Kommt die Anthropic-Aktie? ChatGPT-Konkurrent liebäugelt mit Börsengang - Mega-IPO möglich

12.12.2025 23:17:00

Das KI-Schwergewicht Anthropic bereitet offenbar den Sprung aufs Parkett vor. Sollte der Börsengang in den USA kommen, dürfte er historische Dimensionen erreichen.

• Anthropic mit möglichem IPO ab 2026
• Bewertung von über 300 Milliarden US-Dollar im Gespräch
• Kapitalmarkt-Wettlauf gegen OpenAI

Die Riege der KI-Unternehmen an der Börse könnte bald ein neues Mitglied bekommen: Wie die "FT" berichtet, zieht Anthropic einen Börsengang in Betracht. Dabei könnten Dimensionen erreicht werden, die man an den Finanzmärkten durchaus seltener erlebt.

IPO ab 2026 möglich

Die Überlegungen sind offenbar bereits in konkretere Planungen übergegangen. Medienberichten zufolge hat das Unternehmen die Silicon Valley-Kanzlei Wilson Sonsini Goodrich & Rosati mandatiert, um die rechtlichen Weichen für einen möglichen Börsengang zu stellen. Die Kanzlei gilt als erste Adresse im Tech-Sektor und hat unter anderem Google und LinkedIn bei ihren Listings begleitet - ein deutliches Signal, dass Anthropic einen großen, komplexen IPO anvisiert.

Zwar bemüht man sich darum, die Erwartungen an einen Börsengang zu dämpfen, und betont laut "FT", dass ein IPO - oder ein möglicher Zeitpunkt für diesen - noch nicht final beschlossen sei, am Markt geht man aber davon aus, dass die Anthropic-Aktie bereits im neuen Jahr auf dem Börsenparkett gehandelt werden könnte.

Mega-IPO-Dimensionen?

Im Vorfeld verhandelt Anthropic dem Bericht zufolge über eine neue private Finanzierungsrunde, die die Bewertung auf mehr als 300 Milliarden US-Dollar heben könnte. Bereits heute liegt die Unternehmensbewertung laut Berichten im hohen dreistelligen Milliardenbereich - zuletzt wurden rund 183 Milliarden US-Dollar genannt.

Treiber dieser hohen Erwartungen sind ambitionierte Wachstumsziele: Anthropic rechnet mit einem annualisierten Umsatz von etwa 26 Milliarden US-Dollar im kommenden Jahr und mehr als 300.000 Unternehmens- und Geschäftskunden. Große Tech-Konzerne wie Google, Amazon sowie Investitionszusagen von Microsoft und NVIDIA in zweistelliger Milliardenhöhe flankieren diese Expansionspläne.

Claude-Entwickler in direkter Konkurrenz zu ChatGPT von OpenAI

Der Schritt würde den Claude-Entwickler mitten in den Kapitalmarkt-Wettlauf mit OpenAI und damit indirekt mit ChatGPT bringen. Denn auch der ChatGPT-Entwickler lotet Pläne für einen Börsengang aus - hier ist die Rede von einer möglichen Bewertung von bis zu einer Billion US-Dollar, wie es bei Reuters heißt. Der Agentur zufolge hat das Unternehmen den Grundstein für den eigenen Börsengang bereits gelegt und könnte in der zweiten Jahreshälfte 2026 einen Antrag bei den Wertpapieraufsichtsbehörden einreichen.

Beide Unternehmen sind in direktem Wettbewerb mit ihrem Kernprodukt. An der Börse würde Anthropic vor allem über sein Flaggschiffprodukt Claude bewertet werden, einen KI-Assistenten, der mit OpenAIs ChatGPT konkurriert. Während ChatGPT als öffentlich bekanntestes KI-Produkt gilt, hat sich Claude insbesondere im Enterprise-Segment mit einem Fokus auf Sicherheit, Steuerbarkeit und Compliance-Prozesse positioniert.

Für Anleger ist der Vergleich mit OpenAI zentral: Sollte Anthropic seine potenziellen Börsenpläne vor OpenAI umsetzen, hätte das Unternehmen einen Vorsprung an der Börse - ähnlich wie ein "First Mover" im Segment der großen generativen KI-Plattformen neben ChatGPT.

KI-Ausbau kapitalintensiv

Ein möglicher IPO ab 2026 würde Anthropic einen direkten Zugang zu den öffentlichen Kapitalmärkten eröffnen, um den extrem kapitalintensiven Ausbau von Rechenkapazitäten und Modellentwicklung zu finanzieren. Entsprechend dürfte ein möglicher IPO-Erlös auch zu großen Teilen in diesen Bereich fließen. Gleichzeitig könnte eine derart hohe Bewertung das Papier zu einem der prominentesten, aber auch ambitioniert bepreisten KI-Investments machen.

Risiken liegen vor allem in der hohen Konkurrenz durch OpenAI/ChatGPT, Google und andere Hyperscaler sowie in regulatorischen Unsicherheiten rund um KI.

Redaktion finanzen.net

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Bildquelle: Mehaniq / Shutterstock.com, Mehaniq / Shutterstock.com

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