Goldversteck Singapur: Warum Milliardäre auf den Stadtstaat setzen
• Singapur bietet politische Stabilität und verlässliche Rahmenbedingungen
• Keine Mehrwert- oder Kapitalertragssteuer auf Anlagegold
• Singapur etabliert sich als globales Zentrum für Vermögensschutz
Singapur sicherer Hafen für Gold
Physisches Gold gilt als bevorzugtes Mittel zur Vermögenssicherung in Krisenzeiten. In den vergangenen Jahren hat sich ein deutlicher Trend abgezeichnet: Immer mehr Superreiche lagern ihre Goldbestände nicht mehr in Europa oder Nordamerika, sondern in Singapur. Der südostasiatische Stadtstaat punktet mit politischer und wirtschaftlicher Stabilität, einem effizienten Rechtssystem und günstigen steuerlichen Rahmenbedingungen. Wie CNBC berichtet, verlagern große Vermögensverwalter zunehmend Edelmetalle in Tresoranlagen in Singapur, um sich gegen geopolitische und finanzielle Risiken abzusichern.
Steuerliche Vorteile und moderne Infrastruktur
Ein wesentlicher Faktor für den Aufstieg Singapurs als Lagerstandort für Gold ist die steuerliche Behandlung. Anlagegold ist von der Mehrwertsteuer befreit, und Kapitalgewinne unterliegen keiner Besteuerung. Dies macht den Standort nicht nur attraktiv, sondern auch kalkulierbar. Edelmetallanbieter wie BullionStar betonen die technologisch hochentwickelten Sicherheitsvorkehrungen vor Ort. Die Goldbestände werden in unterirdischen Tresoranlagen aufbewahrt, die mit biometrischen Zutrittssystemen, digitaler Zugriffskontrolle und international zertifizierter Überwachungstechnologie ausgestattet sind.
Vertrauensverlust in bisherige Finanzplätze
Die Verlagerung nach Singapur erfolgt vor dem Hintergrund eines schwindenden Vertrauens in bisherige Lagerplätze. Hongkong verliert durch politische Eingriffe aus Peking zunehmend an Attraktivität. Die Einführung des nationalen Sicherheitsgesetzes hat rechtliche Unsicherheiten geschaffen, die vermögende Privatpersonen und institutionelle Anleger zur Umorientierung veranlassen. Auch in Europa, etwa in der Schweiz, führen Debatten über Vermögensabgaben und Sondersteuern sowie zunehmende Offenlegungspflichten dazu, dass alternative Standorte gesucht werden. In diesem Kontext gewinnt Singapur mit seinem rechtlich verlässlichen Umfeld, einem liberalen Steuerregime und einer strikt neutralen geopolitischen Haltung an Bedeutung.
Der Aufstieg zum globalen Vermögensstandort
Singapur zieht nicht nur physisches Gold an, sondern wird auch zunehmend zum Zentrum für die Verwaltung großer Privatvermögen. Die Zahl sogenannter Family-Offices hat sich innerhalb weniger Jahre vervielfacht. Laut IASG, ein Unternehmen für Standortberatung, stieg deren Zahl zwischen 2020 und 2024 von rund 400 auf über 1.600. Das "Global Investor Programme", das finanzstarken Investoren langfristigen Aufenthalt ermöglicht und ihnen gleichzeitig Zugang zu einem stabilen Finanzplatz verschafft, beschleunigt ebenso das Wachstum. Singapur biete die Kombination aus Sicherheit, Effizienz und Diskretion, die für die globale Vermögenselite zunehmend ausschlaggebend sei.
Redaktion finanzen.net
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