NVIDIA-Aktie vor dem Ausbruch? Darum könnte die anstehende Bilanz neuen Schub verleihen

08.05.2025 16:02:55

Die NVIDIA-Aktie steht seit Jahresbeginn unter Druck. Doch die Quartalsbilanz am 28. Mai könnte zum Wendepunkt werden. Denn alles deutet darauf hin, dass Zweifel zerstreut werden können.

• NVIDIA-Bilanz für erstes Quartal könnte besser ausfallen als erwartet
• Mehrere Hinweise auf weiterhin starke Nachfrage nach KI-Chips
• Auch langfristig starke Umsatzbringer in Sicht

Am 28. Mai wird NVIDIA die Zahlen für das erste Quartal seines Geschäftsjahres 2026 vorlegen - und könnte dabei für eine positive Überraschung sorgen. Denn laut "The Motley Fool" deuten zahlreiche Indikatoren darauf hin, dass NVIDIA erneut die Erwartungen wird schlagen können. Das Unternehmen selbst rechnete in seiner Guidance mit einem Umsatzanstieg auf rund 43 Milliarden US-Dollar - 65 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch im Vergleich zum Vorquartal wäre das ein Plus: Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 hatte NVIDIA einen Umsatz von 39,3 Milliarden US-Dollar erzielt. Entscheidend dürfte vor allem das Geschäft mit Chips für KI-Rechenzentren bleiben, das der wichtigste Wachstumstreiber des Unternehmens ist: Allein im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 machte dieser Bereich 88 Prozent des Gesamtumsatzes aus. In letzter Zeit mehrten sich die Sorgen, dass die KI-Ausgaben großer Unternehmen in diesem Bereich zurückgegangen sein könnten. Laut "The Motley Fool" dürften sich diese jedoch als unbegründet erweisen.

NVIDIAs Quartalsbilanz könnte Zweifel am KI-Markt ausräumen

Trotz starker Quartalszahlen hat die NVIDIA-Aktie im bisherigen Jahresverlauf an der US-Börse NASDAQ rund 12,83 Prozent an Wert verloren (Stand: Schlusskurs vom 7. Mai 2025). Gründe dafür sind jedoch nicht operative Schwächen - NVIDIA konnte die Erwartungen in den letzten Quartalen regelmäßig schlagen -, sondern geopolitische Unsicherheiten wie US-Zölle, Exportbeschränkungen und die Sorge vor einem Rückgang der KI-Ausgaben großer Kunden. Doch diese Sorgen erscheinen zunehmend übertrieben. So erklärte Kevin Miller, Amazons Vizepräsident für globale Rechenzentren, erst im April gegenüber "CNBC", dass er keine signifikante Veränderung bei der Kundennachfrage nach Rechenzentren sehe. "Wir sehen weiterhin eine sehr starke Nachfrage, und wir schauen sowohl auf die nächsten paar Jahre als auch auf lange Sicht und sehen, dass die Zahlen nur noch steigen", so Miller. Das bestätigte auch Josh Parker von NVIDIA, das die in diesen KI-Rechenzentren verwendeten High-End-Prozessoren herstellt, gegenüber dem US-Sender: "Wir haben keinen Rückschlag erlebt", so der Senior Director of Corporate Sustainability.

Genauso sieht es auch "The Motley Fool" und schrieb unter Verweis auf Aussagen aus den Reihen mehrerer Tech-Konzerne, dass die Nachfrage nach KI-Chips für Rechenzentren weiterhin hoch sei. So gab beispielsweise die Facebook-Mutter Metaim Rahmen ihrer Bilanzvorlage bekannt, dass man in diesem Jahr 64 bis 72 Milliarden US-Dollar in neue Rechenzentren investieren wolle - ein Teil davon dürfte auch in Hardware von NVIDIA fließen. Auch Alphabet und Oracle wollen für ihre Cloud-Dienste laut der Nachrichtenseite massiv auf NVIDIAs neueste Blackwell-Prozessoren setzen. Der Konzern dürfte also weiter von den Milliardenbudgets profitieren, mit denen die Tech-Giganten ihre KI-Infrastruktur aufrüsten. Insgesamt wollen führende US-Techkonzerne in diesem Jahr gemeinsam mehr als 300 Milliarden US-Dollar in Rechenzentren stecken - ein riesiges Potenzial für NVIDIA und ein Indikator, dass die Ängste der Anleger vor einem Einbruch der KI-Infrastrukturausgaben wahrscheinlich übertrieben sind.

Neuer Boost für das Geschäft voraus?

Zudem könnte NVIDIA im jüngsten Jahresviertel auch von vorgezogenen Chip-Käufen aus China profitiert und dadurch einen Umsatzboost erhalten haben. Denn wie das Wirtschaftsmagazin Nikkei Asia berichtet, hätten Unternehmen wie ByteDance, Alibaba und Tencent aus Angst vor neuen US-Exportbeschränkungen noch vor Inkrafttreten derselben NVIDIA H20-Chips im Wert von insgesamt mehr als 12 Milliarden US-Dollar geordert. Laut "The Information" sicherten sich diese Tech-Giganten gemeinsam etwa eine Million H20-Chips - ein nahezu kompletter Jahresvorrat. Zwar erwartet NVIDIA durch Exportbeschränkungen nach China Einbußen in Milliardenhöhe. Doch die riesigen Vorabbestellungen könnten diesen Effekt im ersten Quartal womöglich mehr als ausgleichen.

Besonders spannend für die Zukunft dürfe laut "The Motley Fool" darüber hinaus auch NVIDIAs Beteiligung am 500 Milliarden US-Dollar schweren Projekt Stargate werden, das unter Leitung von OpenAI und SoftBank bis zu zehn KI-Datenzentren errichten will. Für das erste dieser Zentren soll NVIDIA rund 400.000 KI-Chips liefern. Langfristig könnte diese Zusammenarbeit dem Chip-Giganten also Milliardenumsätze sichern.

Kursrally möglich: Wirft die NVIDIA-Aktie nach der Zahlenvorlage die Fesseln ab?

Die Marktdaten sprechen somit eine klare Sprache: Die Nachfrage nach KI-Rechenleistung boomt - und NVIDIA ist als zentraler Anbieter bestens positioniert. Sollte das Unternehmen die Gewinnerwartungen also am 28. Mai einmal mehr übertreffen und eine optimistische Prognose abgeben, könnte das laut "The Motley Fool" einen neuen Kursschub auslösen und sich die zuletzt schwachen Kursentwicklungen als nur vorübergehende Delle erweisen.
"Der Kauf der NVIDIA-Aktie vor der Veröffentlichung des nächsten Ergebnisberichts könnte sich als kluger Schachzug erweisen, wenn man bedenkt, dass sie derzeit mit dem attraktiven 25-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt wird", schreibt die Nachrichtenseite daher. Ob sie damit Recht behält, wird sich in einigen Wochen zeigen.

Redaktion finanzen.net

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