Merck-Aktie springt hoch: Wachstum trotz starkem Währungsdruck über Erwartungen
Die Jahresprognose grenzte der DAX-Konzern ein, da sich die Entwicklung für das Jahr nun klarer abzeichne.
"Wir haben in allen drei Unternehmensbereichen ein solides organisches Wachstum erzielt. Das unterstreicht die Widerstandsfähigkeit unseres diversifizierten Portfolios selbst bei erheblichen externen Herausforderungen", sagte Konzernchefin Belen Garijo laut der Mitteilung.
Im Zeitraum Juli bis September stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,0 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro. Negative Währungseffekte von 4,9 Prozent wurden durch das organische Wachstum von 5,2 Prozent mehr als ausgeglichen, wie der Konzern mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA pre) stieg um 3,1 Prozent auf 1,70 Milliarden Euro. Auch hier übertraf das organische Wachstum von 8,8 Prozent negative Währungseffekte von 6,5 Prozent. Die EBITDA-pre-Marge verbesserte sich um 0,7 Prozentpunkte auf 31,4 Prozent.
Je Aktie verdiente Merck auf bereinigter Basis mit 2,32 Euro 2 Cent mehr als im Vorjahresquartal.
Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 5,235 Milliarden und einem EBITDA pre von 1,562 Milliarden gerechnet. Das bereinigte Ergebnis nach Steuern und Dritten sahen sie bei 957 Millionen, den bereinigten Gewinn je Aktie bei 2,19 Euro.
Die Merck KGaA erwartet für das Gesamtjahr 2025 nun ein organisches Umsatzwachstum von rund 3 Prozent, bisher lag die Prognosespanne bei 2 bis 5 Prozent. Der Umsatz soll zwischen 20,8 und 21,4 (bisher 20,5 bis 21,7) Milliarden Euro liegen. Das EBITDA pre soll organisch nun um 5 bis 7 Prozent (bisher 4 bis 8 Prozent) zulegen und 6,0 bis 6,2 (bisher 5,9 bis 6,3) Milliarden Euro erreichen. Das bereinigte Ergebnis pro Aktie erwartet Merck nun bei rund 8,20 bis 8,60 (bisher 8,00 bis 8,70) Euro.
Merck KGaA springen hoch nach Quartalszahlen
Die Quartalszahlen der Merck KGaA haben am Donnerstag den Aktien des Pharma- und Technologiekonzerns weiter Auftrieb gegeben. Im XETRA-Handel gewannen die Titel zuletzt 6,74 Prozent auf 123,50 Euro. Dabei erreichten sie zeitweise den höchsten Stand seit Mitte Mai.
Tags zuvor hatten die Papiere bereits den Abwärtstrend seit Anfang Oktober gebrochen. Für 2025 grenzten sie das Minus mit dem aktuellen Zuwachs nun auf gut 10 Prozent ein. Die Bodenbildung nimmt damit nun immer mehr Form an.
Die Darmstädter hatten im dritten Quartal trotz hoher Belastungen durch negative Währungseffekte überraschend viel verdient. Die Prognose wurde eingeengt. Auf den ersten Blick sehe das dritte Quartal etwas besser aus als erwartet, sagte ein Händler. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach von einem starken Zahlenwerk.
So profitierte das Unternehmen unter anderem von einer Erholung der Laborsparte, in der das Geschäft rund um Produkte für die gesamte Kette der Arzneimittelproduktion weiter kräftig anzieht. In der Pharmasparte sorgte unter anderem der jüngste Zukauf des Krebsspezialisten Springworks Therapeutics für Rückenwind.
DOW JONES / dpa-AFX
Bildquelle: Merck KGaA