NVIDIA-Konkurrent Baidu setzt auf eigene Chips, Alibaba gewinnt Großkunden für seine KI-Chips - Aktien ziehen an
• Baidu entwickelt eigene Chips, Unabhängigkeit von NVIDIA im Fokus
• Baidu-Aktie schießt zweistellig hoch
• Alibaba und Tencent profitieren im Fahrwasser der Rally
Baidu überrascht mit eigener Chip-Strategie
Kurstreibende Neuigkeiten an den asiatischen Börsen: Baidu soll damit begonnen haben, eigene Prozessoren beim Training seiner KI-Modelle einzusetzen. Ziel sei es, die Abhängigkeit von den derzeit dominierenden Chips des US-Chipriesen NVIDIA zu verringern.
Die Eigenentwicklung werde Dow Jones Newswires zufolge zunächst genutzt, um Baidus Ernie-Sprachmodelle weiterzuentwickeln. Analysten sehen darin einen strategisch wichtigen Schritt, da der Export restriktiver US-Technologie nach China zunehmend unter Druck steht.
Anleger feierten den Schritt: In Hongkong zog die Aktie des chinesischen Technologiekonzerns um kräftige 15,72 Prozent auf 131,00 Hongkong-Dollar an.
Neue Dynamik für Chinas KI-Industrie
Mit der Chip-Offensive könnte Baidu zu einem Vorreiter der heimischen Halbleiterstrategie werden. Sollte sich die Eigenentwicklung im Praxiseinsatz bewähren, hätte das Unternehmen nicht nur einen technologischen Vorteil, sondern würde zugleich geopolitischen Risiken besser standhalten.
Mitzieheffekt für Tech-Schwergewichte
Die Kursrally von Baidu sorgte auch bei anderen Schwergewichten des Sektors für Auftrieb. So kletterten etwa Tencent-Papiere letztlich um 2,56 Prozent auf 661,50 Hongkong-Dollar, Alibaba verteuerten sich in Hongkong bis Handelsende um 5,28 Prozent auf 161,60 Hongkong-Dollar. Die in den USA notierten Aktien steigen im vorbörslichen NYSE-Handel zeitweise um 2,36 Prozent an auf 166,04 US-Dollar. Hier wird als Treiber allerdings auch ein neuer Chip-Deal angesehen.
China Unicom setzt auf heimische KI-Chips von Alibaba
So haben chinesische Staatsmedien über eine bedeutende Partnerschaft berichtet: Der Telekommunikationsriese China Unicom wird künftig auf KI-Beschleuniger von Alibaba setzen. Die Chips stammen demnach aus der Halbleitersparte Pingtouge (T-Head) und werden über die Cloud-Sparte des Unternehmens verfügbar gemacht.
Laut Staatsfernsehen CCTV sollen die KI-Chips in einem großangelegten Rechenzentrumsprojekt in Qinghai eingesetzt werden, das China Unicom derzeit aufbaut. Neben Alibaba sind auch andere chinesische Chip-Entwickler wie MetaX und Biren Technology beteiligt.
Redaktion finanzen.net
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