Chance für DroneShield-Aktie & Co.? Airline-Verband warnt seit zehn Jahren vor Drohnengefahr

13.10.2025 08:29:00

Angesichts der Bedrohung durch Drohnen an Flughäfen fordern Deutschlands Fluggesellschaften ein konsequentes Handeln der Politik.

• Airlines fordern klare Zuständigkeiten und Handlungsbefugnisse bei Drohnenbedrohungen
• Bundesregierung plant Ausbau spezialisierter Drohnenabwehreinheiten
• DroneShield profitiert mit starkem Umsatzwachstum und Expansionskurs in zivile Märkte

"Bei einer Bedrohungslage müssen Drohnen abgeschossen werden können", sagte Peter Gerber, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Fluggesellschaften (BDF), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es müsse dringend geklärt werden, wer in einer Bedrohungslage verantwortlich ist.

"Es ärgert mich, dass erst jetzt die Dringlichkeit bei den Drohnen gesehen wird", sagte Gerber, der auch Chef der Fluggesellschaft Condor ist. "Wir weisen auf die Problematik seit zehn Jahren hin."

Wegen immer weiterer Vorfälle mit Drohnen an Flughäfen will die Bundesregierung ihre Drohnenabwehr verbessern. Noch in diesem Jahr sollen die Spezialeinheiten der Bundespolizei um eine Drohnenabwehreinheit ergänzt werden. Auch ein geplantes Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern soll noch 2025 in Betrieb gehen. Beides kündigte Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch an.

Ticketpreise werden laut Gerber steigen

Gerber sagte, Detektion und Abwehr der Drohnen seien hoheitliche Aufgaben der Gefahren- und Terrorabwehr, für die der Staat aufkommen müsse. "An den zivilen Flughäfen muss die Bundespolizei die Befugnis haben, Drohnen zu stoppen - und sie im Bedarfsfall auch abzuschießen." Für Airlines werde das Drohnenproblem schnell teuer. "Eine Stunde Unterbrechung bedeutet immer einen Millionenschaden."

Nach der Entwicklung der Ticketpreise gefragt sagte Gerber, günstiger würden sie definitiv nicht. "Wahrscheinlich werden die Preise weiter steigen, weil auch die staatlichen Standortkosten steigen."

Dobrindt erwartet Klagen gegen Gesetz für Bundeswehr-Drohnenabwehr

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) rechnet mit Klagen gegen die geplante Änderung des Luftsicherheitsgesetzes. Diese Gesetzesänderung soll bei der Drohnenabwehr im Inneren einen Einsatz auch der Bundeswehr ermöglichen. "Ich (bin) mir ziemlich sicher, dass es wahrscheinlich beim Verfassungsgericht landet und angegriffen wird", sagte Dobrindt dem Nachrichtenportal "Pioneer".

Eine Grundgesetzänderung sei für die Erweiterung der Bundeswehr-Befugnisse aber nicht nötig. Darüber sei er sich mit Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) einig. "Zwischen der Justizministerin und dem Verteidigungsminister und mir besteht vollkommene Einigkeit darüber, dass wir das genauso regeln. Das ist auch besprochen und wird so umgesetzt werden", sagte Dobrindt.

Aber auch die Fähigkeiten der Bundespolizei zur Drohnenabwehr in ihrem Zuständigkeitsbereich - etwa Bahnanlagen und Flughäfen - sollen verbessert werden. Dazu sollen noch in diesem Jahr die Bundespolizei-Spezialeinheiten um eine Drohnenabwehrgruppe ergänzt werden, wie Dobrindt bereits am Mittwoch angekündigt hatte. Auch ein geplantes Drohnenabwehrzentrum von Bund und Ländern soll demnach noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.

Chance für DroneShield & Co.

Für Anbieter von Drohnenabwehr-Systemen bietet die aktuelle Sicherheitslage potenzielle Geschäftschancen. Dazu zählt unter anderem auch der australische Drohnenabwehr-Spezialist DroneShield, der eine explosionsartige Nachfrage nach seinen Sicherheitssystemen verzeichnet. Die finanzielle Entwicklung von DroneShield zeigt eine beeindruckende Dynamik. Im ersten Halbjahr 2025 erzielte das Unternehmen bereits über 72 Millionen US-Dollar Umsatz - mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Auftragsbestand hat mit über 176 Millionen US-Dollar (Stand Juli 2025) ein Rekordniveau erreicht. Besonders bemerkenswert ist die Vertriebspipeline, die auf über 2 Milliarden US-Dollar angewachsen ist, wobei Europa und die USA als stärkste Wachstumsmärkte hervorstechen. Diese Zahlen deuten auf ein nachhaltiges Wachstumspotenzial hin.

KI-gestützte Software als wiederkehrender Umsatztreiber

DroneShield setzt zunehmend auf ein Software-as-a-Service (SaaS) Modell, das quartalsweise KI-gestützte Updates umfasst und die Systeme kontinuierlich gegen neue Drohnenbedrohungen aktualisiert. Diese Strategie schafft wiederkehrende Einnahmequellen und erhöht die Kundenbindung. Die Software ermöglicht es, dass alle Systeme sowohl einzeln als auch im Verbund - ob handheld, fahrzeugmontiert oder stationär - optimal funktionieren. Diese Flexibilität macht DroneShield-Produkte besonders attraktiv für Einsätze in sicherheitskritischen Bereichen wie Energieversorgung, Regierungseinrichtungen und Justizvollzugsanstalten.

Expansion in zivile Märkte verstärkt Wachstumspotenzial

Während militärische Anwendungen weiterhin ein Kerngeschäft darstellen, dringt DroneShield zunehmend in den zivilen Sicherheitsmarkt vor. Der Schutz kritischer Infrastrukturen wie Stromnetze, Flughäfen und Gefängnisse gewinnt an Bedeutung. Medienberichte heben hervor, wie moderne Drohnenabwehrsysteme in Justizvollzugsanstalten erfolgreich gegen unerlaubte Drohnenlieferungen eingesetzt werden. Mit der Präsentation des neuen Produkts SentryCiv für zivile Infrastrukturen erweitert DroneShield sein Angebot gezielt für diesen wachsenden Markt.

DroneShield-Aktie zeigt beeindruckende Entwicklung

Die starken Aussichten für das Geschäft schlagen sich auch im Aktienkurs von DroneShield nieder. An der australischen Börse hat das Unternehmen in diesem Jahr bereits über 730 Prozent zugelegt.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX)

Bildquelle: Droneshield, Goinyk Production / Shutterstock.com

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