NVIDIA-Konkurrenz: Welche Aktie führt im KI-Wettrennen - Alphabet oder Meta?

10.11.2025 15:03:00

Seit der Einführung von Künstlicher Intelligenz galt Alphabet als Verlierer und Meta als Gewinner. Doch die jüngste Zahlenvorlage zeigt: Das Blatt könnte sich gewendet haben.

• Alphabet monetarisiert KI bereits über Suche, YouTube und Cloud
• Meta trägt höhere Investitionskosten und bleibt stärker von Werbung abhängig
• NVIDIA bleibt technologische Grundlage des gesamten KI-Ökosystems

Generative KI wie ChatGPT wurde lange Zeit als Bedrohung für die Google-Suche, Alphabets Kerngeschäft, gesehen. Bei Meta hingegen sollte die Künstliche Intelligenz weitreichende Vorteile für das Werbegeschäft mit sich bringen.

Rund drei Jahre später zeigt das dritte Quartal ein verändertes Bild: Alphabet überzeugt mit robustem Wachstum in Suche, Cloud und KI. Trotz steigender Werbeerlöse leidet Meta unterdessen unter deutlich höheren Ausgaben.

MoffettNathanson sieht Alphabet im KI-Rennen vorne

Auch Michael Nathanson, Analyst bei MoffettNathanson, erkennt eine Wende der Realität: Alphabet übertraf die Markterwartungen, Meta verfehlte sie. Der Analyseverband MoffettNathanson zog daraus früh Konsequenzen: Das Kursziel für die Google-Mutter wurde von 295 auf 305 US-Dollar angehoben, für Meta hingegen von 890 auf 875 US-Dollar gesenkt.

Begründet wird dies mit der breiteren Aufstellung. Alphabet kann KI-Technologien direkt in der Suche, bei YouTube und in der Cloud kommerzialisieren. Meta dagegen muss seine KI-Infrastruktur erst noch im großen Stil aufbauen, während das Umsatzmodell weiterhin fast vollständig auf digitale Werbung angewiesen ist. Diese Asymmetrie macht sich nun in den Margen bemerkbar.

Alphabet verfügt über die robustere finanzielle Basis

Ein weiterer Vorteil liegt in der Kapitalstruktur. Laut CNBC verfügt Google über einen Cloud-Backlog von rund 155 Milliarden US-Dollar. Er zeigt, dass die Nachfrage nach Rechen- und Modellkapazitäten stabil und planbar ist. Alphabet kann Investitionen erhöhen, ohne die Profitabilität aus dem Blick zu verlieren.

Bei Meta ist die Situation weniger komfortabel. Das Unternehmen muss einen deutlich größeren Teil seiner verfügbaren Mittel in den Ausbau der KI-Serverlandschaft stecken. Der finanzielle Spielraum für experimentelle Produktentwicklungen ist damit kleiner. Die Frage, ob und wann sich die Investitionen auszahlen, bleibt offen.

Mehrere große Bankhäuser bestätigen diese Entwicklung. JPMorgan verweist darauf, dass KI-gestützte Suchansichten die Anfragehäufigkeit in Google eher stützen könnten als schwächen. Goldman Sachs und die Deutsche Bank hoben jüngst ihre Erwartungen für Alphabet an - mit Verweis auf sichtbar werdende Skaleneffekte.

NVIDIA bleibt das Maß der Dinge im KI-Bereich

Während Alphabet und Meta um die besten Anwendungsmodelle für KI konkurrieren, bleibt NVIDIA die technologische Grundlage des gesamten Ökosystems. Analysten zufolge profitiert der Konzern wie kein anderer von einer anhaltend starken Nachfrage nach Rechenzentrums-GPUs und gilt als klare Speerspitze im KI-Rennen.

Dabei ist NVIDIA längst nicht mehr nur Grafikkartenhersteller, sondern liefert die Infrastruktur für Cloud-Plattformen, autonome Systeme und industrielle KI-Anwendungen. Die Frage für Alphabet und Meta lautet daher nicht, ob KI wächst, sondern wer den größten Mehrwert aus der von NVIDIA geschaffen Basis ziehen kann. Am 19. November legt der Chiphersteller seine Zahlen für das dritte Quartal vor. Diese dürften ein wichtiger Gradmesser dafür sein, wie nachhaltig die Investitionsdynamik bleibt.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: MagioreStock / Shutterstock.com

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