NVIDIA-Partner CoreWeave-Aktie: Vom Börsendebüt mit Dämpfer zum KI-Highflyer

22.09.2025 18:14:00

Rund ein halbes Jahr kann die CoreWeave-Aktie nun am Aktienmarkt gehandelt werden. Anleger haben in dieser Zeit bereits diverse Höhen und Tiefen erlebt.

• CoreWeave-Aktie seit IPO verdreifacht, aber stark schwankungsanfällig
• Operative Probleme mit sinkenden Margen und höheren Verlusten belasten
• NVIDIA-Großauftrag sorgt für Rückenwind und reduziert Anlegerängste

Mit einem Wert von 40 US-Dollar brachte CoreWeave seine Aktien im März an die Börse - und musste dabei direkt einen kräftigen Dämpfer hinnehmen. Denn eigentlich hatte man ursprünglich gehofft, Anlegern wäre ein früher Einstieg zwischen 47 und 55 US-Dollar je Aktie wert. Doch Investoren blieben vorsichtig, schließlich wählte CoreWeave einen Zeitpunkt für seinen Börsengang, an dem die erste Euphorie für Cloud- und KI-Werte bereits abgeflaut war. Dennoch war das IPO an der NASDAQ ein Achtungserfolg, schließlich nahm das Unternehmen dabei 1,5 Milliarden US-Dollar ein und wurde mit 23 Milliarden US-Dollar bewertet - obwohl CoreWeave bis zum IPO keinerlei Gewinne, dafür aber einen großen Schuldenberg vorzuweisen hatte.

Entsprechend skeptisch reagierten Anleger dann auch am ersten Handelstag: Mit einem Erstkurs der unter dem Ausgabepreis lag und einem Schlusskurs auf Emissionspreisniveau war der erste Handelstag vom Achtungserfolg zum holprigen Auftakt verkommen.

Kurs seit IPO verdreifacht

Seit diesem Zeitpunkt hat die CoreWeave-Aktie Anleger den durchwachsenen Börsenauftakt aber vergessen lassen: Inzwischen hat sich der Wert des Anteilsscheins verdreifacht, zuletzt schloss dieser an der NASDAQ bei 120,47 US-Dollar.

Geradlinig verlief dieser Aufwärtstrend aber nicht und so hatten Anleger in der noch recht jungen Börsengeschichte von CoreWeave teils kräftige Kursbewegungen zu verdauen, wie ein Blick auf die starke Schwankungsbreite der Aktie zeigt: Im Tief kostete sie 33,52 US-Dollar, an den besten Handelstagen ging es im letzten halben Jahr unterdessen bis auf satte 187 US-Dollar nach oben.

Getrieben und gedrückt wurde die Aktie dabei von unterschiedlichen Faktoren: Belastend wirkte sich die Zollpolitik der US-Regierung aus, die für kräftige Marktturbulenzen insbesondere unter Techtiteln gesorgt hatte und maßgeblich für das Allzeittief der CoreWeave-Aktie verantwortlich war.

Daneben brachten positive Analystenstimmen zeitweise die Kauflaune zurück, der neu entfachte KI-Hype trieb die Aktie zudem wieder an.

Operative Probleme bleiben - Doch Hoffnung auf die Zukunft

Doch ungeachtet der Marktstimmung: Operativ lief es zuletzt bei CoreWeave nicht rund. Zwar brachte das zweite Quartal einen Umsatzrekord mit sich, zeitgleich sanken aber die operativen Margen deutlich und unter dem Strich hatte das Unternehmen einen deutlich höheren Verlust in seinen Büchern stehen. Am Markt kam das alles andere als gut an, auch ein in diesem Zusammenhang verkündeter Zukauf sowie die Ausgabe von unbesicherten Anleihen zur zukünftigen Wachstumsfinanzierung konnten die Anlegerstimmung zunächst nicht verbessern.

Seit der Vorlage der Quartalsbilanz sind die Allzeithöchststände außer Reichweite, die Allzeittiefs allerdings ebenfalls. Dennoch gilt CoreWeave vielen Anlegern weiterhin als Risikoinvestment, auch wenn sich die Leerverkaufsquote von zwischenzeitlich 45 Prozent auf zuletzt rund zehn Prozent deutlich reduziert hat.

Dennoch sind die Zukunftaussichten auf operativer Basis verhalten optimistisch, immerhin hat erst kürzlich der Marktriese NVIDIA im Rahmen seines bestehenden Master Services Agreement (MSA) einen neuen Bestellauftrag mit CoreWeave abgeschlossen: Im Rahmen der Vereinbarung wird der KI-Riese 6,3 Milliarden US-Dollar für die Infrastruktur von CoreWeave ausgeben und verpflichtet sich zudem, bis zum 13. April 2032 alle verbleibenden, nicht verkauften Kapazitäten zu erwerben. Damit lösten sich Anlegersorgen, der Börsenneuling könne die Kapazitäten seiner Rechenzentren nicht auslasten, in Luft auf.

Analysten nicht einig

Analysten sind dennoch zwiegespalten für die CoreWeave-Aktie: Von 26 Bewertungen lauten 9 auf "Buy", 14 Experten raten zum "Halten" der Aktie, zwei weitere haben Verkaufsempfehlungen herausgegeben. Immerhin lässt das durchschnittliche Kursziel von 137,38 US-Dollar noch ein Aufwärtspotenzial erkennen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Robert Way/Shutterstock.com

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