KI-Revolution an der Börse: Warum KI nicht nur bei NVIDIA eine Rolle spielt

03.06.2025 20:03:04

Künstliche Intelligenz gilt als wirtschaftliche Umwälzung von historischem Ausmaß. Warum der Vergleich mit der Dotcom-Blase hinkt und welche Aktien jetzt interessant werden.

• KI steht große Entwicklung bevor
• Vergleich mit Dotcom-Blase unangebracht
• Experten zeigen sich KI-optimistisch

Künstliche Intelligenz ist keine kurzlebige Modeerscheinung - sie wird als wirtschaftlicher Wendepunkt betrachtet, vergleichbar mit der Einführung von Elektrizität oder dem Internet. Während einige Beobachter in der aktuellen Marktdynamik eine Blase vermuten, betonen Experten wie Cody Willard und Bryce Smith von 10,000 Days Capital Management in einem Beitrag auf "MarketWatch": Die Entwicklung gehe weit über Spekulation hinaus. Tatsächlich gehe es um eine grundlegende Umgestaltung von Wirtschaft, Arbeit und Alltag.

Zwar erinnere der derzeitige KI-Boom manche Anleger an die Internetblase der frühen 2000er - doch es gibt entscheidende Unterschiede. Im Gegensatz zu vielen der damaligen Dotcom-Unternehmen würden heutige KI-Pioniere über massive Infrastruktur, skalierbare Produkte und klare Geschäftsmodelle verfügen. Unternehmen wie Alphabet, Apple, Amazon oder Meta investieren zweistellige Milliardenbeträge in leistungsstarke KI-Plattformen.

KI hoch hinaus?

Der Vorwurf, KI habe bisher keine relevanten Anwendungen hervorgebracht, sei laut Willard und Smith genauso unzutreffend wie einst der Spott über das langsame Internet 1996. Schon heute würden KI-Systeme hinter Netflix-Empfehlungen, TikTok-Feeds und der Effizienz moderner Lieferketten stecken, so die Experten. Aber das sei erst der Anfang: Autonome Ärzte, humanoide Roboter, virtuelle Gesprächspartner oder KI-gestützte Unternehmensführung - all das sei in greifbarer Nähe.

Die aktuelle Situation erinnere an die Anfänge der App Stores. Damals konnte niemand ahnen, dass daraus eines Tages Märkte für Mitfahrdienste, Dating, Essenslieferung oder globalen E-Commerce entstehen würden. Heute ist KI die Plattform, auf der sich eine ähnliche Innovationswelle entfalten könnte. Entwickler strömen herbei - die Anwendungsmöglichkeiten könnten entsprechend explodieren.

Von LLMs bis Arbeitsmarkt: KI verändert alles

Kritiker, die große Sprachmodelle wie ChatGPT oder Claude als "intelligente Autokorrektur" abtun, übersehen laut den Autoren das wahre Potenzial. LLMs entwickeln sich rasch weiter - hin zu autonomen Agenten, die eigenständig planen, Aufgaben koordinieren und komplexe Entscheidungen treffen können. Die großen Tech-Konzerne bauen damit nicht bloß Werkzeuge, sondern ganze Ökosysteme.

Auch die Sorge, ein wirtschaftlicher Abschwung könnte die KI-Revolution bremsen, sei laut den Experten fernab der Realität. Im Gegenteil: Unternehmen würden gerade in unsicheren Zeiten verstärkt auf Automatisierung setzen, um Kosten zu senken. Die Produktivitätsgewinne durch KI seien wiederum so erheblich, dass Investitionen selbst in schwierigen Marktphasen weiterlaufen - oder sogar beschleunigt würden.

Die Angst vor Massenarbeitslosigkeit durch KI sei unbegründet, argumentieren Willard und Smith in dem "MarketWatch"-Beitrag weiter. Technologischer Fortschritt habe in der Vergangenheit Arbeitsprozesse verändert, aber nie dauerhaft Beschäftigung vernichtet. Stattdessen würden neue Berufe entstehen, während alte Aufgaben effizienter erledigt würden. KI werde mühsame Tätigkeiten automatisieren - und gleichzeitig den Zugang zu Dienstleistungen erleichtern, was die Nachfrage insgesamt steigern solle.

Die Experten zeigen anhand eines Beispiels: Wenn eine Dienstleistung durch KI zehnmal günstiger wird, steigt die Nachfrage exponentiell. So wie einst Flugreisen oder Automobile durch technische Innovationen vom Luxusgut zum Massenprodukt wurden, könnte KI dafür sorgen, dass hochwertige Bildung, medizinische Beratung oder Softwareentwicklung für viele erschwinglich werden.

Künstliche Intelligenz und Robotik werden laut Willard und Smith keine Bedrohung, sondern eine Ergänzung menschlicher Fähigkeiten sein. Die Arbeitswelt der Zukunft werde nicht durch Maschinen dominiert, sondern durch Menschen, die intelligente Systeme koordinieren, überwachen und kreativ einsetzen. Die nächsten "Apples" und "Amazons" würden gerade entstehen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Stock-Asso / Shutterstock.com, Den Rise / Shutterstock.com, PopTika / Shutterstock.com

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