Novo Nordisk-Aktie im Blick: Stellenkürzungen in wichtigem US-Werk

07.10.2025 20:30:00

Novo Nordisk befindet sich in einem umfassenden Restrukturierungsprozess, bei dem weltweit tausende Stellen wegfallen sollen. Auch in einem wichtigen US-Werk wurden Mitarbeiter entlassen.

• Novo Nordisk entließ wohl dutzende Mitarbeiter von US-Werk
• Entlassungen betreffen Semaglutid-Herstellung
• Expansionspläne für US-Werk auf der Kippe?

Mittels großangelegter Stellenstreichungen will das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk Kosten senken, Entscheidungswege straffen und Ressourcen stärker auf Wachstumsbereiche wie Diabetes und Adipositas fokussieren. Laut einem aktuellen Bericht betrifft der Jobabbau allerdings auch einen wichtigen Produktionsstandort in den USA. So wurden in einem Werk in Clayton, North Carolina, "Dutzende" Mitarbeiter entlassen, wie "Reuters" berichtet. Das Besondere dabei: Das Werk dient zur Herstellung des Wirkstoffs Semaglutid, der für Novo Nordisks Blockbuster Wegovy und Ozempic benötigt wird.

Novo Nordisk setzt bei US-Jobs den Rotstift an

Laut einer Analyse von "Reuters" haben mehrere Novo Nordisk-Angestellte öffentlich via LinkedIn angegeben, dass sie entlassen wurden oder nach neuen Stellen suchen. Laut der Nachrichtenagentur handle es sich dabei um mindestens 47 Personen aus Bereichen wie Qualitätssicherung, Produktion, Projektkoordination, strategische Kommunikation und HR. Novo Nordisk selbst hat bislang keine Angaben zu einem aktuellen Stellenabbau in den USA veröffentlicht.

Bereits vor den aktuellen Stellenstreichungen hatte "Reuters" im September gemeldet, dass Novo Nordisk in den USA Teile des "Obesity Education Team" entlassen habe. Dieses Team war im kommerziellen Bereich angesiedelt und diente der Aufklärung von Ärzten und medizinischem Personal über Adipositas und verwandte Therapien. Laut der Nachrichtenagentur waren von dieser Maßnahme mehrere hundert Mitarbeitende betroffen.

Stellenabbau im Widerspruch zu Expansionsplänen?

Die Stellenstreichungen in North Carolina stehen im Widerspruch zu den Expansionsplänen für das Clayton-Werk, das mit über 2.500 Beschäftigten einer der wichtigsten Standorte außerhalb Europas ist. So hatte der neue Novo Nordisk-CEO Maziar Mike Doustdar erst kürzlich von einer laufenden Erweiterung der Produktionsstätte im Volumen von 4,1 Milliarden US-Dollar gesprochen. In diesem Rahmen war laut "Investing.com" auch erwartet worden, dass an dem Standort bis zu 1.000 zusätzliche Stellen geschaffen werden. Darüber, ob sich diese Pläne inzwischen geändert haben, ist offiziell aber nichts bekannt.

Vom Boom zur Bremse

Noch vor zwei Jahren galt Novo Nordisk als unantastbarer Gewinner des globalen Gesundheitsmarkts. Die Medikamente Ozempic und Wegovy, beide auf demselben Wirkstoff basierend, veränderten das Verständnis von Adipositas-Therapien. Doch mit dem Aufstieg kam der Druck. Neue Wettbewerber - allen voran der US-Pharmariese Eli Lilly mit seinem Präparat Zepbound - setzen Novo unter Zugzwang. Analysten sprechen inzwischen von einer "Normalisierung" des Marktes. Zudem kämpft der Konzern mit Engpässen in der Lieferkette, gestiegenen Produktionskosten und einer aufwendigen globalen Expansion.

So reagiert die Novo Nordisk-Aktie

Im Montagshandel an der dänischen Börse hatte die Novo Nordisk-Aktie um 2,03 Prozent auf 386,55 DKK zulegen können. Im Dienstagshandel stand das Papier dann letztlich 2,81 Prozent tiefer bei 375,70 DKK.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Novo Nordisk, JHVEPhoto / Shutterstock.com

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