DAX-Stabilisierungsversuch beendet - Jahresendrally wird immer fraglicher
Der DAX ist mit einem marginalen Plus von 0,06 Prozent bei 23.890,48 Punkten in den Handel eingestiegen und bemühte sich damit zum Wochenstart zunächst um eine Stabilisierung. Im Verlauf sind aber dann doch erneut deutlichere Verluste zu sehen, der Leitindex zeigt sich damit weiter unter der 24.000-Punkte-Marke, die seit Ende Oktober schon umkämpft ist.
DAX-Rekorde im Überblick
Am 9. Oktober hatte der DAX bei 24.771,34 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Letztlich war er an jenem Tag bei 24.611,25 Einheiten in den Feierabend gegangen, was zugleich ein neuer Rekord auf Schlusskursbasis war.
Shutdown-Ende rückt Fed wieder in den Fokus
In der vergangenen Woche schien der Leitindex mit 24.441 Punkten Kurs Richtung Oktober-Rekord bei 24.771 Punkten zu nehmen, wurde dann aber ausgebremst von Zweifeln, ob die US-Notenbank Fed im Dezember die Zinsen ein weiteres Mal senken wird. Um eine Entscheidung der Fed besser abschätzen zu können, liegt der Fokus in dieser Woche auf US-Daten, die nach dem Shutdown-Ende nachgeholt werden. Bevor am Donnerstag die Jobdaten für September kommen sollen, sind die Marktteilnehmer laut den Experten der Helaba auf "alternative Informationsquellen angewiesen", darunter regionale Stimmungsindikatoren wie der am Montag erwartete Empire-State-Index.
Aussichten an den Aktienmärkten eingetrübt - Jahresendrally fraglich
Mit der zuletzt weltweiten Korrektur haben sich die Aussichten am zuvor erholten deutschen Aktienmarkt wieder eingetrübt. Zur Novembermitte fragen sich die Anleger, ob der traditionell gute Börsenmonat seinem Ruf noch gerecht werden und das Fundament für die erhoffte Jahresendrally legen kann.
Die jüngsten Kursverluste haben den DAX unter mehrere wichtige charttechnische Indikatoren gedrückt. Zwar behauptet sich der wichtigste deutsche Aktienindex bislang oberhalb der bei Anlegern langfristig bedeutsamen 200-Tage-Durchschnittslinie, und seit Jahresbeginn steht immer noch ein Kursplus von knapp 20 Prozent zu Buche. Doch vom rund fünf Wochen alten Rekordhoch bei 24.771 Punkten ist er inzwischen deutlich zurückgefallen, und in den vergangenen vier Monaten ging es unter dem Strich kaum von der Stelle.
Der DAX könne dem derzeitigen, allgemeinen Abwärtssog an den Börsen nicht trotzen "und zieht sich in sein Schneckenhaus rund um die 24.000er-Marke zurück", konstatierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Deren Verteidigung stehe nun erneut an, um den nächsten Test der Unterstützungszone rund um 23.500 Punkte zu verhindern. Denn "die Euphorie über das Ende des Shutdowns in den USA ist vollständig verflogen, jetzt schwinden auch noch die Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed)". Damit könnten Amerikas Währungshüter "zum Partykiller einer potenziellen Jahresendrally werden, auf die viele Investoren gesetzt haben".
Berichtssaison fast beendet - Experte zufrieden
Aus der nahezu abgeschlossenen Berichtssaison zog JPMorgan-Stratege Mislav Matejka derweil ein recht positives Zwischenfazit nach generell ermutigenden Resultate. Die Eurozone hinke hinterher, die Profitabilität dürfte 2026 aber anziehen.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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