Trotz Autokrise: DAX-Konzerne vermelden in Summe mehr Gewinn
Während die Autohersteller herbe Einbußen verzeichneten, erzielten Banken und Versicherungen Rekordgewinne, zeigt eine neue Analyse der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY.
Demnach steigerten die DAX-Konzerne ihren Gewinn vor Zinsen und Steuern um 3,1 Prozent auf insgesamt 37,4 Milliarden Euro. Zugleich stagnierte der Gesamtumsatz bei rund 432 Milliarden Euro (minus 0,4 Prozent).
Banken und Versicherungen im Höhenflug
Während demnach die Autokonzerne im DAX zusammen einen Gewinneinbruch um 81 Prozent bzw. knapp sieben Milliarden Euro erlitten, schafften die Banken und Versicherungen im Leitindex ein kräftiges Plus von 28 Prozent. Mit 12,4 Milliarden Euro habe der operative Gewinn der Finanzunternehmen einen Rekord in einem dritten Quartal erreicht, schrieb EY in der Studie, die auf Geschäfts- und Quartalsberichten sowie eigenen Berechnungen beruht.
Erst kürzlich hatte die Commerzbank einen Rekordgewinn für die ersten neun Monate verkündet und die Allianz hob am Freitag ihre Gewinnprognose an.
Zölle und China-Konkurrenz belasten Autobranche
Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung bei EY, sprach von einer erstaunlichen Entwicklung. "Während sich die Autokonzerne in einer sehr schwierigen Lage befinden und nicht zuletzt stark unter den US-Zöllen und starken Rückgängen in China leiden, können andere Unternehmen etwa aus der Finanzbranche gute Zahlen vorweisen - was bemerkenswert ist vor dem Hintergrund der schwierigen konjunkturelle Lage, die letztlich alle Unternehmen zu spüren bekommen."
Vor allem stark exportorientierte Industriekonzerne leiden allerdings unter der Investitionszurückhaltung in Deutschland, so die Studie. Ihr zufolge sank der Gewinn der Industrieunternehmen im dritten Quartal um sechs Prozent, auch ihre Profitabilität ging zurück.
Boom bei Rüstung
Das stärkste Umsatzplus im DAX verzeichnete der Online-Händler Zalando mit 27 Prozent wegen der Übernahme von ABOUT YOU. Dahinter liegen Airbus, Rheinmetall und MTU Aero Engines mit Zuwächsen von je etwa 13 Prozent - alle drei sind zumindest teilweise in der Rüstungsbranche tätig.
Den höchsten Quartalsgewinn erzielte die Deutsche Telekom mit 6,0 Milliarden Euro vor der Allianz (4,4 Mrd Euro) und dem Rückversicherer Munich Re (3,0 Mrd Euro)./als/DP/jha
FRANKFURT (dpa-AFX)
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