Nach starkem Börsenauftakt: So lief der zweite Handelstag für die Ottobock-Aktie

10.10.2025 19:51:00

Der Börsenauftakt für den Prothesenhersteller Ottobock ist als Erfolg zu werten. Doch wie ging es am zweiten Handelstag für die Aktie weiter?

• Ottobock-Aktie am ersten Handelstag volatil
• Kritische Stimmen wegen geringer Kapitalerhöhung
• Analysten sehen Risiko durch hohe Verschuldung

Zu einem Preis von 66 Euro war die Aktie von Ottobock am Donnerstag an den Markt gebracht worden. Aus dem Handel ging sie schließlich bei 69 Euro und damit über dem Ausgabepreis.

Schwankungen am ersten Handelstag

Allerdings hatten Anleger am ersten Handelstag durchaus Schwankungen zu verkraften. Denn der Erstkurs hatte bei 72 Euro gelegen, zeitweise war es im Handel sogar bis auf 73 Euro nach oben gegangen. Zwischenzeitlich war der Anteilsschein auf der anderen Seite aber auch bis auf 68,40 Euro wieder zurückgekommen und notierte damit zeitweise unterhalb des ersten festgestellten Kurses.

So läuft es am zweiten Handelstag für die Ottobock-Aktie

Nach dem durchaus aufregenden ersten Handelstag hoffen Anleger nun darauf, dass die Volatilität für die Aktie nachlässt. Auf XETRA zeigte sich zum Handelsschluss am Freitag ein Minus von 0,72 Prozent auf 68,50 Euro.

Damit liegt man weiterhin deutlich über dem Ausgabepreis - im Vorfeld des Börsengangs hatte sich ein starkes Interesse für die rund 12,2 Millionen ausgegebenen Aktien gezeigt, die Angaben der Frankfurter Börse zufolge deutlich überzeichnet gewesen waren.

Voraussetzungen für DAX-Indexgruppe geschaffen

DAX-Indexgruppe bereits erfüllt. In Expertenkreisen wird das IPO aber durchaus kritisch beäugt.

Das Mitspracherecht von Neuinvestoren ist aufgrund der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) beschränkt. Außerdem wird der geschäftsführende Gesellschafter Hans Georg Näder nach dem IPO mehr Einfluss behalten als andere Inhaber börsennotierter Unternehmen, heißt es etwa beim "Handelsblatt". Kritik komme daneben auch von Aktionärsschützern, die die im Rahmen des IPO geplante Kapitalerhöhung von 100 Millionen Euro als zu gering eingeschätzt hatten.

Unterdessen nahm Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst beim Broker CMC Markets, insbesondere die hohe Verschuldung der Eigentümerfamilie Näder kritisch unter die Lupe. Dem Analyst zufolge plane die Familie, in den kommenden Jahren weitere Aktienpakete zu verkaufen, um einen Kredit zu tilgen, der im Zusammenhang mit der Beteiligung des Finanzinvestors EQT stehe. Ottobock hatte das Darlehen aufgenommen, um im Jahr 2024 die 20-Prozent-Beteiligung von EQT zurückzukaufen. Da die Einnahmen aus dem Börsengang für die Rückzahlung des Kredits nicht ausreichten, rechnet der Analyst damit, dass Anleger künftig "mit einem anhaltenden Verkaufsdruck durch die Familie Näder rechnen müssen", wird der Experte beim "Handelsblatt" weiter zitiert.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Wirestock Creators / Shutterstock.com

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