Alphabet-Aktie steigt trotzdem: US-Medienkonzern verklagt Google wegen KI-Nutzung in Suchmaschine - erstmals 3-Billionen-Dollar-Marke geknackt

15.09.2025 22:04:00

Die KI-Zusammenfassungen vor weiteren Suchergebnissen bei Google haben dem Internet-Konzern die erste Klage eines großen Medienunternehmens eingehandelt.

Das US-Verlagshaus Penske Media mit Titeln wie "Rolling Stone" und "Hollywood Reporter" wirft Google vor, mit der Funktion ein Monopol bei der Websuche zu missbrauchen. Google wies den Vorwurf zurück.

Klage: Nutzer müssen nicht mehr auf die Websites

Penske Media verweist in der Klage darauf, dass die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz erstellten Zusammenfassungen oft schon die Anfrage der Nutzer beantworteten. Deshalb suchten sie oft nicht mehr die Websites auf, von der die Informationen stammten. Medien, die ihre Inhalte kostenlos anbieten, seien darauf aber angewiesen, um sich über Werbung zu finanzieren. Google wolle nun selbst zum Ziel für die Nutzer werden, statt eine Drehscheibe auf dem Weg zu anderen Websites zu sein, betonte die Medienfirma.

Dies sei Penske Media zufolge nur möglich, weil Google ein Monopol bei der Websuche habe. Deshalb müssten Website-Betreiber akzeptieren, dass der Internet-Konzern beim Erfassen des Netzes für die Suchmaschine sich auch das Recht vorbehält, die Inhalte der Seiten für seine KI zu nutzen. Das sei ein Verstoß gegen US-Wettbewerbsrecht. Penske Media zog vor das Gericht in Washington, das vergangenes Jahr das Google-Monopol bei der Websuche festgestellt hatte.

Google: KI-Überblicke sind hilfreicher

Ein Google-Sprecher konterte, Nutzer fänden die Websuche mit KI-Zusammenfassungen hilfreicher und nutzten sie mehr. Das schaffe auch neue Gelegenheiten, Inhalte im Netz zu entdecken. Google leite täglich "Milliarden Klicks" an andere Websites weiter - und mit den KI-Überblicken werde deren Kreis vielfältiger.

Der Internet-Konzern steht im Visier neuer Rivalen, die Nutzern versprechen, mit Hilfe Künstlicher Intelligenz direkte Antworten statt Links zu Informationen auf anderen Websites zu liefern. Google weitete den Einsatz von KI-Zusammenfassungen seit dem vergangenen Jahr immer mehr aus. Bisher wächst das Geschäft des Internet-Konzerns trotz der neuen Rivalen rasant.

Alphabet knacken erstmals 3-Billionen-Dollar-Marke

Alphabet ist an der Börse erstmals 3 Billionen US-Dollar wert. Mit einem Kurssprung nach einem positiven Analystenkommentar krönten die A- und die C-Aktien der Google-Mutter damit am Montag ihre Rally seit Anfang April.

Letztlich stand bei den A-Aktien des Konzerns ein Plus von 4,49 Prozent auf 251,61 US-Dollar zu Buche. Damit gehörten sie zu den stärksten Werten im Technologiewerte-Index NASDAQ 100.

Auslöser des Kursanstiegs zu Wochenbeginn war, dass die US-Bank Citigroup ihr Kursziel für die A-Aktien von Alphabet von 225 auf 280 US-Dollar erhöht hatte. Analyst Ron Josey sprach von einem beschleunigten Produktentwicklungszyklus, der sich mit der zunehmenden Verbreitung des KI-basierten Chatbots Gemini sowohl im Anzeigen- als auch im Cloud-Geschäft abzuzeichnen beginne. Diese steigende Produktgeschwindigkeit komme inmitten einer größeren Klarheit hinsichtlich der rechtlichen und regulatorischen Herausforderungen in einem relativ gesunden Online-Werbemarkt.

Alphabet ist damit das viertschwerste Unternehmen am US-Aktienmarkt. Eine höhere Marktbewertung weisen lediglich die weiteren Tech-Riesen Apple, Microsoft und - als wertvollstes Unternehmen - NVIDIA auf.

/so/DP/zb

WASHINGTON (dpa-AFX)

Bildquelle: anchinthamb / Shutterstock.com, Naypong / Shutterstock.com, Justin Sullivan/Getty Images

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