DAX mit Plus ins lange Pfingstwochenende -- US-Börsen auf Rekordniveau -- Audi-Chef Stadler droht Ablösung -- Musk tritt aus Trumps Beratergremium aus -- Fraport im Fokus
Opel überwindet Hindernisse für Verkauf an PSA. Merkel kanzelt Ausstieg der USA aus Klimaschutzabkommen ab. Das erwartet Tesla-Fans beim Kauf des neuen Hoffnungsbringers. Neuer Evonik-Chef will Konzern profitabler machen. Macron lehnt Neuverhandlung von Klimavertrag kategorisch ab. Ölpreise reagieren wenig auf Trumps Klimaschutz-Ausstieg.
Marktentwicklung
Der Rückenwind von den US-Börsen hat dem DAX am Freitag ein Rekordhoch beschert. Mit einem Anstieg bis auf 12.878 Punkte ließ der deutsche Leitindex seine bisherige, erst zweieinhalb Wochen alte Bestmarke knapp 40 Punkte hinter sich. Ein etwas schwächer als erwartet ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht sorgte anschließend nur für einen leichten Dämpfer: Der Index beendete den Handelstag 1,3 Prozent fester bei 12.823 Punkten (Late-DAX-Schluss: 12.831,76 Punkte). Der TecDax schließt 0,4 Prozent im Plus bei 2.322 Punkten.
Das Bild, das der US-Arbeitsmarktbericht für Mai liefert, ist nach Aussage der Helaba uneinheitlich. "Während der Stellenzuwachs enttäuscht, liegt die Arbeitslosenquote auf einem neuen Tief, der Lohndruck bleibt aber moderat und leicht hinter den Erwartungen zurück", beschreibt Analyst Ralf Umlauf seinen ersten Eindruck. Damit sei auch das Dilemma der US-Notenbank beschrieben - es dürfte daher bei der Perspektive eines graduellen Zinserhöhungszyklus bleiben.
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Die Wall Street präsentierte sich am Freitag in Rekordlaune. Der Dow Jones zeigte sich freundlich und legte um 0,29 Prozent auf 21.204,58 Zähler zu. Der Technologieindex Nasdaq tendierte ebenfalls höher und zog um 0,94 Prozent auf 6.305,80 Zähler an.
Zwar blieb die Stimmung nach dem jüngsten Rekordlauf freundlich, befeuert auch von den starken Märkten in Asien und Europa. Doch neue US-Arbeitsmarktdaten erbrachten vorbörslich einen deutlichen Dämpfer: Die Zahl der neuen Stellen im Mai lag mit 138.000 deutlich unter den erwarteten 184.000.
Neben den Arbeitsmarktdaten wurde noch die Handelsbilanz aus dem April veröffentlicht. Demnach hat sich das Defizit überraschend deutlich vergrößert. Die revidierten Daten für März wiesen ebenfalls ein größeres Defizit aus als zunächst gemeldet.
An der Erwartung einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank dürfte sich durch die schwachen Daten aber zunächst wenig ändern. Die Märkte erwarten einen solchen Schritt immer noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent. Kully Samra von Charles Schwab urteilt, die Mai-Daten vom Arbeitsmarkt zeigten weniger einen Abwärtstrend an, sondern eine vorübergehende Schwäche.
Dollar mit Daten leichter - Gold gesucht.
Am Devisenmarkt geriet der Dollar mit den Arbeitsmarktdaten unter Druck. Nachdem sich der Euro bis dahin den ganzen Tag in einer engen Spanne knapp über 1,12 Dollar bewegt hatte, rückte er auf etwa 1,1280 Dollar vor.
Gold drehte mit dem schwachen Dollar ins Plus und kostete erstmals seit April mehr als 1.275 Dollar. Der Preis für eine Feinunze stieg um 0,8 Prozent auf 1.280,20 Dollar. Nach den Daten gingen einige Teilnehmer davon aus, dass die US-Notenbank nun die Zinsstraffung etwas gemächlicher angehen könnte. Das kam dem Goldpreis zugute, der als zinsloses Investment in Zeiten niedriger Zinsen gefragt ist. Auch die Anleihen profitierten von dieser Fantasie. Die Rendite der zehnjährigen Titel fiel im Gegenzug um 6 Basispunkte auf 2,15 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit November.
Die Ölpreise setzten ihre Abwärtsfahrt fort. Die üblichen Sorgen um ein Überangebot erhielten neue Nahrung durch aktuelle Daten zur US-Ölförderung. Seit Monaten werden in den USA Woche für Woche Ölbohranlagen (wieder) in Betrieb genommen. Allein in der vergangenen Woche waren es elf, wie das Unternehmen Baker Hughes mitteilte. Insgesamt wurde an 733 Anlagen Öl gefördert. Der jüngste Preisrückgang beim Öl scheint die Betreiber nicht zu schrecken. Die US-Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 1,5 Prozent auf 47,66 Dollar je Barrel. Noch am Dienstag waren für US-Öl im Hoch über 50 Dollar bezahlt worden. Brentöl fiel erstmals seit gut drei Wochen unter 50 Dollar und notierte 1,3 Prozent tiefer bei 49,95 Dollar.
Broadcom nach Zahlen gesucht Unter den Einzelwerten legten Broadcom 8,5 Prozent zu. Der Halbleiterkonzern wies am Donnerstag nach der Schlussglocke besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen aus. Der Umsatz schoss auf Jahressicht um 18 Prozent in die Höhe, Analysten hatten dem Konzern weniger zugetraut. Auch beim Ergebnis schnitt die Gesellschaft besser als prognostiziert ab. Zudem überraschte das Unternehmen mit dem Ausblick auf das laufende Quartal positiv.
Workday schlossen nach volatilem Handel 2,9 Prozent höher. Der digitale Dienstleister für das Personalwesen einen Umsatzausblick über Markterwartung geliefert und auch mit den Erstquartalszahlen besser als prognostiziert abgeschnitten hat. Zudem wurde der Jahresausblick angehoben. Allerdings war die Aktie in jüngster Zeit bereits stark gestiegen.
Derweil schossen Lululemon Athletica um 11,6 Prozent nach oben. Der Bekleidungshersteller hatte im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen und einen Umbau der Marke Ivivva angekündigt. Dagegen stürzten RH um fast 26 Prozent ab. Die Einzelhandelskette, vormals "The Restoration Hardware", hat ihren Ergebnisausblick für das aktuelle Jahr gesenkt.
Apple stiegen um 1,5 Prozent. Am Montag beginnt die einwöchige Entwicklerkonferenz des Unternehmens. Beobachter hoffen, dass Apple auf der Auftaktveranstaltung Neuigkeiten zu Software und Geräten bekanntgibt, die das Interesse an den Produkten des Unternehmens bis zur Vorstellung des neuen iPhone im Herbst am Leben erhalten können.
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Die Aktienmärkte in Fernost tendieren am Freitag freundlich. Der japanische Nikkei 225 beendete den Tag 1,6 Prozent im Plus bei 20.177 Punkten. Er stieg damit erstmals seit Ende 2015 wieder über die Marke von 20.000 Punkten - dank des schwachen Yens und einer guten Lage der Unternehmen.
Auf dem chinesischen Festland zeigt sich der Shanghai Composite nach einem schwächeren Start auf Vortagesniveau. In Hongkong legt der Hang Seng 0,44 Prozent auf 25.924 Zähler zu.
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