Wedbush erklärt: Warum die NVIDIA-Aktie trotz KI-Blasenwarnungen enormes Potenzial hat

05.12.2025 03:30:00

Trotz Rekordergebnissen gab die NVIDIA-Aktie zuletzt nach und immer mehr Anleger hinterfragen die Nachhaltigkeit des KI-Booms. Doch Wedbush-Analyst Dan Ives hält dagegen.

• Wedbush-Analyst Dan Ives kritisiert KI-Skeptiker scharf und sieht den Bullenmarkt noch am Anfang
• Ives vergleicht die KI-Entwicklung mit dem dritten Inning eines langen Spiels
• 47 Analysten sehen im Schnitt über 40 Prozent Kurspotenzial bei NVIDIA

"Raus aus der Höhle, rauf aufs Spielfeld"

Die Meinungen unter Technologie-Investoren gehen derzeit weit auseinander. Während einige befürchten, dass die Ausgaben für KI-Infrastruktur außer Kontrolle geraten sind, sieht Dan Ives von Wedbush Securities gerade jetzt eine Kaufgelegenheit. In einer Kundennotiz, aus der Barchart zitiert, richtete sich der Analyst mit klaren Worten an die Skeptiker: Die Bären hätten in den vergangenen Jahrzehnten jeden transformativen Tech-Wert verpasst, weil sie sich zu sehr um Bewertungen gesorgt hätten - und würden auch die nächsten Jahre des Tech-Bullenmarktes verpassen, während sie in ihren Höhlen Winterschlaf hielten.

Ives, der nach eigenen Angaben viel Zeit damit verbringt, die KI-Revolution weltweit zu beobachten und die Nachfrage in der asiatischen Lieferkette einzuschätzen, bleibt bei seiner optimistischen Einschätzung. Die KI-Entwicklung befinde sich noch ganz am Anfang - vergleichbar mit dem Beginn des dritten Innings in einem "Field of Dreams"-Spiel, wie er es ausdrückt.

Zur Untermauerung seiner These verweist Ives auf die noch geringe globale KI-Adoption. Wie er gegenüber CNBC erläuterte, hätten bislang erst wenige Unternehmen KI strategisch implementiert - in den USA schätzt er den Anteil auf lediglich drei Prozent, in Europa und Asien (ohne China) liege er sogar noch niedriger. Das Verhältnis von Nachfrage zu Angebot bei NVIDIA-Chips bezifferte er auf 12 zu 1. Für Ives ein klares Signal: Der eigentliche KI-Boom stehe erst noch bevor.

Starke Quartalszahlen, schwache Kursreaktion

Die jüngsten Geschäftszahlen von NVIDIA hätten unter normalen Umständen für deutliche Kursgewinne gesorgt: 57 Milliarden US-Dollar Umsatz und ein Gewinn je Aktie von 1,30 US-Dollar übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich. Besonders das Rechenzentrum-Segment sowie die Bereiche Computing und Networking trugen zu diesem Rekordergebnis bei.

Die Nachfrage nach den neuen Blackwell-Chips entwickelt sich laut NVIDIA hervorragend. Im Rahmen der Quartalszahlen erklärte CEO Jensen Huang, die Verkäufe seien herausragend und Cloud-GPUs restlos ausverkauft. Finanzchefin Colette Kress prognostizierte zudem jährliche KI-Infrastrukturausgaben von drei bis vier Billionen US-Dollar bis Ende des Jahrzehnts - die Nachfrage übersteige weiterhin die Erwartungen des Unternehmens.

Dennoch drehte der Kurs nach Bekanntgabe der Zahlen nach einem anfänglichen vorbörslichen Plus ins Minus - laut Barchart eine der auffälligsten Intraday-Bewegungen der vergangenen Zeit. Für Ives ist das kein Warnsignal, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, wie gespalten die Anlegerschaft derzeit ist. Mit einem Forward-KGV von 42 sei NVIDIA zwar nicht günstig, aber so attraktiv bewertet wie schon lange nicht mehr. Das Unternehmen wachse sukzessive in seine Bewertung hinein.

Breite Analystenunterstützung für die Aktie

Ives steht mit seiner positiven Einschätzung nicht allein. Wie CNN Business berichtet, sehen auch andere Wall-Street-Experten in den aktuellen Sorgen um eine KI-Blase eher eine Kaufgelegenheit. Morningstar-Analyst Brian Colello etwa erklärte, er sehe kaum Anzeichen dafür, dass 2026 ein schwaches Jahr für NVIDIA werden könnte.

Wie aus den Daten von TipRanks hervorgeht, decken derzeit 41 Analysten die NVIDIA-Aktie ab: 39 von ihnen haben ein Buy-Rating vergeben, jeweils ein Experte rät zum Halten oder Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 258,10 US-Dollar und impliziert damit ein Aufwärtspotenzial von rund 41 Prozent gegenüber dem letzten Kurs der NVIDIA-Aktie an der NASDAQ bei 183,38 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 4. Dezember 2025). Ob die Bullen oder die Bären letztlich Recht behalten, dürfte sich in den kommenden Quartalen zeigen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Katherine Welles / Shutterstock.com

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