Renditekiller bei ETFs vermeiden - Experten verraten die besten Tipps

Viele ETF-Anleger verschenken jedes Jahr Rendite. Experten erklären, welche Fehler vermeidbar sind und wie Anleger mit einer einfachen Strategie langfristig mehr Vermögen aufbauen können.
• Forscher zeigen: Viele Anleger machen ähnliche Fehler bei ETFs
• Timing, ETF-Auswahl und Umschichtungen beeinflussen Investitions-Erfolg
• Clevere Anlage-Strategie zahlt sich langfristig aus
ETFs sind längst zum beliebtesten Anlageinstrument vieler Privatanleger geworden: Sie sind kostengünstig, transparent und ermöglichen eine breite Diversifikation. Doch trotz der Vorteile machen viele ETF-Anleger immer wieder ähnliche Fehler, mit teils gravierenden Folgen für die langfristige Rendite.
Eine Studie der European Finance Review von Bhattacharya und Kollegen aus dem Jahr 2016 zeigt, dass Anleger im Durchschnitt 1,69 Prozent weniger Nettorendite pro Jahr erzielen, wenn sie falsche Anlageentscheidungen treffen. Was zunächst nach wenig klingt, könnte sich über Jahrzehnte zu einem sechsstelligen Betrag summieren.
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Bitte lesen Sie den Prospekt des OGAW und das Basisinformationsblatt des Fonds, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen.
Der größte Fehler vieler Privatanleger liegt in der Auswahl ihrer ETFs. Statt auf breit gestreute Produkte wie den MSCI World zu setzen, bevorzugen sie Trend- oder Nischen-ETFs, wie etwa auf einzelne Sektoren oder Themen wie Künstliche Intelligenz. Laut den Daten des in der Studie untersuchten deutschen Brokers entfielen 1,28 Prozent der jährlichen Underperformance auf diese falsche ETF-Auswahl. Solche Produkte schneiden im Schnitt schlechter ab als ein weltweit diversifizierter Indexfonds.
Bhattacharya und seine Kollegen betonen dies nochmals in der Studie: "Es gibt auch einen Opportunitätsverlust, der hauptsächlich daraus resultiert, dass keine kostengünstigen und gut diversifizierten ETFs ausgewählt wurden."
2. Markt-Timing: Teuer kaufen - billig verkaufen
Der zweitgrößte Renditekiller sei der Versuch, das perfekte Markt-Timing zu erwischen. Anleger schichten ihr Geld hektisch von einem Land oder Sektor in den nächsten um. Dabei erliegen sie oft dem klassischen Fehler: Sie kaufen hoch und verkaufen niedrig.
Dieser Fehler kostete die Anleger in der Studie im Schnitt 0,41 Prozent Rendite pro Jahr. Die Forscher kommen daher zu dem klaren Fazit, "dass der durchschnittliche Anleger von der Verwendung von ETFs hätte profitieren können, wenn er den Richtlinien der klassischen Finanztheorie gefolgt wäre."
3. Zu viel Handeln: Aktiv statt passiv
ETFs sind eigentlich dafür gedacht, passiv zu investieren. Doch viele Anleger nutzen sie, um aktiv zu spekulieren und machen dabei dieselben Fehler wie beim Aktienhandel. "Anleger scheinen also beim Handel mit ETFs die gleichen Fehler zu machen, die sie beim Handel ohne ETFs gemacht haben", so die Forscher. Zu häufige Umschichtungen führen nicht nur zu schlechteren Ergebnissen, sondern auch zu höheren Transaktionskosten - ein doppelter Renditefresser.
So hoch ist der Preis dieser Fehler für Anleger
Wie groß der Unterschied tatsächlich ist, zeigt ein Rechenbeispiel von justETF: Wer 30 Jahre lang monatlich 500 Euro in ein ETF-Portfolio einzahlt, das aufgrund schlechter Entscheidungen jährlich nur um 4,31 Prozent wächst (6 Prozent als durchschnittliche MSCI World Rendite minus der 1,69 Prozent, die durch falsche ETF-Fehler verloren gehen), kommt am Ende auf ein Vermögen von rund 368.000 Euro.
Bei einer einfachen Buy-and-Hold-Strategie mit einem günstigen MSCI World ETF, der jährlich um rund sechs Prozent gewachsen ist und der laufende Kosten in Höhe von 0,10 Prozent aufweist, wären es dagegen knapp 495.000 Euro - also 127.000 Euro mehr.
Experten nennen Investitions-Strategie: Einfach, günstig, breit gestreut
Die Experten empfehlen daher eine klare Strategie: Anleger sollten auf globale und breit gestreute ETFs wie den MSCI World setzen, statt sich von kurzfristigen Trends oder Branchen-Spekulationen verleiten zu lassen. Wer zudem seiner Buy-and-Hold-Strategie treu bleibt und hektische Umschichtungen vermeidet, erhöht die Wahrscheinlichkeit auf stabile Renditen. Besonders effektiv ist ein regelmäßiger Sparplan, der automatisch investiert und gleichzeitig die Transaktionskosten senkt.
Auch Investment-Legende Warren Buffett rät: Ein kostengünstiger Indexfonds sei für die große Mehrheit der Anleger die beste Wahl. Die Forscher der European Finance Review formulieren es noch klarer: Es wäre "für die einzelnen Anleger in unserer Stichprobe eine kluge Strategie gewesen, gut diversifizierte, kostengünstige ETFs zu kaufen und zu halten. Diese Strategie spart natürlich auch Transaktionskosten."
Bettina Schneider / Redaktion finanzen.net
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