Airbus-Aktie schließt höher: Starts bestimmter Flugzeuge bei Vereisungsbedingungen eingeschränkt

28.11.2025 20:46:00

Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus schränkt den Betrieb einiger seiner Schmalrumpfflugzeuge ein.

Zum einen handelt es sich um mit Pratt & Whitney-Triebwerken betriebene A320 bei eisiger Witterung. Zum anderen handelt es sich um den Einfluss von durch den Einfluss der Sonne ausgelöste Wirkungen auf für die Kontrolle der Flugzeuge kritische Daten bei dem gleichen Typ.

Airbus habe die Fluggesellschaften über Änderungen der bestehenden Verfahren für den Betrieb der Triebwerke am Boden bei Vereisungsbedingungen informiert, sagte eine Airbus-Sprecherin der Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag. Betroffen seien Schmalrumpf-Flugzeuge des Typs A320, die mit PW1100 GTF-Triebwerken (Getriebefan) ausgestattet sind. Die Einschränkungen gelten für Starts bei schlechten Wetterbedingungen mit gefrierendem Nebel und einer Sichtweite von weniger als 150 Metern. Zuerst hatte das Branchenmagazin "Aerotelegraph" berichtet.

Airbus steht den Angaben zufolge in engem Austausch mit den Fluggesellschaften. Zudem arbeite die RTX-Tochter Pratt & Whitney an einer Lösung.

Der Getriebefan-Antrieb von Pratt & Whitney, zu dem auch der DAX-Konzern MTU Aero Engines nicht nur wichtige Teile beisteuert, sondern auch eine von weltweit drei Endmontagelinien betreibt, ist allgemein stark gefragt. Diese Turbinen treiben etwa jedes zweite Exemplar des absatzstärksten Mittelstreckenjet-Typs der Welt an, der Airbus-Modellfamilie A320neo. Außerdem kommen sie bei jedem Airbus A220 und jedem Embraer E2-Jet zum Einsatz.

Allerdings bereitet dieser Antrieb den Herstellern seit zwei Jahren milliardenschwere Sorgen: Weil Pratt & Whitney bei der Herstellung jahrelang ein mangelhaftes Pulvermetall verwendet hatte, mussten die Unternehmen seit 2023 rund 3.000 Turbinen in die Wartung zurückrufen. Das Rückrufprogramm komme weiter voran, und die Durchlaufzeiten in den sogenannten Wartungs-Shops verkürzten sich weiter, hatte MTUs Finanzchefin Katja Garcia Vila dazu im Oktober erklärt.

Mit Blick auf das Sonnenproblem verwies Airbus in einer Mitteilung auf eine Analyse eines kürzlichen Ereignisses. Dabei sei eine signifikante Anzahl von im Betrieb befindlichen Maschinen identifiziert worden, die möglicherweise von dem Phänomen betroffen seien. Notwendige Maßnahmen bei Hard- und Software werden Airbus zufolge zu Ausfällen im Flugbetrieb führen.

Die Aktie gewann via XETRA 0,24 Prozent auf 204,65 Euro.

/err/mis

TOULOUSE (dpa-AFX)

Bildquelle: Selfiy / Shutterstock.com

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