Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte: DAX zeigt sich von seiner freundlichen Seite

26.06.2025 15:46:56

Nachdem die Euphorie über die Waffenruhe zur Wochenmitte abgeebbt und es für den DAX nach unten gegangen war, wagen sich Anleger am Donnerstag wieder aus ihrer Deckung.

Der DAX nahm den Handel am Donnerstag mit einem Plus von 0,47 Prozent bei 23.609,30 Punkten auf und bewegt sich auch im Anschluss in der Gewinnzone. Dabei werden die Zuschläge im Verlauf immer kleiner.
Als Treiber werden gute Vorgaben des US-Tech-Sektors gewertet. Dort hatten die Aktien des Chipriesen NVIDIA am Vortag einen neuen Rekordstand erklommen, und auch der Halbleiterkonzern Micron Technology konnte mit seinen Geschäftszahlen überzeugen. Von KI-Werten könnten außerdem weitere Impulse für eine Rally ausgehen. So hat der US-Kongress in der Debatte um Donald Trumps "Beautiful Bill" die Passagen nicht herausgenommen, die den Technologie-Unternehmen zehn Jahre Regulierungsfreiheit durch US-Staaten versprechen. Auch in Europa verbuchen die Branchenunternehmen Erfolge, denn die EU-Kommission will den USA eine Mitsprache einräumen, wenn es um Digitalgesetze geht, die US-Konzerne betreffen.

Börsenexperte Thomas Altmann von QC Partners sieht derzeit eine Rotation der Anleger zurück in US-Werte. "Im laufenden Juni hat sich der NASDAQ 100 bisher fünf Prozent besser entwickelt als DAX und EURO STOXX", schrieb er. Möglicherweise verleite derzeit auch der schwache Dollar viele zum Kauf von US-Aktien, denn der Euro hat am frühen Morgen erstmals seit September 2021 die Marke von 1,17 US-Dollar übersprungen.

"Anleger bleiben reserviert. Die Gemengelage ist diffizil, weder Fisch noch Fleisch", hieß es am Donnerstag von der NordLB mit Blick auf deutschen Aktienmarkt, der seit dem DAX-Rekord Anfang Juni keine Aufwärtstendenz mehr erkennen lässt.

DAX reduziert Gewinn nach US-Konjunkturdaten

Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte hat der Deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder zugelegt. Allerdings gab der Leitindizes nach US-Konjunkturdaten einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Die US-Wirtschaft startete schwächer ins Jahr als bisher bekannt. Im ersten Quartal sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 0,5 Prozent. In einer vorangegangenen Erhebung war nur ein Rückgang um 0,2 Prozent ermittelt worden. Volkswirte hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet. Unterdessen zeigt sich der US-Arbeitsmarkt mit einem unerwartet deutlichen Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in einer weiter robusten Verfassung.

DAX-Rekord bleibt weiter fern

Ein neues Rekord für den deutschen Leitindex bleibt unterdessen aber weiterhin fern: Am 5. Juni hatte der DAX nach dem Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank noch bei 24.479,42 Zählern ein neues Allzeithoch erreicht. Auch auf Schlusskursbasis erreichte er an diesem Tag bei 24.323,58 Punkten einen neuen Rekord.

Die Konsolidierung im DAX sei nun lange genug gelaufen und hätte die alten Ausbruchsniveaus bestätigt, heißt es. "Nun fehlt nur noch ein Zündfunke nach oben", sagt ein Händler. Krisen wie der Nahostkrieg seien von den Märkten mental bereits abgehakt. Positiv wirke dagegen weiter, dass damit das Risiko eines Ölpreisschocks vermieden werden konnte.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquelle: Maksim Kabakou / Shutterstock.com, DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images, PhotoSTS / Shutterstock.com, Stonel / Shutterstock.com

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