US-Börsenaufsicht nimmt AppLovin unter die Lupe - Aktie nach zweistelligem Kurseinbruch höher
• SEC untersucht AppLovins Datennutzung - Vorwurf möglicher Verstöße gegen Partnervereinbarungen
• Shortseller hatten bereits schwere Anschuldigungen wegen unzulässiger Werbemethoden erhoben
• Aktie bricht nach Bloomberg-Bericht zweistellig ein
Einer der stärksten Techtitel des Jahres, das Werbetechnologieunternehmen AppLovin, hat zum Wochenstart an der NASDAQ einen kräftigen Kursrutsch erlebt: 14,03 Prozent auf 587,00 US-Dollar verlor der Anteilsschein im Montagshandel. Am Dienstag setzte ein deutlicher Erholungskurs ein: So ging es um 7,64 Prozent auf 631,85 US-Dollar wieder nach oben. Im Fokus stand aber weiterhin ein Pressebericht vom Vortag.
Ins Visier der US-Börsenaufsicht geraten?
Wie Bloomberg berichtet, hat die US-Börsenaufsicht SEC AppLovin unter die Lupe genommen und eine Untersuchung eingeleitet. Konkret werden dabei die Datenerfassungspraktiken des Mobile-Advertising-Technologieunternehmens untersucht. Es gehe dabei um den Vorwurf, AppLovin habe gegen Servicevereinbarungen mit Plattformpartnern verstoßen, um Verbraucher gezielter zu bewerben, berichtete Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Die Behörde reagiert mit ihrer Untersuchung offenbar auf eine Whistleblower-Beschwerde, die in diesem Jahr zusammen mit mehreren Leerverkäufer-Berichten eingereicht wurde, wie aus dem Bericht weiter hervor geht. Ein Sprecher von AppLovin erklärte in diesem Zusammenhang, man äußere sich in der Regel nicht zur Existenz oder Nichtexistenz regulatorischer Angelegenheiten. "Als globales börsennotiertes Unternehmen stehen wir jedoch regelmäßig mit den Aufsichtsbehörden in Kontakt und beantworten Anfragen im üblichen Rahmen", so der Sprecher in einer Erklärung. "Wesentliche Entwicklungen werden, falls vorhanden, über die entsprechenden öffentlichen Kanäle bekannt gegeben."
Shortseller mit Vorwürfen
AppLovin war bereits in den vergangenen Monaten ins Visier von Shortsellern geraten. So hatten etwa Fuzzy Panda und Muddy Waters betont, die Werbetaktiken des Unternehmens verstießen "systematisch" gegen die Nutzungsbedingungen von App-Stores, indem sie "unzulässig proprietäre IDs von Meta, Snap, TikTok, Reddit, Google und anderen extrahierten". Dadurch leite AppLovin gezielte Werbung an Nutzer ohne deren Zustimmung weiter, so Muddy Waters. Auch Culper Research hatte sich den Vorwürfen angeschlossen und dabei insbesondere AppLovins AXON-Software ins Visier genommen, die maßgeblich für den Anstieg der Gewinne und des Aktienkurses verantwortlich gewesen war.
AppLovin-CEO Adam Foroughi hatte zum Jahresstart auf die Vorwürfe im Rahmen eines Blogbeitrags reagiert und erklärt, es sei "enttäuschend, dass einige skrupellose Leerverkäufer falsche und irreführende Behauptungen aufstellen, um unseren Erfolg zu untergraben und unseren Aktienkurs zu ihrem eigenen finanziellen Vorteil zu drücken, anstatt die ausgeklügelten KI-Modelle anzuerkennen, die unser Team zur Optimierung der Werbung für unsere Partner entwickelt hat."
Redaktion finanzen.net
Bildquelle: Andrew Harnik/AP