Intel-Aktie freundlich: Chipriese überrascht mit starken Zahlen
Für Intel endete das dritte Geschäftsquartal 2025 mit einer Verbesserung auf Ergebnisseite. Intel hat es im vergangenen Quartal unter anderem dank niedrigerer roter Zahlen in der Fertigung in die Gewinnzone geschafft. Der Chipkonzern verbuchte einen Überschuss von 4,1 Milliarden Dollar nach einem Verlust von 16,6 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte um drei Prozent auf 13,7 Milliarden Dollar zu, wie das Unternehmen am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte.
Im vergangenen Quartal hatte Intel durch den Einsteig der US-Regierung sowie des Rivalen NVIDIA Milliarden-Finanzspritzen bekommen. Außerdem verkaufte der Konzern den Spezialanbieter Altera. Der seit einigen Monaten amtierende Konzernchef Lip-Bu Tan hatte einen harten Sparkurs eingeschlagen. So fiel die Zahl der Mitarbeiter binnen drei Monaten von 96.400 auf 83.300. Auf die Trennung von Altera entfielen nur 3.300 davon.
Der operative Verlust in der Fertigungssparte sank auf 2,3 Milliarden Dollar von knapp 5,8 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Intel will sich als Auftragsfertiger für andere Chipentwickler etablieren. Das ist ein teures Unterfangen, das bisher schleppender verläuft als erhofft. So wurden Pläne für eine große Fabrik in Magdeburg angesichts fehlender Nachfrage aufgegeben, weil Intel nicht genug Nachfrage dafür sah.
Anleger zeigten sich erleichtert: Die Intel-Aktie stieg im Handel an der NASDAQ schlussendlich um 0,31 Prozent auf 38,28 US-Dollar.
Intel dominierte einst den Halbleiter-Markt, kämpft aber seit Jahren mit Problemen. Vor allem im Geschäft mit Chips für Künstliche Intelligenz eroberte der Grafikkarten-Spezialist Nvidia eine Spitzenposition. Zudem steht Intel auch im angestammten Geschäft mit PC-Prozessoren und Chips für Rechenzentren stärker unter Druck.
"Wir haben in diesem Quartal wichtige Schritte zur Stärkung unserer Bilanz unternommen, darunter beschleunigte Finanzierungen durch die US-Regierung sowie Investitionen von NVIDIA und der SoftBank Group. Diese erhöhen unsere operative Flexibilität und unterstreichen unsere entscheidende Rolle im Ökosystem", sagte David Zinsner, CFO von Intel. "Unsere über den Erwartungen liegenden Q3-Ergebnisse markieren das vierte Quartal in Folge mit verbesserter Leistung und spiegeln die grundlegende Stärke unserer Kernmärkte wider. Die aktuelle Nachfrage übersteigt das Angebot, ein Trend, der sich voraussichtlich bis 2026 fortsetzen wird."
JPMorgan hebt Ziel für Intel auf 30 Dollar - 'Underweight'
Die US-Bank JPMorgan hat das Kursziel für Intel von 21 auf 30 US-Dollar angehoben, aber die Einstufung auf "Underweight" belassen. Dank einer soliden Nachfrage habe der Chipkonzern die Erwartungen übertroffen, schrieb Harlan Sur am Freitag nach dem Quartalsbericht. Die längerfristigen Herausforderungen stellten aber weiter ein Risiko für die Fundamentaldaten und die Ertragskraft dar.
Redaktion finanzen.net mit Material von dpa (AFX)
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