SEC verändert Fondsmarkt: US-Regulierer erlauben erstmals ETFs als Anteilsklasse klassischer Investmentfonds
• Dimensional Fund Advisors erhält als erster Anbieter grünes Licht für ETF-Anteilsklassen
• Rund 80 weitere Vermögensverwalter, darunter BlackRock und Fidelity, stehen bereit
• Experten erwarten einen tiefgreifenden Wandel im 34 Billionen US-Dollar schweren Fondsmarkt
Erster Schritt in eine neue Fonds-Ära
Die US-Börsenaufsicht SEC hat am 29. September 2025 erstmals erlaubt, dass bestehende Investmentfonds zusätzlich als ETFs angeboten werden dürfen. Laut Reuters hat der Vermögensverwalter Dimensional Fund Advisors (DFA) als erster die Genehmigung für eine solche neue Anteilsklasse erhalten - ein "Meilenstein für die Branche".
Damit endet die über 20 Jahre währende Exklusivität von Vanguard, das ein ähnliches Modell durch ein inzwischen ausgelaufenes Patent geschützt hatte. Bloomberg berichtet, dass nun zahlreiche Wettbewerber, darunter BlackRock, Fidelity und State Street, ähnliche Anträge gestellt haben.
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Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt des Fonds, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
So funktioniert die neue ETF-Struktur
Künftig können Anleger wahlweise über klassische Fondsanteile oder als ETF in denselben Fonds investieren. Reuters zufolge soll die neue Struktur niedrigere Kosten, mehr Liquidität und eine bessere steuerliche Behandlung ermöglichen.
Wie die Financial Times schreibt, vermeiden ETFs in den USA durch "in-kind"-Transaktionen Kapitalertragssteuern, die bei herkömmlichen Fonds regelmäßig anfallen. SEC-Direktor Brian Daly bezeichnete die Neuerung als "Sieg für Anleger", da sie mehr Auswahl und Effizienz bringe.
Mehr Auswahl für Anleger, mehr Konkurrenz für Anbieter
Die Entscheidung dürfte die Kräfteverhältnisse im US-Fondsmarkt verschieben. Nach Angaben der Financial Times verwaltet die Branche rund 34 Billionen US-Dollar, doch klassische Fonds verlieren seit Jahren an Bedeutung. Über zwei Billionen US-Dollar flossen in den vergangenen zehn Jahren aus Aktienfonds ab.
Reuters berichtet, dass Experten eine Welle neuer Produkte erwarten, sobald weitere Genehmigungen folgen. Für Anleger bedeutet das mehr Auswahl, für Anbieter verschärften Wettbewerb und sinkende Margen.
Offene Fragen trotz Aufbruchstimmung
Nach Informationen von Bloomberg Law verfolgt die SEC unter ihrem Vorsitzendem Paul Atkins eine innovationsfreundlichere Linie als zuvor. Die Öffnung für ETF-Anteilsklassen passt zu weiteren Maßnahmen, mit denen die Behörde neue Produkte wie Krypto-ETFs zulässt.
Bloomberg zufolge sollen Auflagen verhindern, dass Interessenkonflikte zwischen ETF- und Fondsanteilen entstehen. Ob das neue Modell in der Praxis funktioniert, bleibt offen - sicher ist nur, dass die Entscheidung den US-Fondsmarkt dauerhaft verändern wird.
Redaktion finanzen.ch
Bildquelle: zhaoliang70 / Shutterstock.com