Aktien von VW, Mercedes-Benz & BMW uneins: Deutscher Automarkt wächst im November - Mercedes-CEO bleibt Europas oberster Autolobbyist

03.12.2025 16:17:41

Die Erholung auf dem deutschen Automarkt hat sich auch im November fortgesetzt, allerdings hat sich die Aufwärtsdynamik verlangsamt.

Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte, wurden im vergangenen Monat 250.671 Pkw neu zugelassen und damit 2,5 Prozent mehr als im November vergangenen Jahres. Im Vormonat lag das Plus noch bei 7,8 Prozent. Von Januar bis November ergab sich ein marginales Absatzplus von 0,7 Prozent. Während Tesla erneut einen Absatzeinbruch verzeichnete, kletterte der Absatz von BYD erneut kräftig.

Unter den deutschen Marken konnten die Premiumhersteller Audi und BMW zuletzt deutliche Zuwächse erzielen: Die VW-Tochter erreichte einen Absatz von 19.102 Fahrzeugen, ein Plus von 9,5 Prozent. Der Münchener Hersteller erzielte ein Absatzplus von 8,5 Prozent auf 24.373 Einheiten. Wettbewerber Mercedes-Benz musste dagegen einen Rückgang der Neuzulassungen von 4,0 Prozent auf 24.827 Fahrzeugen hinnehmen.

Bei Tesla brachen die Neuzulassungen im November den weiteren Angaben zufolge um 20 Prozent auf 1.763 Fahrzeuge ein, während sie bei BYD um 834 Prozent auf 4.026 Autos in die Höhe schossen.

Die Zulassungen von Pkw mit vollelektrischen Antrieben stiegen im vergangenen Monat um 59 Prozent. Plug-in-Hybride kamen auf ein Plus von 13 Prozent. Von Pkw mit Benzinantrieb wurden 21 Prozent weniger zugelassen. Bei Diesel-Pkw betrug der Rückgang 19 Prozent.

Mercedes-Chef Källenius bleibt Europas oberster Autolobbyist

Der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz, Ola Källenius, tritt eine zweite Amtszeit als Präsident von Europas oberstem Autolobbyverband Acea an. Die Interessenvertretung wählte den 56-Jährigen, wie Acea mitteilte. Källenius sagte, Klimaziele könnten nur erreicht werden, wenn sie mit Wettbewerbsfähigkeit und widerstandsfähigen Lieferketten einhergingen.

Källenius forderte einen pragmatischeren Kurs. "Flexibilität, Technologieoffenheit und gezielte Maßnahmen für Pkw, Transporter, Lkw und Busse bleiben unerlässlich", so der Manager. Es stehe viel auf dem Spiel.

Hartes Ringen

Auf EU-Ebene wird derzeit hart um künftige Vorgaben für die Autoindustrie gerungen. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte die EU-Kommission in dem Brief gebeten, die Regulierung zum sogenannten Verbrenner-Aus zu korrigieren.

Rückendeckung bekommt der Bundeskanzler dafür unter anderem aus München. BMW-Chef Oliver Zipse sagte im Gespräch mit Journalisten in Brüssel, die Inhalte des Merz Briefs entsprächen "ziemlich genau unseren Anforderungen."

Als Beispiele nannte er unter anderem Technologieoffenheit, effiziente Verbrennungsmotoren und Anreize zur Verwendung umweltfreundlicher Materialien. "Das entspricht sehr stark unserer Vorstellung davon, was für diese Branche richtig ist", so Zipse.

Im sonst häufig eher gleichlaufenden deutschen Autosektor hat sich am Mittwoch Volkswagen positiv abgehoben. Der Volkswagen-Kurs stieg in einem verhaltenen Marktumfeld via XETRA zuletzt um 0,6 Prozent, während die Aktien der beiden Premium-Autobauer Mercedes-Benz und BMW im DAX um 0,9 respektive 2,9 Prozent fielen.

Impulse lieferte ein Autobranchenausblick für das Jahr 2026 der Citigroup. Analyst Harald Hendrikse blickt auf den wichtigen Markt in China. Dort stünden die Europäer wegen Überkapazitäten unter Druck, aber auch wegen der lokalen Konkurrenz, der er technisch und kostenseitig einen Vorsprung attestiert.

Die größten Risiken in China sieht Hendrikse bei Mercedes und BMW. Mit Blick auf Volkswagen stellt er indes die Frage auf, ob die Wolfsburger in China vielleicht ein Gewinner werden könnten angesichts der deutlich niedrigeren Kosten für dort entwickelte und produzierte Modelle. Chancen sieht er dank neuer Modelle im Elektrobereich.

Anders als für Mercedes und BMW bleibt er bei seiner Kaufempfehlung für Volkswagen, weil er hier ein stärkeres Jahr 2026 erwartet. Er verlieh den VW -Aktien am Mittwoch auch den Status "Positive Catalyst Watch", womit er binnen 30 Tagen positive Kurstreiber erwartet.

Sein "Top Pick" für 2026 bleibt aber die VW-Tochter Porsche AG, die weniger stark vom China-Geschäft abhängig sei. Deren unlängst in den MDAX abgestiegenen Papiere hoben sich am Mittwoch auch positiv ab mit einem Kursplus von 0,8 Prozent.

DOW JONES / dpa-AFX

Bildquelle: Vladi333 / Shutterstock.com

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