NVIDIA-Aktie zunehmend im Schatten: Diese KI-Aktie rückt in den Fokus der Top-Investoren
• Hedgefonds-Milliardäre verkaufen NVIDIA-Anteile im großen Stil
• Wenig bekannte KI-Aktie rückt in den Fokus
• Abwärtstrend der NVIDIA-Aktie voraus?
Künstliche Intelligenz (KI) bleibt das dominierende Anlagethema an den internationalen Finanzmärkten. Doch während viele Anleger NVIDIA als Top-Wert der Branche sehen, haben gleich mehrere milliardenschwere Hedgefonds-Manager ihre Anteile reduziert - und investieren stattdessen in eine weniger bekannte, aber womöglich hochprofitable KI-Aktie: Arista Networks.
Hedgefonds-Milliardäre stoßen massenweise NVIDIA-Aktien ab
Im ersten Quartal 2025 trennten sich gleich drei prominente Investoren von großen NVIDIA-Aktienpaketen: Ken Griffin, Gründer von Citadel Advisors, reduzierte seine NVIDIA-Position gemäß seinen Angaben gegenüber der SEC um fast 50 Prozent und verkaufte 1,56 Millionen Aktien. Gleichzeitig stockte er seine Beteiligung an Arista Networks deutlich auf. Israel Englander von Millennium Management trennte sich von 740.500 NVIDIA-Aktien (-7,42 Prozent) und kaufte etwa 979.600 Arista-Aktien, womit er diese Position um 43 Prozent ausbaute. Auch Paul Tudor Jones, Gründer von Tudor Investment, verkaufte laut SEC-Angaben 209.000 NVIDIA-Aktien - rund ein Viertel seiner bisherigen Beteiligung - und erwarb erstmals 213.800 Anteile an Arista Networks.
Citadel und Millennium gehören, gemessen an kumulierten Nettoerträgen seit Gründung, zu den profitabelsten Hedgefonds der Welt. Ihre Umschichtungen haben daher Signalwirkung - sowohl für institutionelle als auch für private Investoren.
Risiken im Blick: Warum Hedgefonds NVIDIA den Rücken kehren
NVIDIA ist unbestrittener Marktführer bei KI-Grafikprozessoren und Netzwerkchips. Doch die geopolitische Lage trübt die Wachstumsaussichten, wie Experten der US-Finanzplattform The Motley Fool betonen. Das chinesische Startup DeepSeek etwa hat Anfang des Jahres leistungsfähige Sprachmodelle mit weniger NVIDIA-Hardware trainiert als US-Wettbewerber wie OpenAI oder Anthropic. Das weckte Befürchtungen, dass künftig weniger Hochleistungschips benötigt werden könnten.
Zudem sorgen sich Investoren über den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zwar entwickelte NVIDIA spezielle H20-Chips, um Exportauflagen zu erfüllen, doch ein neuer Erlass aus der Trump-Administration verbietet inzwischen selbst deren Verkauf nach China. CEO Jensen Huang warnte bereits mehrfach, NVIDIA könne dadurch in den nächsten Jahren einen enormen Umsatzeinbruch erleiden. The Motley Fool sieht hierin einen weiteren möglichen Grund für den Abverkauf der NVIDIA-Aktie durch Top-Investoren.
Trotz dieser Risiken bleibt NVIDIA allerdings fundamental stark: Im ersten Quartal 2025 übertraf der Konzern erneut die Erwartungen und sicherte sich neue Großaufträge.
Arista Networks-Aktie: Der heimliche KI-Gewinner?
Während NVIDIA mit Exporthürden kämpft, profitiert Arista Networks von einem wachsenden Markt - laut The Motley Fool ohne geopolitische Stolpersteine. Das Unternehmen entwickelt hochleistungsfähige Netzwerkplattformen für Cloud- und Rechenzentren. Ein Bereich, der durch KI-Anwendungen massiv wächst.
Zwei Innovationen heben Arista laut The Motley Fool dabei von der Konkurrenz ab: Zum einen das Extensible Operating System (EOS) - eine einheitliche, programmierbare Software, die auf allen Arista-Geräten läuft und Netzwerkverwaltung deutlich vereinfacht. Zum anderen die konsequente Auslagerung der Chip-Produktion an Drittanbieter wie Broadcom. Das ermögliche die kosteneffiziente Integration neuester Halbleitertechnologie, ohne hohe Forschungsaufwendungen.
Laut dem Beratungsunternehmen Gartner ist Arista inzwischen Marktführer im Bereich Data-Center-Switching, insbesondere bei Hochgeschwindigkeits-Ethernet. Zu den Kunden zählen Tech-Schwergewichte wie Meta, Microsoft, Apple und Oracle. Analysten von JPMorgan Chase schreiben gemäß The Motley Fool: "Obwohl Google und Amazon traditionell auf Whitebox-Lösungen gesetzt haben, gibt es im Bereich [Data Center Interconnect] eine Chance für Aristas Lösungen, da Hyperscaler ihre KI-Rechenzentren weiter ausbauen".
Von NVIDIA zu Arista Network: Kluger Schachzug oder riskanter Wechsel?
Aktuell liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Arista bei rund 40 - kein Schnäppchen, doch Analysten könnten laut The Motley Fool die Wachstumsdynamik unterschätzen. In den letzten sechs Quartalen übertraf Arista die Gewinnerwartungen im Schnitt um 14 Prozent, wie die Experten betonen. Die Aktie wurde zudem im Dezember 2024 gesplittet - ein möglicher Treiber für neue Kapitalzuflüsse. Bei anhaltender Überperformance könnte sich die heutige Bewertung als gerechtfertigt erweisen.
Der Wechsel großer Hedgefonds von NVIDIA zu Arista Networks wirft Fragen auf. Doch ob sich die Strategie der Top-Investoren langfristig bezahlt macht, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
Bildquelle: Below the Sky / Shutterstock.com, gguy / Shutterstock.com, Casimiro PT / Shutterstock.com