Nach Hagel, Sturm und Regen: So sichern Versicherte ihre Ansprüche richtig ab
Warum gute Fotos nach dem Sturm Gold wert sind
Nach einem Unwetter zählt jede Minute - nicht nur für erste Aufräumarbeiten, sondern auch, um Schäden ordentlich festzuhalten. Versicherungen erwarten eine nachvollziehbare Dokumentation, bevor sie Geld auszahlen. Laut Focus Online sind Bilder das zentrale Beweismittel. Am besten werden beschädigte Gegenstände und betroffene Räume aus mehreren Blickwinkeln aufgenommen. Wer kann, filmt zusätzlich, idealerweise mit erkennbarem Zeitstempel. Versicherer wie die Generali raten dazu, nichts voreilig zu entsorgen. Selbst zerstörte Möbel oder Elektrogeräte sollten zunächst behalten werden, bis der Schaden offiziell aufgenommen wurde. Nur so lässt sich im Nachhinein klären, was wirklich ersetzt werden muss.
Meldung nicht aufschieben
Damit es bei der Regulierung nicht hakt, muss der Schaden schnell gemeldet werden. Je nach Anbieter stehen dafür Telefon-Hotlines, Apps oder Online-Formulare zur Verfügung. Wer seine Unterlagen griffbereit hat, etwa Rechnungen oder Garantien, ist klar im Vorteil. So lässt sich belegen, was ein Gerät gekostet hat und wie alt es war.
Ohne Rechnung keine Erstattung?
Fotos allein reichen manchmal nicht. Wer nachweisen kann, wie viel eine beschädigte Waschmaschine oder ein Fernseher ursprünglich gekostet hat, erhöht die Chancen auf eine faire Erstattung. Die HUK-Coburg nennt als mögliche Nachweise Kaufbelege, Reparaturrechnungen oder auch Kontoauszüge. Das hilft der Versicherung, den sogenannten Zeitwert zu bestimmen - also den Betrag, den das Gerät zum Zeitpunkt des Schadens noch wert war.
Nicht jeder Schaden ist automatisch versichert
Viele Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen übernehmen Schäden durch Sturm oder Hagel. Doch wenn Wasser in den Keller läuft oder ein Hang ins Rutschen gerät, braucht es mehr. Ohne eine separate Elementarschadenversicherung bleibt man oft auf den Kosten sitzen.
Auch nach dem Sturm gilt: Verantwortung bleibt
Wer nach einem Sturm einfach abwartet, riskiert Probleme. Denn Versicherte haben die Pflicht, weitere Schäden zu verhindern. Ein kaputtes Fenster muss zum Beispiel notdürftig abgedeckt werden. Die Arbeiterkammer Österreich weist darauf hin, dass grobe Fahrlässigkeit die Auszahlung gefährden kann. Wer nichts tut, obwohl er handeln könnte, riskiert Leistungskürzungen, oder sogar leer auszugehen.
Besser vorbereitet durch klare Strukturen
Unwetter lassen sich nicht verhindern, wohl aber ihre Folgen. Wer wichtige Dokumente griffbereit hat, Schäden richtig dokumentiert und schnell mit der Versicherung kommuniziert, ist deutlich besser aufgestellt. Die Zunahme von Extremwetter-Ereignissen macht deutlich, wie entscheidend der richtige Versicherungsschutz geworden ist und wie wertvoll ein bisschen Ordnung im Ernstfall sein kann.
Redaktion finanzen.net
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