Nach Rüstungs-Rally: Das tut sich bei den Aktien von Rheinmetall, RENK, HENSOLDT und TKMS am Mittwoch
• Aktien von Rheinmetall, RENK, HENSOLDT und TKMS teilweise mit Unterbrechung der Rally
• Bundestag soll laut Bericht 29 Rüstungsaufträge im Milliardenwert genehmigen
• Analyst sieht bei Rheinmetall weiteres Aufwärtspotenzial - Kursziele bleiben hoch
Vertreter des Rüstungssektors gehörten am Dienstag zu den größten Gewinnern am Börsenparkett. Die Nachricht, dass der Deutsche Bundestag einem Bericht zufolge in der nächsten Woche 29 Beschaffungsaufträge für militärische Güter genehmigen wird, trieb die Kurse der Rüstungsriesen kräftig an - immerhin sollen sich die Aufträge auf einen Rekordwert von 52 Milliarden Euro belaufen. Wie Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, umfassen die Aufträge eine breite Palette von Material und Dienstleistungen, darunter 22 Milliarden Euro für militärische Grundausrüstung und Bekleidung, 4,2 Milliarden Euro für Puma-Schützenpanzer, 3 Milliarden Euro für Arrow-3-Luftabwehrraketen und Abschussvorrichtungen sowie 1,6 Milliarden Euro für Überwachungssatelliten.
Hinzu kam, dass die Friedensverhandlungen in der Ukraine zuletzt ins Stocken geraten waren.
Rüstungsaktien am Mittwoch mit deutlich weniger Schwung
Doch an die Rally vom Vortag konnten die Aktien zur Wochenmitte nicht anknüpfen: Rheinmetall-Titel verloren im XETRA-Handel schlussendlich 1,92 Prozent auf 1.610,00 Euro, RENK-Aktien büßten daneben 2,74 Prozent auf 55,99 Euro ein, während HENSOLDT letztztlich 2,09 Prozent auf 72,50 Euro nachgaben. Auch die TKMS-Aktie konnte sich dem Trend nicht entziehen und gab zum Handelsende 2,71 Prozent auf 73,55 Euro ab.
Positive Analystenstimme stützt Rheinmetall
Dass der Branchenprimus Rheinmetall vergleichsweise moderat nachgibt, ist positiven Nachrichten von Analystenseite zu verdanken. Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für den Anteilsschein des Unternehmens mit einem Kursziel von 2.250 Euro auf "Overweight" belassen. Zum Schlusskurs vom Dienstag, der bei 1.641,50 Euro gelegen hatte, bescheinigt der Experte der Aktie damit noch ein kräftiges Aufwärtspotenzial von mehr als 37 Prozent.
Analyst David Perry sieht die jüngste Branchenrotation - heraus aus den zuvor so starken zivilen Luftfahrt- aber vor allem Rüstungswerten - als Einstiegschance. Die fundamentale Ausgangslage bleibe enorm stark, schrieb er am Dienstagabend in seinem Ausblick. Perry erwartet in beiden Sektoren in den kommenden fünf Jahren Ergebnissteigerungen von 15 bis 20 Prozent.
Bericht über Rheinmetall-KNDS-Interesse
Bei Rheinmetall kam im Tagesverlauf noch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg hinzu. Darin heißt es unter Berufung auf Kreise, dass der Rheinmetall-Chef Armin Papperger einen neuen Anlauf wage, Geschäftsteile des Konkurrenten KNDS zu übernehmen - mit dem Ziel, einen europäischen Marktführer im Bereich der Landverteidigung zu schaffen. Zu den Möglichkeiten soll auch der Erwerb einer bedeutenden Beteiligung an dem Konzern gehören, der aus einer deutsch-französischen Fusion von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter entstanden ist.
Redaktion finanzen.net
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