Cambricon Technologies-Aktie mit Kursrally: Konkurrenz aus China für NVIDIA

01.09.2025 17:04:44

Der chinesische Chip-Hersteller Cambricon Technologies überzeugte jüngst mit starken Zahlen. Die Euphorie um den NVIDIA-Konkurrenten macht sich auch am Aktienmarkt bemerkbar.

• Cambricon-Aktie nun teurer als der bisherige Spitzenreiter Kweichow Moutai
• Unternehmen verzeichnet Rekordgewinn im zweiten Quartal
• Vorstand warnt trotz Erfolgs vor Überbewertung und US-Sanktionsrisiken

Der chinesische KI-Chiphersteller und NVIDIA-Konkurrent Cambricon Technologies hat in einer spektakulären Entwicklung zeitweise den traditionellen Marktführer Kweichow Moutai als wertvollste chinesische Aktie abgelöst. Während die Aktie im August kräftig zulegte, warnt das Management selbst vor Spekulationsrisiken und Überbewertung.

Technologieriese verdrängt traditionellen Marktführer

Mit einem Schlusskurs von 1.587 Yuan hat Cambricon Technologies vergangenen Donnerstag an der Börse in Shanghai zeitweise den traditionsreichen Spirituosenhersteller Kweichow Moutai als teuerste chinesische Aktie entthront. Wie die EBC berichtet, markierte dieser Führungswechsel einen symbolträchtigen Wandel in Chinas Wirtschaftsgefüge - weg von traditionellen Prestigebranchen hin zu Technologie und künstlicher Intelligenz. Der KI-Chiphersteller ist damit zwischenzeitlich zum neuen "König" des chinesischen Aktienmarkts aufgestiegen - auch wenn der Kurs zum Handelsende am Montag mit 1.448,39 Yuan bereits wieder unter jenem von Kweichow Moutai (1.476,10 Yuan) lag. Seit Jahresbeginn legte die Aktie bereits um rund 120 Prozent zu.

Rekordgewinne befeuern Kursrally

Die bemerkenswerte Performance wird durch außergewöhnliche Geschäftszahlen gestützt. Laut Dow Jones Newswires verzeichnete Cambricon im ersten Halbjahr 2025 einen Nettogewinn in Höhe von 1,04 Milliarden Yuan. Der Umsatz erreichte 2,88 Milliarden Yuan, was einer Steigerung um das 44-fache im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Erfolge werden hauptsächlich durch das boomende Geschäft mit KI-Chips und Kooperationen mit Internetplattformen sowie Anbietern großer KI-Modelle getrieben.

Staatliche Unterstützung als Wachstumsmotor

Ein wesentlicher Treiber für die Erfolgsgeschichte sind neue staatliche Richtlinien für "AI Plus", die Investitionen in heimische KI-Hardware gezielt fördern. Wie Yicai Global berichtet, profitiert Cambricon direkt von dieser politischen Unterstützung, die Teil von Chinas Strategie ist, technologische Unabhängigkeit zu erreichen. Die Regierung drängt auf den Einsatz lokaler KI-Technologien, was die Nachfrage nach Cambricons Produkten stark ankurbelt. Diese politische Rückendeckung verleiht dem Unternehmen einen signifikanten Wettbewerbsvorteil auf dem heimischen Markt.

Management warnt vor Überhitzungsrisiken

Bemerkenswert ist, dass ausgerechnet die Unternehmensführung selbst vor Überbewertung und Spekulationsrisiken warnt. Wie die South China Morning Post berichtet, äußerte der Vorstand Bedenken, dass sich der rapide Kursanstieg langfristig nicht mit den Fundamentaldaten decken könne. Das Unternehmen sieht für Anleger "erhebliche Risiken" und verweist auf geopolitische Herausforderungen: Cambricon und einige Tochterfirmen stehen auf der US-Entity-Liste, was Exportrestriktionen und potenzielle Lieferkettenprobleme mit sich bringt. Diese Faktoren könnten die zukünftige Geschäftsentwicklung und Gewinnstabilität erheblich beeinträchtigen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Shutter_M / Shutterstock.com, bluebay / Shutterstock.com, Khakimullin Aleksandr / Shutterstock.com

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