NASDAQ plant Handelsrevolution: Aktienhandel künftig nahezu rund um die Uhr möglich
• Trend zur Globalisierung: NASDAQ will Handelszeiten deutlich verlängern
• Modernisierung des Clearingsystems nötig
• Marktteilnehmer mit gemischten Reaktionen
NASDAQ bereitet Nonstop-Handel vor
Die New Yorker Technologiebörse NASDAQ, Heimat von Schwergewichten wie NVIDIA, Apple und Amazon, will den Aktienhandel künftig fast rund um die Uhr ermöglichen. Am Montag soll ein entsprechender Antrag bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht worden sein, heißt es in einem Exklusiv-Bericht von Reuters. Damit reagiert die NASDAQ auf die wachsende Nachfrage internationaler Anleger nach einem 24-Stunden-Zugang zu US-Aktien - einem Markt, der fast zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung abdeckt. Schon 2026 soll der Dauerhandel an fünf Tagen pro Woche starten. Auch Wettbewerber wie Cboe Global Markets planen ähnliche Schritte.
"Diesen Trend zur Globalisierung gibt es schon seit einiger Zeit, und wir haben gesehen, dass die US-Märkte selbst viel globaler geworden sind", erklärte NASDAQ-Manager Chuck Mack gegenüber Reuters. "Wir beobachten diese Entwicklungen am US-Aktienmarkt, insbesondere durch die steigende Nachfrage nach Unternehmen, die an der NASDAQ notiert sind, aus Regionen außerhalb der USA - und zwar deutlich stärker als früher", so Mack weiter. "Diese Investoren weltweit wollen Zugang zu diesem riesigen Markt zu ihren eigenen Bedingungen und in ihrer eigenen Zeitzone."
Zwei Handelssitzungen und technische Modernisierung
Geplant ist eine Ausweitung der Handelszeiten von derzeit 16 auf 23 Stunden pro Tag. Die neue Struktur sieht zwei Sitzungen vor: eine Tagessitzung von 4:00 bis 20:00 Uhr US-Ostküstenzeit sowie eine Nachtsitzung von 21:00 bis 4:00 Uhr des Folgetages. Die Handelswoche beginnt künftig bereits am Sonntagabend und endet am Freitagabend. Damit würde die NASDAQ erstmals einen nahezu durchgehenden Aktienhandel ermöglichen.
Die Umsetzung hängt von der Modernisierung des US-Clearingsystems ab - die zentrale Abwicklungsstelle DTCC will den 24-Stunden-Betrieb bis Ende 2026 einführen.
Das halten Marktteilnehmer von der möglichen Änderung
Befürworter sehen darin einen Meilenstein für internationale Investoren, die so schneller auf globale Ereignisse reagieren können. Kritiker, darunter große Wall-Street-Banken, warnen jedoch vor möglichen Risiken wie geringerer Liquidität und erhöhter Volatilität, wie Reuters erklärt. Trotzdem gilt der Schritt als Beginn einer neuen Phase des Aktienhandels - weg von festen Börsenzeiten hin zu einem weltweiten, digitalen Nonstop-Markt.
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: andersphoto / Shutterstock.com
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