Analyst bullish für Amazon-Aktie: "Must Add" vor den Quartalszahlen
• Benchmark-Analyst Daniel Kurnos stuft Amazon als "Must Add" ein
• AWS bleibt Amazons wichtigster Wachstumstreiber
• Milliardenersparnisse durch Robotik sollen Margen langfristig verbessern
Amazon-Aktie ein "Must Add" vor den Zahlen
Schenkt man der Einschätzung von Benchmark-Analyst Daniel Kurnos Glauben, zählt die Amazon-Aktie derzeit zu den klaren Kaufempfehlungen, wie MarketWatch berichtet. In einer Analyse nennt er das Papier ein "Must Add" und sieht den fairen Wert bei 260 US-Dollar - rund 19 Prozent über dem letzten Schlusskurs von 224,21 US-Dollar (Stand: 24.10.2025). Der entscheidende Impuls könnte mit den Quartalszahlen am 30. Oktober kommen.
Im Mittelpunkt steht Amazons Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS). Nach zuletzt 17,5 Prozent Wachstum soll das Geschäft laut Kurnos wieder Fahrt aufnehmen und bis Jahresende auf 20 Prozent klettern. Auch das Werbegeschäft und neue KI-Initiativen bewertet er positiv. Zusammen könnten diese Bereiche dafür sorgen, dass Amazon seine diesjährige Schwächephase bald hinter sich lässt.
AWS als Schlüssel zum Comeback
AWS bleibt wichtigster Wachstumsmotor und Gradmesser zugleich: CNBC berichtet, dass das Cloud-Geschäft Amazons zwar weiter Marktführer bleibt, aber zuletzt an Tempo verloren hat. Während Microsofts Azure im letzten Quartal um 39 Prozent zulegte und Google Cloud um 32 Prozent, kam Amazon nur auf 17,5 Prozent.
Börsenexperte Jim Cramer sprach bei CNBC zuletzt von einer "harten Zeit" für den Techriesen, sieht aber Chancen auf ein Comeback. Wenn AWS sein Wachstum auf über 20 Prozent steigern könne, könnte das laut Cramer das Ende der schwachen Kursphase einläuten. Auch Kurnos bleibt überzeugt, dass genau das passieren wird. Gelingt die Trendwende im Cloud-Geschäft, dürfte das Vertrauen der Anleger rasch zurückkehren.
Milliardenpotenzial durch Robotik-Offensive
Neben der Cloud setzt Amazon auch auf Effizienz. Laut CNBC plant der Konzern, in den kommenden Jahren rund 600.000 Arbeitsplätze durch Roboter zu ersetzen - ein gewaltiger Schritt, der jährlich bis zu vier Milliarden US-Dollar einsparen könnte. Analyst Brian Nowak von Morgan Stanley erwartet dadurch deutliche Margensteigerungen und sieht langfristig ein stabiles Fundament für weiteres Wachstum.
Amazon baut dafür seine Logistikzentren massiv um. Bis 2027 sollen rund 40 hochautomatisierte Lager entstehen. Das neue Robotersystem "Blue Jay" kann bereits 75 Prozent der Produkte selbstständig verarbeiten. Laut MarketWatch dürfte das die Fulfillment-Kosten deutlich senken und die operative Marge verbessern.
Zwischen Skepsis und Zuversicht
Trotz vieler positiver Einschätzungen hinkt die Aktie weiter hinterher. Seit Jahresbeginn steht nur ein Plus von 0,77 Prozent zu Buche. Jim Cramer warnt, dass Amazon beweisen müsse, dass das Cloud-Wachstum wieder anzieht. Trotzdem überwiegt an der Wall Street der Optimismus. Nach Daten von TipRanks vergeben alle 41 erfassten Analysten derzeit eine Kaufempfehlung für die Aktie.
Mit den Zahlen am 30. Oktober steht nun ein entscheidender Moment bevor. Sollte Amazon beim Cloud-Wachstum oder seiner Robotik-Offensive überraschen, könnte das die ersehnte Trendwende einleiten - und die Aktie wieder zu einem der spannendsten Tech-Werte machen.
Redaktion finanzen.net
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