39,43 Euro liegt und im Februar markiert wurde, war aber ebenfalls deutlich außer Reichweite.

Keine negativen News zu verzeichnen

Nachrichten von Unternehmensseite selbst sind zum Wochenstart Mangelware, zuletzt hatte sich der Halbleiterhersteller am Donnerstag zu Wort gemeldet und mit strahlungsbeständigen (rad-hard) Gallium-Nitrid (GaN)-Transistoren eine neue Produktfamilie präsentiert.

Und auch die starken NVIDIA-Zahlen, die in der vergangenen Woche in den USA präsentiert wurden, waren eher Kurstreiber als Belastungsfaktor für die Infineon-Aktie.

Gegenwind von Analystenseite gibt es aktuell ebenfalls nicht - im Gegenteil: Die UBS hat in der vergangenen Woche ihre Einstufung für Infineon auf "Buy" mit einem Kursziel von 41 Euro belassen. Analyst Francois-Xavier Bouvignies zufolge deute sich im Geschäft mit der Automobilindustrie bei Halbleitern trotz der gegenwärtigen Konjunkturrisiken ein Aufschwung an. Frühindikatoren seien ein Indiz dafür, dass in diesem Jahr der Wendepunkt liege. Er bekräftigte vor diesem Hintergrund seine positive Haltung, was analoge Chips betrifft. Infineon bleibe daher einer der von ihm bevorzugten Chipwerte.

Belastet erneut der Trump-Effekt?

Angesichts fehlender Belastungsfaktoren dürfte es erneut der Trump-Effekt sein, der die Infineon-Aktie am Montag unter Druck setzt. Die von der US-Administration ausgelöste Unsicherheit im Zusammenhang mit Zöllen hatte am Wochenende eine neue Eskalationsstufe erreicht, als Donald Trump mit einer Verdoppelung der Stahlzölle gedroht hatte. Laut dem deutschen Branchenverband Wirtschaftsvereinigung Stahl sind die USA der wichtigste Absatzmarkt für die europäische Stahlindustrie: Aus der gesamten EU seien 2023 rund vier Millionen Tonnen in die USA exportiert worden. Allein aus Deutschland seien es jährlich rund eine Million Tonnen, zumeist Spezialstahl. Deutschland ist demnach der größte Stahlproduzent in der EU.

Bereits an den Börsen in Asien hatten Aktien von Automobil- und Chipherstellern unter den jüngsten Ereignissen gelitten, ein Bild, das sich nun auch offenbar auch im deutschen Handel fortsetzt.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images, Infineon, 360b / Shutterstock.com

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