BYD-Aktie: Tesla-Konkurrent BYD eröffnet größtes Werk außerhalb Asiens

16.10.2025 13:46:00

Der chinesische Elektroautobauer BYD hat im brasilianischen Bundesstaat Bahia seine bislang größte Produktionsstätte außerhalb Asiens eröffnet.

• BYD eröffnet seine bislang größte Produktionsstätte außerhalb Asiens
• Kapazität von zunächst 150.000, später bis zu 300.000 Fahrzeugen pro Jahr
• Wachsende Kritik in Brasilien an der Dominanz chinesischer Hersteller

Ein Werk als Symbol des Aufbruchs

In Camacari, nahe der Küstenmetropole Salvador, hat BYD laut der South China Morning Post sein bislang größtes Werk außerhalb Chinas in Betrieb genommen. Das Gelände, das früher dem US-Autobauer Ford, gehörte, soll künftig bis zu 300.000 Fahrzeuge jährlich produzieren, zunächst aber mit einer Kapazität von rund 150.000 Fahrzeugen starten.

Mit dem Produktionsstart des "Dolphin Mini", eines erschwinglichen Kompaktmodells, des laut BYD in Brasilien meist verkauften Dolphin, welches speziell auf lokale Bedürfnisse zugeschnitten ist, positioniert sich BYD gezielt gegen teurere Wettbewerber wie Tesla.

Gegen Zölle und Abhängigkeiten

Der Schritt nach Brasilien ist für BYD auch ein strategischer. Wie Reuters berichtet, hat sich der chinesische E-Automarkt in den vergangenen Jahren stark abgekühlt. Viele Hersteller, darunter BYD, suchen deshalb nach Absatzmärkten außerhalb Chinas. Lateinamerika bietet dabei einen doppelten Vorteil: Die Region wächst wirtschaftlich, und die Einfuhrzölle auf Elektroautos sind im Vergleich zu Europa oder den USA noch moderat.

Brasilien erhebt nun zehn Prozent Importzoll auf Elektrofahrzeuge, ein Satz, der alle sechs Monate erhöht wird und bis 2026 auf 35 Prozent steigen soll, berichtet Reuters. Durch die lokale Fertigung kann BYD diese Abgaben umgehen und gleichzeitig von niedrigen Produktionskosten profitieren.

Kritik an der chinesischen Dominanz wächst

Während BYD die Expansion als Chance sieht, regt sich in Brasilien zunehmend Widerstand gegen den Einfluss chinesischer Autohersteller. Laut Reuters werfen Gewerkschaften und Industrievertreter Peking vor, den brasilianischen Markt mit günstigen Importfahrzeugen zu überschwemmen. Der Gewerkschaftsführer Aroaldo da Silva warnte, China nutze "die offenen Türen Brasiliens", um Arbeitsplätze in der heimischen Autoindustrie zu gefährden.

BYD betont hingegen, dass durch Investitionen und lokale Produktion auch in Brasilien neue Arbeitsplätze entstehen. Dennoch bleibt die Skepsis groß: Viele Beobachter zweifeln, ob die neue Fabrik tatsächlich ausreicht, um die Importabhängigkeit des Landes zu verringern.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Philip Lange / Shutterstock.com

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