Tesla-Aktie im Fokus: Trump wird zur Beibehaltung von US-Abgasregeln aufgefordert
• US-Umweltbehörde will wohl Regeln für Fahrzeugemissionen lockern
• Tesla plädiert für Festhalten an strengen Abgasvorschriften
• Teslas Geschäftsmodell bedroht
Nachdem mehrere große Automobilkonzerne - darunter General Motors, Toyota und Volkswagen - die US-Umweltbehörde EPA gebeten hatten, die strengen Emissionsgrenzwerte zurückzunehmen, hat sich Tesla gegen dieses Ansinnen gestellt. Die Lobby-Gruppe sprach von zu ambitionierten Vorgaben und monierte die damit verbundenen hohen Kosten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, schrieb der E-Auto-Hersteller daraufhin in einem Kommentar, ein solcher Rückbau der US-Emissionsstandards würde "den Motoren- und Fahrzeugherstellern einen Freifahrtschein für die Messung, Kontrolle und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen für alle Straßenmotoren und Fahrzeuge geben".
Eine Lockerung der Abgasvorschriften mindere "den Wert der leistungsbezogenen Anreize, die Elektrofahrzeughersteller im Rahmen der Normen erhalten, und schafft ungleiche Wettbewerbsbedingungen, was den Anreiz für Investitionen in Fahrzeuginnovationen verringert", warnte Tesla.
Umweltbehörde will Abgasregeln lockern
Die EPA hatte bereits zuvor signalisiert, dass sie die Einschätzung zurückziehen will, wonach der Klimawandel die Gesundheit der US-Bürger beeinträchtigt. Dieser Schritt würde in der Folge die Rechtsgrundlage schwächen, um bei den Vorschriften zum Treibstoffverbrauch auch auf CO2 zu achten.
Milliardengeschäft für Tesla
Sollten die US-Emissionsgrenzwerte wie geplant gestrichen werden, dann würde für Tesla ein Milliardengeschäft wegbrechen. Denn weil der von Elon Musk geführte Konzern ausschließlich Elektroautos herstellt, konnte er bisher die vorgegebenen Grenzwerte locker unterschreiten und somit seinen Überschuss an Emissionszertifikaten an andere Autohersteller verkaufen, die aufgrund ihrer Verbrenner-Pkws die Abgasziele nicht aus eigener Kraft erreichen konnten.
Allein im Jahr 2024 nahm Tesla eigenen Angaben zufolge weltweit 2,8 Milliarden Dollar durch den Verkauf dieser Emissionszertifikate ein. Für den US-Konzern geht es somit nicht nur um Klimapolitik, sondern um ein Kernstück seines Geschäftsmodells.
Donald Trump und Elon Musk
Enorme Brisanz verleiht diesem Thema der Umstand, dass Tesla-CEO Elon Musk ein enger Berater von US-Präsident Donald Trump war und dessen Wahlkampf massiv finanziell unterstützt hatte. Doch dieses Frühjahr haben sich die beiden wegen des Staatshaushalts zerstritten, wobei Trump andeutete, dass Musk nur deshalb Einwände habe, weil der Haushaltsentwurf vorsehe, Steuergutschriften für Käufer von Elektrofahrzeuge abzuschaffen. Doch inzwischen scheinen sich die Wogen wieder geglättet zu haben, jedenfalls zeigten sich Musk und Trump zuletzt einträchtig bei der Trauerfeier für den ermordeten Rechtspopulisten Charlie Kirk.
Redaktion finanzen.net
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