US-Zollstreit verliert seinen Schrecken: DAX konsolidiert am Dienstag weiter
Zum Handelsbeginn notierte der DAX 0,25 Prozent höher bei 24.220,52 Punkten. Im Verlauf zeigt sich das Börsenbarometer nach kurzem Minus freundlich. Die 24.000-Punkte-Marke, die am Vortag kurzzeitig in Gefahr geraten war, wird damit weiter gesichert.
Nach der neuen US-Zolldrohung war der DAX schwach in die Woche gestartet und bis Montagmittag auf zeitweise 23.975 Punkte abgesackt. Letztlich zeigte er jedoch eine klare Reaktion und schloss mit fast 24.161 Punkten knapp unter dem Tageshoch. An diese Stabilisierung knüpft er nun zunächst an.
DAX-Rekord bleibt weit weg
Erst am 10.07. hatte der Leitindex bei 24.639,10 Zählern einen neuen Rekordstand markiert. Diese Marke bleibt am Dienstag deutlich außer Reichweite. Der Schlussrekord liegt bislang bei 24.549,56 Zählern.
EU um Deeskalation bemüht
Trump will Einfuhren aus der Europäischen Union ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent belasten, wie er bereits am Samstag ankündigte. Die EU hat daraufhin am Montag klargemacht, dass Gegenzölle vorbereitet werden für den Fall, dass die aktuell ab Anfang August im Raum stehenden US-Zölle tatsächlich umgesetzt werden. Gleichzeitig bemüht sich der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic aber weiter um eine Verhandlungslösung.
Auftakt der Berichtssaison könnte für Bewegung sorgen
Uneinigkeit herrscht unter den Experten, welche Impulse von der in der neuen Woche beginnenden Berichtsaison der US-Unternehmen zum zweiten Quartal ausgehen dürften. Diese wird traditionell von den Großbanken eingeläutet, sodass sich der Fokus am Dienstag unter anderem auf JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup richtet.
Zur Wochenmitte folgen dann Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Außerhalb der Finanzbranche stehen am Mittwoch der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson sowie am Freitag der Mischkonzern 3M im Blick.
Angesichts der an den Börsen verteilten Vorschusslorbeeren könnte es schwierig werden, die Anleger glücklich zu machen, gab Helaba-Experte Apelt zu bedenken. Zusammen mit dem Zollthema könnte daher die Rekordjagd bei den Aktienindizes einen Rückschlag erleiden.
Laut Ulrich Kater, dem Chefvolkswirt der Dekabank, erwarten Analysten jedoch mittlerweile nur noch leicht steigende Gewinne der US-Unternehmen. Dies gebe genügend Raum für positive Überraschungen und damit für steigende Kurse.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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