Alibaba gewährt Entwicklern Zugriff auf NVIDIA-Tools - Aktien von Xiaomi, Alibaba, SK hynix und Co. trotzdem unter Druck
• Alibaba integriert die Robotik-Software von NVIDIA in seine KI-Plattform
• KI für die physische Welt soll vorangetrieben werden
• Wunsch chinesischer Behörden ignoriert
Der chinesische Internetkonzern Alibaba integriert laut einem Bericht von "IT Times" die KI-Entwicklungstools des US-Chipdesigners NVIDIA für sogenannte physische KI in seine Cloud-Software-Plattform. Demnach biete Alibabas Cloud-Intelligence-Sparte seinen Kunden die Möglichkeit, NVIDIA-Tools für die Entwicklung von KI für die physische Welt zu nutzen, etwa für humanoide Roboter oder selbstfahrende Fahrzeuge. Wie der CEO Eddie Wu am Mittwoch auf einer Konferenz verriet, sollen in den nächsten drei Jahren sogar mehr als die bisher geplanten 53 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur gesteckt werden.
China sorgt sich um Sicherheit bei KI-Chips von NVIDIA
Diese Zusammenarbeit mit NVIDIA ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass chinesische Behörden verschiedenen Presseberichten zufolge lokale Unternehmen dazu angehalten haben sollen, den Einsatz von NVIDIAs H20-Prozessoren zu vermeiden, insbesondere für regierungsnahe Vorhaben. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Peking die Nutzung heimischer Technologien fördern will.
Vielleicht stecken aber auch Sicherheitsbedenken dahinter. So hatte die Cyberspace Administration of China (CAC) Ende Juli mitgeteilt, dass NVIDIA-Vertreter zu einem Gespräch gebeten worden seien, um zu mutmaßlichen Schwachstellen wie Ortungsfunktionen oder "Hintertüren" bei den betreffenden H20-Chips Stellung zu nehmen sowie technische Unterlagen vorzulegen. Die chinesische Internetaufsichtsbehörde verwies dabei aber nicht auf eigene technische Erkenntnisse, sondern berief sich auf Äußerungen von Abgeordneten und KI-Experten aus den USA. Der US-Konzern stellte inzwischen in einem Blog-Post klar, dass seine Chips weder Hintertüren, Kill-Switches noch Spyware enthalten.
KI-Aktien verlieren
Am Freitag gerieten Titel mit Bezug zu künstlicher Intelligenz (KI) jedoch unter Druck, denn die Sorgen vor einer möglichen Blase im Sektor nahmen zu. Auslöser war die NVIDIA-Investition in Höhe von 100 Milliarden Dollar in OpenAI. Dies veranlasst Investoren nun anscheinend zu Gewinnmitnahmen bei Technologiewerten.
So verloren in Seoul Samsung zum Handelsende 3,25 Prozent auf 83.300 Won und SK hynix 5,47 Prozent auf 337.000 Won. In Hongkong verloren Xiaomi 7,98 Prozent auf 50,15 HK-Dollar. Für Alibaba ging es an der NYSE unterdessen bis zum Handelsschluss um 2,04 Prozent runter auf 171,89 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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