Broadcom-Aktie gibt trotz kräftigem Sprung bei Umsatz und Ergebnis nach

12.12.2025 22:12:00

Als einer der letzten Techkonzerne aus den USA hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss Broadcom seine Bilanz vorgelegt. So fielen die Zahlen aus.

Der Apple- und Google-Chipzulieferer Broadcom hat Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal deutlich gesteigert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für Broadcom ist das vierte Geschäftsquartal 2025 mit einem kräftigen Gewinnsprung zu Ende gegangen. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 0,900 US-Dollar auf 1,74 US-Dollar. Damit verdiente das Unternehmen weniger als am Markt erwartet worden war - die Analystenschätzungen hatten sich zuvor auf ein EPS von 1,87 US-Dollar belaufen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 34 Prozent auf 12,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verdiente Broadcom 8,5 Milliarden Dollar, nach 4,3 Milliarden ein Jahr zuvor.
Im Gesamtjahr lag der Gewinn je Anteilsschein bei 4,77 US-Dollar (Vorjahr 1,23 US-Dollar) und damit niedriger als erwartet (6,75 US-Dollar).

Der Umsatz zog daneben von 14,05 Milliarden US-Dollar auf 18,02 Milliarden US-Dollar an: Hier hatten die Markterwartungen im Vorfeld bei 17,47 Milliarden US-Dollar gelegen. Wie Broadcom am Donnerstag in San Jose mitteilte, ist dies ein Rekordwert. Auch im Gesamtjahr entwickelten sich die Erlöse deutlich positiv und kletterten von 51,57 Milliarden US-Dollar auf 63,89 Milliarden US-Dollar und lagen damit leicht über den Analystenerwartungen von 63,34 Milliarden US-Dollar.

Für das erste Quartal geht das Unternehmen von einem deutlicheren Wachstum aus, als die Marktexperten zuvor angenommen hatten. Dabei profitiert Broadcom von Lösungen rund um die Künstliche Intelligenz (KI). Im ersten Quartal sollen die Erlöse im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 19,1 Milliarden Dollar zulegen und damit stärker ausfallen als von Analysten erwartet. Der KI-Umsatz soll sich dabei auf 8,2 Milliarden Dollar verdoppeln. Das Unternehmen gehört in den Augen vieler Anleger wie NVIDIA zu den großen Profiteuren des Ausbaus von KI-Rechenzentren.

Broadcom-Anleger machen Kasse - Analysten bleiben optimistisch

Die Aktien des Apple- und Google-Chipzulieferers Broadcom sind am Freitag schwer unter Druck geraten. Nach der jüngsten Rekordrally enttäuschte der Konzern die teils überaus hohen Erwartungen von Anlegern mit Blick auf die künftigen Geschäfte mit KI-Chips sowie mit Äußerungen zur Bruttomarge.

Der Aktienkurs knickte an der NASDAQ um 11,43 Prozent auf 359,93 US-Dollar ein. Allerdings hatten die Papiere auch erst zur Wochenmitte ein Rekordhoch von knapp 415 Dollar erreicht. Das Jahresplus summiert sich damit immer noch auf rund 57 Prozent. Der Techwerte-Index Nasdaq 100 gewann gut 20 Prozent.

Broadcom hatte Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal deutlich gesteigert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das erste Quartal geht das Unternehmen von einem deutlicheren Wachstum aus, als die Marktexperten zuvor angenommen hatten. Dabei profitiert Broadcom von Lösungen rund um die Künstliche Intelligenz (KI).

Allerdings sprach Konzernchef Hock Tan in einer Telefonkonferenz mit Analysten von einem Auftragsbestand von 73 Milliarden US-Dollar (rund 62,3 Mrd Euro) für KI-Produkte, die in den nächsten sechs Quartalen ausgeliefert werden sollen - eine Zahl, die einige Anleger enttäuschte.

Tan stellte dabei allerdings klar, dass es sich um einen "Mindestwert" handle. "Wir erwarten deutlich mehr, sobald weitere Bestellungen für Lieferungen in den nächsten sechs Quartalen eingehen", sagte er. "Unsere Lieferzeit kann daher, je nach Produkt, zwischen sechs Monaten und einem Jahr liegen."

Analysten bleiben denn auch zuversichtlich. So lobten die Experten der Citigroup die Resultate und den Ausblick. Das KI-Geschäft habe im Geschäftsjahr 2025 schon fast ein Drittel des Konzernumsatzes ausgemacht. Zudem habe der Konzern mit Anthropic seinen vierten KI-Kunden bekannt gegeben, weitere dürften folgen. Der für einige Investoren wohl eher enttäuschende Bruttomargen-Ausblick sollte nicht überbewertet werden, die Marge sollte sich erholen. Die Citi-Analysten hoben denn auch ihr Kursziel von 415 auf 480 Dollar an und bestätigten ihre Kaufempfehlung wegen der fortgesetzten KI-Stärke.

Analyst Vivek Arya von der Bank of America schraubte sein Kursziel sogar von 460 auf 500 Dollar nach oben. So seien mit Blick auf den KI-Auftragsbestand eigentlich nur die Erwartungen sehr großer Optimisten verfehlt worden. Das sollte Anleger nicht beunruhigen. Broadcom überzeuge mit einer immer breiteren Kundenbasis und bilanzieller Stärke. Die Papiere blieben ein "Top Pick".

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquelle: Ken Wolter / Shutterstock.com

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