EZB warnt vor physischem Gold-Engpass - Gefahr für die Finanzmarktstabilität?

30.05.25 12:43 Uhr

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EZB warnt vor physischem Gold-Engpass - Gefahr für die Finanzmarktstabilität? | finanzen.net

In ihrem aktuellen Bericht schlägt die Europäische Zentralbank (EZB) überraschend deutliche Töne an: Der Goldmarkt, lange als sicherer Hafen für Anleger geschätzt, könnte selbst zum Auslöser für Instabilität im globalen Finanzsystem werden. Der Grund: ein potenzieller Engpass bei physischem Gold.

Der Gesamtwert der in der Eurozone ausgegebenen Goldderivate beträgt laut EZB rund eine Billion Euro - basierend auf einem angenommenen Goldpreis von 3.200 US-Dollar pro Feinunze. Das entspricht etwa 9.720 Tonnen Gold - rund dem Dreifachen der weltweiten Jahresproduktion. Normalerweise werden diese Kontrakte nicht physisch ausgeliefert, sondern lediglich finanziell abgewickelt. Doch angesichts geopolitischer Spannungen und wachsendem Misstrauen gegenüber dem Derivatemarkt könnte sich das ändern.

Insbesondere die BRICS-Staaten - Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika - bauen ihre physischen Goldreserven stark aus. Hintergrund ist die Beschlagnahmung russischer Zentralbankreserven im Westen, die zu einem massiven Vertrauensverlust in den US-Dollar geführt hat. Sollten diese Staaten beginnen, physische Lieferung von Gold-Derivaten einzufordern, drohen Lieferausfälle - mit direkten Folgen für die Vertragspartner in Europa.

Gleichzeitig wächst auch im Privatsektor das Misstrauen gegenüber sogenanntem Papiergold. Die Nachfrage nach physischer Auslieferung an Terminbörsen wie der COMEX erreicht Höchststände. Die verfügbare physische Goldmenge steht dabei in keinem Verhältnis zu den ausgegebenen Kontrakten. Laut EZB droht bei gleichzeitiger Einforderung physischer Lieferung eine Kettenreaktion, die das Finanzsystem ins Wanken bringen könnte - mit möglichen Eingriffen der Aufsicht oder sogar einer temporären Marktschließung.

Das Fazit der EZB - wenn auch zwischen den Zeilen formuliert - ist brisant: Gold ist längst nicht mehr nur ein Edelmetall, sondern ein strategisches Asset, das zunehmend in geopolitischen Machtfragen eine Rolle spielt. Der hohe Goldpreis spiegelt nicht nur Unsicherheit wider - er könnte selbst zur Quelle neuer Unsicherheit werden.

Zum vollständigen Bericht auf philoro.de: https://philoro.de/news/ezb-gold-engpass

Silbermarkt: Aufwärtstrend mit Rückenwind

Auch der Silbermarkt zeigt sich weiter dynamisch. Seit Jahresbeginn verzeichnet der Preis einen Anstieg um rund 15 %. Analysten wie Eric Sprott sehen darin nur den Anfang einer möglichen Rallye. Die Gründe:

  • Wachsende Nachfrage aus Industrie und Photovoltaik
  • Limitierte Minenproduktion
  • Strategische Übernahmen, wie etwa der 2,1-Milliarden-Dollar-Deal zwischen Pan American Silver und MAG Silver

Laut dem Silver Institute könnte der Markt 2025 ein Defizit von rund 117 Millionen US-Dollar aufweisen - ein strukturelles Ungleichgewicht, das weiteres Potenzial für Preissteigerungen birgt.

Parallel dazu wächst das Interesse am sogenannten Silver Stacking - also dem regelmäßigen Kauf physischer Silberprodukte durch Privatanleger. In einem neuen Video von philoro TV wird das Phänomen beleuchtet und erklärt, wie auch mit kleinen Beträgen ein physisches Edelmetalldepot aufgebaut werden kann.

Video zum Silver Stacking ansehen: https://philoro.de/news/philoro-faktencheck-silver-stacking
Weitere Silber-News auf philoro.de: https://philoro.de/news

Zusammenfassung:

Gold und Silber stehen nicht nur wegen ihrer Preisentwicklung im Fokus - sie rücken zunehmend ins Zentrum strategischer und politischer Diskussionen. Die Warnung der EZB ist ein deutliches Signal: Wer sich gegen Unsicherheiten absichern will, sollte auf physische Edelmetalle statt auf Derivate setzen. Besonders im aktuellen geopolitischen Umfeld gewinnt diese Perspektive weiter an Relevanz.



Bildquellen: philoro

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