Aktien von TSMC, Advantest und Co. stark: Analysten sehen Dominoeffekte in der Halbleiterindustrie
• Chipwerte an asiatischen Börsen gesucht
• Expansionspläne von OpenAI als Wachstumstreiber
• Analysten sprechen von Dominoeffekt über gesamte Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie
Nach Einschätzung von Analysten könnte der gestern bekannt gewordene Milliardendeal zwischen AMD und OpenAI weitreichende Folgen für die gesamte Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie haben. In der Folge zog am Dienstag etwa das Papier des Branchenriesen TSMC in Taiwan um 2,50 Prozent auf 1.435 TWD an, während in Japan die Aktien von Advantest um 0,64 Prozent auf 18.005 JPY zulegten und Papiere von Renesas Gewinne in Höhe von 3,09 Prozent auf 1.871 JPY verbuchten. Auch die Aktien von SoftBank, einem der Investoren von OpenAI, profitierten in Tokio mit einem Plus von 1,11 Prozent auf 21.030 JPY.
OpenAI-Deals mit NVIDIA und AMD als Impulsgeber
Bereits Ende September hatte es einen Deal zwischen OpenAI und NVIDIA gegeben. Dass nun auch eine Kooperationen zwischen OpenAI und AMD geschlossen wurde, kommt bei Investoren gut an. Die Vereinbarungen sollen OpenAI dabei helfen, seine KI-Modelle auf eine breitere technische Basis zu stellen und die Abhängigkeit von einem einzigen Zulieferer zu reduzieren. Dabei plant OpenAI offenbar, sowohl NVIDIAs neueste Rechenzentrumsprozessoren als auch AMDs MI-Beschleuniger in großem Stil einzusetzen.
DBS Group: Dominoeffekte über die Wertschöpfungskette erwartet
Analysten sehen in dem jüngsten Deal von OpenAI mehr als nur einen strategischen Schritt des KI-Unternehmens: Die wachsende Nachfrage nach Hochleistungsprozessoren könnte eine Kettenreaktion entlang der gesamten Chipproduktion auslösen - von Design und Foundry über Materialien bis hin zu Verpackung und Test.
Die OpenAI-Partnerschaft mit AMD könne "Dominoeffekte" auslösen, die sich über die gesamte Wertschöpfungskette der Halbleiterindustrie erstrecken, schrieben etwa die Analysten der DBS Group laut "Dow Jones Newswires". Die Experten gehen davon aus, dass vor allem asiatische Unternehmen davon profitieren, die eng in die Produktionsprozesse von Hochleistungs-Chips eingebunden sind - allen voran TSMC als führender Auftragsfertiger, aber auch Zulieferer von Materialien und Ausrüstung.
"Die zunehmende Investitionstätigkeit im Bereich künstlicher Intelligenz wirkt wie ein Beschleuniger für das gesamte Ökosystem - insbesondere in Asien, wo die Fertigungskapazitäten und die technologische Expertise konzentriert sind", zitiert "Reuters" aus der aktuellen DBS-Analyse.
Optimismus mit Vorbehalt
Während die Märkte euphorisch reagieren, mahnen einige Analysten zur Vorsicht. Auf Plattformen wie "Seeking Alpha" wird darauf hingewiesen, dass die Bewertungen vieler Chipwerte bereits sehr ambitioniert seien und kurzfristige Korrekturen möglich sind, sollte die tatsächliche Nachfrage hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben.
Trotzdem bleibt die Grundstimmung positiv: OpenAIs Expansionspläne gelten als langfristiger Wachstumstreiber, der die asiatische Halbleiterindustrie weiter festigt und ihren globalen Einfluss ausbaut.
Redaktion finanzen.net
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